Ulrike Jureit Livres






Die Reihe Buchners Kolleg Geschichte - Ausgabe Bayern bietet Ihren Schülerinnen und Schülern eine fundierte und vielfältige Grundlage für einen handlungsorientierten, multiperspektivischen und quellenbasierten Geschichtsunterricht in den Jahrgangsstufen 11 bis 13 nach den Kompetenzerwartungen des Lehrplan Plus für die Oberstufe. Alle Bände decken passgenau die Vorgaben des Lehrplans Plus ab. Für die Klassen 12 und 13 erscheint für jeden Jahrgang ein Gesamtband, der das grundlegende und das erweiterte Anforderungsniveau enthält. Lernaufgaben bilden den Rahmen für den handlungsorientierten Zugriff der Reihe und ermöglichen eine schülerzentrierte Phasierung der Lernaufgaben. Vorwissen aktivieren -Seiten ermöglichen mithilfe von digital und auf Basis des Printwerkes einsetzbaren Übungen den Rückgriff auf die Grundlegenden Daten und Begriffe aus der Sekundarstufe I. Binnendifferenziertes Arbeiten wird durch digitale Angebote zur Selbsthilfe für Schülerinnen und Schüler, z.B. Bilderläuterungen und Annotationen zu Quellen und komplexen wissenschaftlichen Textes durch QR- bzw. Mediencodes erleichtert. Des Weiteren bieten Formulierungshilfen zu allen in der Sekundarstufe I erarbeiteten Methoden eine Grundlage für sprachsensiblen Unterricht. Ein vielfältiges Angebot zur Neigungsdifferenzierung beinhalten die Lernaufgaben: Hier kann der Lernweg durch mehrere Wahlmöglichkeiten selbstständig bestimmt werden. Die Abschlussseiten bieten Aufgaben an, mit denen die Schülerinnen und Schüler den Kompetenzerwerb innerhalb des Kapitels überprüfen können, auch im Hinblick auf Leistungsnachweise. Die Bände für Klasse 12 und 13 unterstützen eine gezielte Abiturvorbereitung - durch Hinweise zum schriftlichen und mündlichen Abitur.
Magie des Authentischen
Das Nachleben von Krieg und Gewalt im Reenactment
Über einen körperlich-emotionalen Zugang zu Geschichte. Beim Reenactment kommt dem Nachspielen historischer Schlachten und Gefechte eine herausragende Bedeutung zu. Diese populäre Form der Geschichtsaneignung hat sich in den vergangenen fünfzig Jahren weltweit rasant verbreitet. Im Spannungsfeld zwischen Ritual und Spiel zielt Reenactment auf die individuelle wie kollektive Vergegenwärtigung historischer Handlungsabläufe als emotionales Erlebnis. Die Teilnehmenden möchten sich durch authentifizierte Kontexte und detailgetreue Ausstattungen der historischen Erfahrung szenisch und körperlich annähern, Geschichte im Hier und Jetzt erleben. Reenactment stellt gegenwärtig eine spezifische, der professionellen Historiographie eher suspekte Form des öffentlichen Gebrauchs von Geschichte dar. Als kulturelles Phänomen verweist das ritualisierte Spiel indes auf das steigende Bedürfnis einer Gesellschaft nach sinnlich erfahrbarer Vergegenwärtigung ihrer eigenen Geschichte
Verbrechen der Wehrmacht
Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 bis 1944
Die anhaltende Kritik an den geltenden Sanktionsformen gegenüber jugendlichen Straftätern muß zu der Frage führen, auf welchen ideologischen und gesetzlichen Grundlagen unser Jugendstrafrecht eigentlich fußt. Das Buch vermittelt einen Einblick in die Veränderungen des Jugendgerichtsgesetzes unter nationalsozialistischer Herrschaft, sowie deren geistesgeschichtliche und dogmatische Hintergründe. Anhand von Gesetzestexten, Verordnungen, Statistiken und Fachkommentaren der „braunen“ Juristenzunft wird die Bedeutung und Ausrichtung des damaligen Erziehungsgedankens im Jugendstrafrecht herausgearbeitet.
Erinnern als Überschritt
Reinhart Kosellecks geschichtspolitische Interventionen
Historiker Koselleck als geschichtspolitischer Akteur und streitbarer Intellektueller. Im Jahr 1993 stießen die Pläne der Bundesregierung zur Neugestaltung der Neuen Wache in Berlin auf erheblichen Widerspruch. Zu den schärfsten Kritikern dieser vor allem vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl forcierten Umwidmung gehörte Reinhart Koselleck, der wiederholt und für seine Verhältnisse ungewöhnlich lautstark Stellung bezog. Rückblickend erweist sich diese Kontroverse als der Beginn eines öffentlichen Engagements, das man zuvor von dem Bielefelder Historiker nicht kannte. Ob Neue Wache oder Holocaust-Mahnmal – Koselleck äußerte sich fortan ebenso deutlich wie zunehmend polemisch zu den im vereinigten Deutschland verhandelten erinnerungskulturellen Großprojekten. Das Buch setzt Kosellecks geschichtspolitische Interventionen zu seiner Verzeitlichungstheorie der Moderne in Beziehung, reflektiert sie biographisch und geht zudem seiner Verhältnisbestimmung von Erfahrung und Erinnerung nach. Das Nachleben vergangener Ereignisse im Modus des Erinnerns verstand Koselleck als ein Transformationsgeschehen, das er in Anlehnung an Martin Heidegger als Überschritt begrifflich zu fassen versuchte.
»Gewalt« und »Raum« als analytische Kategorien, die nach Entstehungsbedingungen von Konflikten und Kriegen fragen. Gewaltforschung hat Konjunktur. Seit einigen Jahren fragen vor allem Historiker und Historikerinnen danach, inwiefern kollektive Gewalthandlungen durch räumliche Bedingungen und Logiken beeinflusst werden. Die Autorinnen und Autoren des Bandes greifen die Forschungsdebatte über »Gewalträume« und »Gewaltmärkte« auf und untersuchen koloniale Landnahmen in verschiedenen epochalen, nationalen und lokalen Kontexten. Sie analysieren die Wechselwirkungen von kolonialen Raumbildern, staatlichem Ordnungshandeln und situativen Gewaltmobilisierungen. Im Zentrum stehen Raumbilder wie der »Leere Raum« und die »Frontier«, die nicht nur Wahrnehmung, Inbesitznahme und Beherrschung kolonialen Landes mental begleiteten, sondern signifikante Eroberungs-, Herrschafts- und Gewaltdynamiken hervorbrachten.