Das Buch bietet erstmalig einen systematisierenden Gesamtüberblick über die verschiedenen Positionen von Marx zur Gerechtigkeit, zu den Menschenrechten und dem Recht. Das Rechtsverständnis von Marx erweist sich dabei - anders als bislang angenommen und in der marxistischen Rechtstheorie tradiert - nicht nur als sehr viel komplexer, sondern auch von aktueller Bedeutung. So stellen seine Thesen von der Entstehung des modernen rechtlichen Diskurses, seiner diskursiven Funktionsweise und seiner dialektischen Struktur gegenüber den systemtheoretischen und normativistischen Verkürzungen der gegenwärtig dominierenden rechtstheoretischen Ansätze und deren häufig allzu affirmativen Rechtsverständnis eine produktive Alternative und ein wichtiges kritisches Korrektiv dar. Gerade heute, wo die einstige (teilweise dogmatische) Ablehnung des Rechts in ein übergroßes Vertrauen umzuschlagen scheint, bedarf es mehr denn je einer kritischen Reflexion über die emanzipatorischen Möglichkeiten, aber auch die Grenzen und kontraproduktiven Effekte des Rechts.
Andrea Maihofer Livres



In Auseinandersetzung mit Ansätzen des Dekonstruktivismus entwickelt Andrea Maihofer eine Auffassung von Geschlecht, die eine begriffliche Balance herstellt zwischen Natur und Kultur, Körper und Geist, Materie und Bewusstsein, gesellschaftlicher Hegemonie und konkreter Individualität. Ihr Ansatz, Geschlecht als komplexe Verbindung historisch entstandener Denk- und Gefühlsweisen sowie Körperpraxen und -formen zu verstehen, war und ist für die Frauen- und Geschlechterforschung wegweisend.