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Arnulf Marzluf

    Selbstbewusstsein als Bildkategorie
    Über das Intervall
    Autorität und Erinnerung bei Kafka und andere Aufsätze zur Ästhetik
    Die singende Schildkröte. Hermes, die sterbende Ordnung und ihre Erneuerung im Artefakt
    • Der Bau der Lyra aus der getöteten Schildkröte symbolisiert den Übergang von der natürlichen Anpassung zur technischen Innovation. Hermes verkörpert in der Mythologie ein Mängelwesen mit ingenieurtechnischen Fähigkeiten, was das Evolutionsprinzip verdeutlicht, dass kreative Möglichkeiten vor vollendeten Anpassungen stehen.

      Die singende Schildkröte. Hermes, die sterbende Ordnung und ihre Erneuerung im Artefakt
    • An einer Stelle in Kafkas „Prozeß“ erleidet K. einen seltsamen Anfall: Er verirrt sich in den Kanzleigängen des Gerichts, findet den Ausgang nicht. Schließlich wird ihm schwindlig, und ihm ist, als beginne der Gang wie ein Schiff zu schaukeln. Er hört ein Brausen, zu dem sich ein Sirenenton gesellt. Wenig strukturiertes Klangmaterial oder Geräusche treten in Kafkas Werk häufiger auf. Im „Schloß“ verdichtet sich ständiges Telefonieren zu Gesang und Rauschen, in dem Fragment „`Fürsprecher“' wird die Parallele Gericht-Hören gezogen, ein Glockenton im „Schloß“ läßt das Herz erbeben; die genannte Stelle im „`Prozeß“' jedoch verbindet das rohe Klangmaterial mit gestörtem Gleichgewicht. -- Der Aufsatz „Autorität und Erinnerung bei Kafka“ ist der erste von drei Texten des Autors in diesem Buch, welche 1983, 1986, 1987 in der Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft erschienen sind.

      Autorität und Erinnerung bei Kafka und andere Aufsätze zur Ästhetik
    • Über das Intervall

      'Ich, des Weltenbauers unzerstörbare Leier, habe die Singstimmen der Drehungen des Himmels geordnet zum Einklang.'

      • 306pages
      • 11 heures de lecture

      In der Rede vom höher schlagenden und hüpfenden Herzen ist uns eine antike Bewegungstheorie als Metapher überliefert; die Dichte von Pulsen korreliert mit Schnelligkeit, Höhen und Tiefen. Das Intervall erweist sich als raumzeitliches Phänomen. Das Herz vertritt die Bewegung des ganzen Körpers in Spannung und Entspannung und wird zum Ausgang einer 'lauten' Bewusstwerdung des Inneren, so die These des Buches. Jene Korrelation schafft einen gespannten Tonraum, der uns in der griechischen Musiktheorie begegnet, seine Basis jedoch in der mesopotamischen kosmologischen Zuordnung von Planeten und Tönen hat, die in eine Vorstellung eingebettet ist, im Menschen spiegele sich der Kosmos. Das ist insofern richtig, als die frühen Kosmologien auf Projektionen des Inneren beruhen, das mit diesen Projektionen eine zweite 'Schöpfung' in Gang setzt.

      Über das Intervall