This study delves into the origins of German Romanticism through the lens of Novalis (Friedrich von Hardenberg, 1772-1801). Kenneth Calhoon introduces the work by linking Romanticism and psychoanalysis, emphasizing a shared experience of longing and disappointment, with mourning as a significant element. While recent analyses of Novalis have focused on his poetic and philosophical ideas, Calhoon shifts the focus to the psychological dimensions of his writings. He situates Freud alongside Novalis within the contemporary German discourse on the Enlightenment's legacy. Rather than relying solely on Freudian theory, Calhoon explores a radical reinterpretation of the Enlightenment's aspirations, particularly in the realm of identity formation and familial relationships. He employs Freud's concept of "Family Romance," illustrating how children grapple with paternal identity and idealize their origins through fantasies of heroic illegitimacy, framing these identity crises as a Romantic Journey. This approach serves as a framework for interpreting Novalis's novel, "Heinrich von Ofterdingen," where the father—symbolized as fatherland—is ultimately rediscovered after a complex exploration of maternal influences. The book also engages with works by Coleridge, Goethe, Joyce, Lessing, and P. O. Runge, enriching the discussion of Novalis and Freud.
Kenneth Scott Calhoon Livres


"Es trübt mein Auge sich in Glück und Licht"
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Die Beiträge des Bandes spüren der motivischen und der darstellungstheoretischen Bedeutung und Funktion des Blicks in der Literatur insbesondere seit dem 18. Jahrhundert nach. Sie heben ausdrücklich auf methodische und thematische Vielfalt ab; in den Blick rücken somit auch die Wechselbeziehungen zwischen der Literatur und anderen Diskursen, Disziplinen und Optik und Theologie, philosophische Anthropologie und Kunstgeschichte, Militärgeschichte und Film. Dabei zeichnet sich ab, dass die Literatur die vielfach beobachtete subjektformierende Qualität des Blicks weit mehr als Frage denn als Tatsache oder Programm verhandelt. Diese Konstellation lässt sich vom modernen Liebesblick und der Faszination als 'bezauberndem' Blickkontakt über den Blick auf die Landschaft bis hin zum Blick in den Mikro- oder Makrokosmos hinein verfolgen und sie tangiert grundsätzlich auch die formale und performative Dimension literarischer Texte. Emphatisierungen des Blicks münden folglich nicht selten in Poetiken eines unverfügbaren Multiperspektivismus, eines 'Versehens' oder gar der Blindheit. Es zeigt sich hierbei nicht nur, wie kompliziert, voraussetzungsreich und unkontrollierbar der Blick in der und von der Literatur eingesetzt wird, sondern auch seine mehr oder weniger latente Gewalt. In diesem Sinne machen die Beiträge des Bandes die Literatur als einen Ort der Kritik und der Subversion des Blicks und des Blickwechsels lesbar.