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Heidrun Friese

    Der Raum des Gelehrten
    Lampedusa
    Geglücktes Leben
    Grenzen der Gastfreundschaft
    Flüchtlinge: Opfer - Bedrohung - Helden
    Alltagsrassismus
    • Proteste, aufgebrachte Bürger_innen und eine Stadt in Aufruhr - die Bilder von Chemnitz im Herbst 2018 haben die meisten noch vor Augen. Ereignissen wie diesen liegt ein deutschlandweites Phänomen zugrunde: ein Rassismus, der sich im Alltäglichen zeigt, in unangemessenen Bemerkungen, in Bildern und Diskursen, in sozialen Praktiken und Ausschlussmechanismen, in Gewalt und auch in Versuchen, ihn selbst zu leugnen. Die Beiträger_innen des Bandes setzen sich hiermit kritisch auseinander und analysieren aus unterschiedlichen Perspektiven die Mobilisierung rechter Szenen, antisemitischer Einstellungen, Hass und Radikalisierung in sozialen Medien sowie die Erfahrungen von Betroffenen. Damit werden Einblicke in die aktuelle Forschung ermöglicht, die auch engagierte Bürger_innen adressiert.

      Alltagsrassismus
    • Flüchtlinge: Opfer - Bedrohung - Helden

      Zur politischen Imagination des Fremden

      Wie die Macht der sprachlichen Bilder die gesellschaftspolitischen Debatten prägt, wird in der aktuellen Diskussion über die Flüchtenden, die Schutz in Europa suchen, so deutlich wie selten. Heidrun Friese geht den kontroversen gesellschaftlichen Imaginationen von den Geflüchteten nach: Die Figur des »Fremden« als Bedrohung artikuliert den Rassismus des Populismus und legitimiert Sicherheitspolitiken. Humanitäres, religiös-ethisches Handeln hingegen fasst Geflüchtete als Opfer, die der Hilfe bedürfen. In einer dritten Perspektive wird das Überschreiten von Grenzen zum heroischen Akt stilisiert und antikapitalistischen Kämpfen eingeschrieben. Der Essay interveniert in diesen Schlüsseldiskurs der Einwanderungsgesellschaft und setzt diesen imaginierten Figuren des »Fremden«, die den Flüchtenden auf je verschiedene Weise eine eigene Subjektivität absprechen, ein anderes Bild entgegen.

      Flüchtlinge: Opfer - Bedrohung - Helden
    • Grenzen der Gastfreundschaft

      Die Bootsflüchtlinge von Lampedusa und die europäische Frage

      • 246pages
      • 9 heures de lecture

      Lampedusa ist zum zentralen Symbol undokumentierter Mobilität im Mittelmeer und der europäischen Grenzen der Gastfreundschaft geworden. Heidrun Friese gibt Einblick in historische Semantiken der Gastfreundschaft und Perspektiven der Kulturwissenschaft sowie der Philosophie und konfrontiert diese mit den Praktiken der Aufnahme von Bootsflüchtlingen. Deutlich wird, dass Mobilität, die Deklaration des permanenten Ausnahmezustands und die Migrationsindustrie einen transnationalen politischen Raum schaffen, in dem sich Interessen, Dissens und Partizipation artikulieren. An der Schnittstelle zwischen Anthropologie und Kulturwissenschaft verbindet die Studie langjährige Feldforschung und dichte Beschreibung mit jüngsten Diskussionen um Gastfreundschaft und plädiert für einen lokalisierten Kosmopolitismus.

      Grenzen der Gastfreundschaft
    • Heidrun Friese hat über die Themen Identität, die Konstruktionen von Zeit und Geschichte, Freundschaft und Gastfreundschaft gearbeitet. Sie hat mehrere Feldforschungen in Sizilien und Lampedusa durchgeführt und beschäftigt sich zur Zeit mit einem Forschungsprojekt über „Die Grenzen der Gastfreundschaft“.

      Geglücktes Leben
    • Im September 1843 verließen drei Schiffe den sizilianischen Hafen Porto Empedocle. An Bord befanden sich 120 Menschen, um die winzige und fast unbewohnte Insel Lampedusa, einstiges Feudalgut der Familie Tomasi, zu kolonisieren. Die historische Anthropologie der Insel rekonstruiert die Vergangenheit über die vielfältigen, fragmentarischen und nicht selten widersprüchlichen Erinnerungen ihrer heutigen Bewohner und verbindet sie mit Dokumenten aus dem Archiv. Sie nimmt in ihrem Versuch, ganz unterschiedliche Perspektiven für das Schreiben von Geschichte zu nutzen, zugleich die aktuellen Diskussionen - nicht nur der Geschichtswissenschaft - über Narrativität und Repräsentation auf und möchte den Raum möglicher Beschreibung weiter öffnen. Autorin: Heidrun Friese ist Anthropologin und lebt in Berlin.

      Lampedusa
    • Im Diskurs über Wissenschaft und Philosophie trifft man immer wieder auf Metaphern des Raumes und der Bewegung - von der „höheren Vernunft“ bis zum „freischwebenden Intellektuellen“. Die Wissenschaften verfügen aber auch über reale physische Orte in der Gesellschaft, die Gebäude von Universitäten und Forschungsinstituten. Die Frage, ob Wissenschaft einen besonderen Raum braucht und wie dieser anderen Orten gegenüber zu kennzeichnen ist, ist - oft in Verbindung mit dem erkenntnistheoretischen Problem des Standpunktes oder der Standpunktlosigkeit von Wissen - historisch ganz unterschiedlich beantwortet worden. Dieser Essay betrachtet die Architektur einiger Wissenschaftsgebäude und stellt die Frage nach dem möglichen Zusammenhang zwischen der sozialen Idee von Wissenschaft und ihrem physisch- materiellen Ausdruck im Raum. Besonderes Interesse gilt dabei den gelehrten Bemühungen um „Wissen“ und Verständigung über die soziale Realität. Der Weg von der Frage nach dem Ort des Gelehrten in der Gesellschaft führt über die Architektur seiner Gebäude endlich zu dem Raum, in dem sich zunehmend wissenschaftliche Tätigkeit konkretisiert, dem Büro. Aus der Verknüpfung einer anthropologischen mit einer wissenschaftssoziologischen Perspektive ergibt sich eine historische Topographie des wissenschaftlichen Raumes; Fragen nach dem angemessenen Ort des Gelehrten können so neu gestellt werden.

      Der Raum des Gelehrten