Thomas Niehr Livres






Einwanderungsdiskurse
Vergleichende diskurslinguistische Studien
Die Vision eines vereinten Europa hat nicht die Diskussionen darüber verstummen lassen, ob Deutschland ein Einwanderungsland sei oder nicht. Aber auch in anderen Ländern scheint die Vorstellung offener Grenzen eher als Bedrohung denn als Chance begriffen zu werden. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen und vergleichen die Einwanderungs-Diskussionen verschiedener europäischer und außereuropäischer Länder unter vorwiegend linguistischen Gesichtspunkten und unter aktuellen wie historischen Perspektiven.
From the contents: 00Thomas Niehr: Bundestagswahl und Wahlkampfsprache 2017. 0David Römer:?Nun stehe ich hier vor Euch: ein Mann aus Würselen?? Die Wahlkampfsprache der SPD.0Martin Wengeler:?Zukunft wird aus Mut gemacht?. Die GRÜNEN im Bundestagswahlkampf 2017 zwischen dem Versprechen einer besseren Welt und dem Mut zum Regieren.0Kristin Kuck: Angst und Mut im Wahlkampf der FDP.0Thomas Niehr:?Profit, Privatisierung, Preisdruck?? Die Linke und ihr Kampf gegen ökonomische Ungerechtigkeit.0Michael Kranert: Populistische Elemente in den Wahlprogrammen von AfD und UKIP 0Norbert Richard Wolf: Was und wie spricht ein Populist?
m politischen Diskurs der demokratischen Gesellschaft ist sprachliche Kommunikation unabdingbar. Zunehmend jedoch bedient sich, so zeigen die Sprachwissenschaftler Thomas Niehr und Jana Reissen-Kosch, der Rechtpopulismus der Sprache als Waffe: Plakativ, polemisch und provokant suggerieren seine Verlautbarungen Orientierung in bewegten Zeiten, mimen Verständnis für Abgehängte, präsentieren Lösungen für komplexe Probleme und überzieht seine politischen Feindbilder mit Hass und Häme. Niehr und Reissen-Kosch haben Art und Inhalt rechtspopulistischer Botschaften unter die Lupe genommen. Sie demonstrieren das bewusste Ausblenden oder Verzerren von Zusammenhängen, die taktischen verbalen Grenzverletzungen und begrifflichen Umdeutungen als zwar durchsichtige, gleichwohl alarmierende Strategien. Sein demokratiegefährdendes Potenzial beziehe der Rechtspopulismus zudem aus der Verknüpfung mit Verschwörungstheorien und der demonstrativen Verachtung für den zivilisierten, verantwortungsvollen medialen Wettstreit der Meinungen.
Einführung in die Politolinguistik
Gegenstände und Methoden
Wie interpretiert man einen Text der politischen Theorie? Ist es bedeutsam, von wem oder für wen er geschrieben wurde? Oder geht es vor allem um die innere Struktur und die Wirkung auf den Leser? Solche Fragen wirken sich signifikant auf die Interpretation eines Textes aus. Dieses Lehrbuch sensibilisiert den Leser für die Möglichkeiten und Grenzen unterschiedlicher Interpretationsansätze, indem es diese auf zentrale politische Texte anwendet. Jedem Ansatz ist eine Einführung in seine theoretischen Grundlagen vorangestellt. Durch den Vergleich der wichtigsten Interpretationsansätze und deren Anwendung auf Texte der politischen Ideengeschichte entsteht echte Methodenkompetenz.
Die Diskursanalyse hat in letzten 20 Jahren in der Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen. Sie untersucht die sprachliche Konstitution gesellschaftlichen Wissens. Eines ihrer wichtigsten Ziele ist die Ermittlung und Beschreibung typischer Denk- und Handlungsmuster aufgrund sprachlicher Daten. Diese Einführung informiert über verschiedene Forschungstraditionen der sozial- und geisteswissenschaftlichen Diskursanalytik. Den Schwerpunkt bildet dabei die deskriptive linguistische Diskursanalyse. Bereits vorliegende Diskursanalysen werden erläutert, die methodische Zusammenstellung von Textkorpora für die nachfolgende Analyse erklärt. Das Handwerkszeug für die eigenständige Untersuchung eines Textkorpus vermitteln konkrete Beispiele aus den Bereichen Lexik, Metaphorik und Argumentation.
Mit dieser Arbeit wird erstmals ein linguistisch fundamentierter internationaler Vergleich öffentlichen Sprachgebrauchs vorgelegt. In Anlehnung an diskursanalytische Ansätze der neueren linguistischen Forschung und das Konzept der Sprachgeschichte als Mentalitätsgeschichte und in gleichzeitiger Abgrenzung zu den Klassikern der Mentalitätsgeschichte französischer Provenienz wird ein linguistisches Instrumentarium zur Analyse großer Textkorpora entwickelt. Ausgangsüberlegung dabei ist, dass sich am Wandel der Argumente innerhalb des öffentlichen Sprachgebrauchs die Veränderungen der Einstellungen zu bestimmten Themen und Sachverhalten (die Veränderung von Mentalitäten) ablesen lässt. Der empirische Teil der Arbeit besteht in einer vergleichenden Analyse der Migrationsdiskurse Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Durch die linguistische Analyse der gewonnenen Daten werden die in Bezug auf Arbeitsmigranten bzw. Asylsuchende herrschende Einstellungen innerhalb der drei Länder ermittelt und einander gegenübergestellt.
