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Die Grundlagen der slowenischen Kultur
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Seit 2004 gehört Slowenien der Europäischen Union an. Über 1000 Jahre war das kleine Land mit seinen nicht mehr als zwei Millionen Einwohnern von fremden Mächten abhängig: Nach kurzer Unabhängigkeit gehörte es zu Bayern, später zu Aquileja, bevor es 1335 an Österreich fiel. Als Herzogtum Krain hat es zu den habsburgischen Kronländern gehört. Dennoch haben die fremden Einflüsse die Sprache und die Eigenart der slowenischen Bevölkerung nicht auslöschen können. Die Beiträge beschäftigen sich u. a. mit der Widerstandskraft der Slowenen, dem Nationaldichter France Prešeren, der Entfaltung von Verwaltungsstrukturen in der jugoslawischen Zeit sowie mit der Kunst und Kultur der Slowenen. Die deutsch-slowenische Konferenz der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, auf die der Band zurückgeht, wurde von Jože Pogačnik auf der slowenischen Seite und Reinhard Lauer, Leiter der Südosteuropa-Kommission, vorbereitet.
Der Autor geht von der Überzeugung aus, daß die Literatur der Slowenen ebenso wie ihr kulturelles Schaffen im weitesten Sinn vom Spannungsfeld zwischen der österreichisch-deutschen und der romanischen Geisteswelt entscheidend geprägt wurde; nicht selten handelte es sich um Anregungen und Einflüsse aus diesem Raum. Das Interesse des Verfassers gilt nicht allein der vergleichenden, äußeren Problematik, der Kommunikation der slowenischen Literatur mit anderen europäischen Literaturen, sondern auch ihren immanenten, vorwiegend stilistischen Entwicklungstendenzen - dies ist Gegenstand der ersten, synthetisch konzipierten Darstellung. Spezieller, wenngleich eng mit dem europäischen aktuellen Literaturgeschehen verknüpft, ist der zweite Text. Das Rezeptionsmodell des Symbolismus, der zentralen Stilrichtung der europäischen Moderne am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, steht im Mittelpunkt der dritten Abhandlung