Die Beihilfe zum Suizid steht im Brennpunkt der internationalen Debatte um die Sterbehilfe. Darf sterbewilligen Menschen Hilfe geleistet werden, sich selbst das Leben zu nehmen? Wie kann die Gesellschaft, speziell das Recht, mit den gesellschaftlichen Implikationen umgehen? Welche Folgen ergeben sich für die Medizin? Die schweizerische Rechtslage ist Ausgangspunkt der in diesem Buch interdisziplinär und aus verschiedenen Perspektiven geführten Diskussion. Im Unterschied zu anderen europäischen Staaten ist in der Schweiz die Beihilfe zum Suizid erlaubt, solange sie nicht aus selbstsüchtigen Motiven erfolgt. Erfahrungen aus der Medizin und Pflege, aber auch aus Sterbehilfeorganisationen kommen zur Sprache. Stimmen aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich sowie aus verschiedenen Sparten der Gesellschaft werden miteinander in Bezug gebracht. Ein systematischer Teil beleuchtet die Ethik der Suizidbeihilfe mit dem Blick auf weiterführende rechtspolitische Überlegungen. Die wichtigsten Richtlinien und Empfehlungen sind in einem ausführlichen Anhang aufgelistet.
Christoph Rehmann Sutter Livres






Bioethics in Cultural Contexts
- 384pages
- 14 heures de lecture
This book explores methodological challenges in interdisciplinary bioethics, focusing on the concept of "finitude"—the limits of human existence and knowledge. It argues for a context-sensitive approach that integrates cultural studies and social sciences, emphasizing that moral issues cannot be fully understood without their essential contexts.
Partizipative Risikopolitik
- 366pages
- 13 heures de lecture
Das vorliegende Buch möchte einen interdisziplinären Beitrag zur Konkretisierung einer partizipativen Risikopolitik leisten. Aus ethischer, politikwissenschaftlicher und juristischer Perspektive wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten für einen demokratischen Umgang mit technischen Risiken bestehen und welches die größten Hindernisse einer partizipativen Risikopolitik sind. Ausgehend von der diskursiven Behandlung von Einzelfragen werden bestehende Erfahrungen mit neuen Partizipationsformen systematisch ausgewertet und zu einem Konzept für eine demokratische Risikopolitik verknüpft.
Hoffnungen, Möglichkeiten, Bedenken - aktuelle Themen der Gentherapie Die Gentherapie bleibt eine der meistversprechenden und meistumstrittenen medizinischen Innovationen der Gegenwart. Offensichtlich sind „therapeutische Gene“ nicht das schnelle Wundermittel, wie noch zu Beginn der 1990er Jahre erhofft, als die klinische Erprobung der Gentherapie begann. Die Entwicklung der Gentransferforschung verlief langsamer und war neben einzelnen Erfolgen auch von schweren Rückschlägen gezeichnet. Gleichzeitig wurden neue Konzepte entwickelt, um das „therapeutische Gen“ in den Patientenkörper zu bringen, etwa mit Hilfe von Verfahren der Stammzellenmedizin. Das Verständnis der genetischen Krankheiten hat sich gleichzeitig von einem genetischen Determinismus mehr und mehr abgewendet. Dieser standortbestimmende Band ist gegenüber der ersten Auflage (1995) durchgängig aktualisiert und wurde um mehrere neue Kapitel erweitert.
»Man kann es sich zu einfach machen mit dem Thema Tod, wenn man sagt, dann sei alles vorbei und deshalb bedeute er nichts. Dass dann das Leben vorbei ist, wenn man gestorben ist, ist natürlich richtig. Aber daraus folgt nicht, dass der Tod nichts bedeutet. Es ist ja unser Leben, das dann zu Ende ist. Stellen Sie sich vor – unser ganzes Leben! Wenn man aufzählen möchte, was das alles beinhaltet, was dann alles mit dem Tod zu Ende geht, würde man sehr lange nicht fertig. (Vielleicht nie, weil man ja beim Erzählen der eigenen Lebensgeschichte gar nie wirklich bis auf den gegenwärtigen Moment kommt, weil dieser Moment ja immer schon wieder vorbei ist, sobald man über ihn erzählt hat.) Also bedeutet der Tod in einer gewissen Weise dies alles, was mit ihm zu Ende geht. Und zweitens wissen wir Menschen, dass wir sterben werden. In einer Weise verleihen wir schon, indem wir das wissen und wie wir das wissen, unweigerlich dem Tod eine mehr oder weniger bestimmte Bedeutung.« Mit Beiträgen von Emmanuelle Bélanger, Corina Caduff, Heike Gudat, Luise Metzler, Lisa-Marie Müller, Kathrin Ohnsorge, Simon Peng-Keller, Theda Rehbock, Christoph Rehmann-Sutter, Elisabeth Schömbucher, Clive Seale, Lucia Stäubli und Nina Streeck
Ein philosophisches Verständnis der Lebensprozesse muss die Befunde der Molekularbiologie zur Kenntnis nehmen. Die Philosophie der Genetik hat zur Aufgabe, hartnäckig an diese Befunde und von ihnen ausgehend weiterführende Fragen zu stellen und so die VorausSetzungen für die Interpretation der Genetik zu klären. Strittige Annahmen betreffen die Konzeptionen der Rolle des Genoms im Rahmen der Entwicklung und des Lebens eines Organismus sowie seine Bedeutung für die Wahrnehmung der Körperlichkeit des Menschen, für Gesundheit und Krankheit, für Diagnostik, Prognostik und Therapie. Für die Ethik und für die Biopolitik sind nämlich gerade die theoretischen Umbrüche in der Genetik und Genomik, die sich im Laufe der letzten Jahre ergeben haben, von unmittelbarer Relevanz. Sie beeinflussen die Wahrnehmung der ethischen Fragen, die mit den gentechnologischen und biomedizinischen Möglichkeiten eröffnet sind. In AuseinanderSetzung mit den Biowissenschaften sucht der Autor einen eigenständigen Weg des Philosophierens.