Im März 1809 bezog Juliane von Krüdener, die mit ihrem 1803 erschienenen Briefroman ›Valérie‹ zu einer Erfolgsschriftstellerin avanciert war, das Hofgut Katharinenplaisir bei Cleebronn. In ländlicher Abgeschiedenheit wollte die aus Riga stammende Baronin ihren Roman ›Othilde‹ vollenden. Als aber ihre Freundin, die selbsterklärte und von vielen als Betrügerin angeklagte Prophetin Maria Gottliebin Kummer in einer Vision das Königreich Württemberg als Sammelplatz aller Gläubigen zu erschauen meinte, erkor von Krüdener das Katharinenplaisir zu ihrem neuen Domizil. Bald holte die skandalumwitterte Vergangenheit der Kummerin die kleine Gesellschaft ein und bereitete ihrem Aufenthalt auf dem Hofgut ein jähes Ende. In der Folge gab die Baronin ihre schriftstellerische Karriere auf und wandte sich ganz der Religion zu.
Isolde A. Döbele-Carlesso Livres
2 janvier 1961






Bei der in Altwürttemberg begangenen Weiberzeche kamen einmal im Jahr die Frauen des Ortes geschlossen auf dem Rathaus zuzammen, um ihren nach altem Recht zustehenden Trunk zu genießen. Der außergewöhnliche Brauch hat immer wieder zu Deutungen herausgefordet.
Botenheim
Ein Dorf im Zabergäu