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Martin Mosimann

    Die "Mainauer Naturlehre" im Kontext der Wissenschaftsgeschichte
    Ich und der Andere
    Emanzipation ernst genommen
    Meine Freiheit
    • Meine Freiheit

      Zur Autonomie der Person

      Personliche Autonomie zu gewinnen und sich frei seines Verstandes zu bedienen - danach strebt der moderne Mensch. Dadurch befreit er sich von allgemein Geltendem, das er als fragwurdig erkannt hat. Er muss sich aber der Tatsache stellen, dass er nun einen wirklich individuellen Weg einschlagt. Dieser Weg kann nicht mehr als irgendwie richtig bewiesen werden, sondern muss personlich verantwortet werden. Das mag bedrohlich erscheinen, bildet aber gerade die Grundlage fur Autonomie. Jeder Mensch soll mit seinem Leben neu anfangen konnen. Trate anderes Richtiges an die Stelle der Inhalte, von denen sich ein Mensch befreit, wurde der Raum der Freiheit ja auf der Stelle wieder geschlossen. Autonomie und Freiheit munden also notwendigerweise in Offenheit.

      Meine Freiheit
    • Emanzipation ernst genommen

      Überlegungen zu einem umstrittenen Begriff

      Wirkliche Emanzipation erschöpft sich nicht darin, alle Menschen von Diskriminierung zu befreien und ihnen gleiche Rechte einzuräumen. Sie muss in die Loslösung des einzelnen Menschen von allen Bindungen münden, die ihn davon abhalten, als der, der er ist, in Erscheinung zu treten. Erst so - das zeigt dieses Buch - ist ein verantwortetes Leben möglich, und eine Gesellschaft kann nur dann als emanzipiert gelten, wenn sie allen Menschen das gleiche Recht einräumt, sich ins Spiel zu bringen. Deshalb kann Emanzipation auch nicht zu einem Ende kommen. Gesellschaften sollen stattdessen so offen sein, dass immer neue Menschen mit dem, was in ihnen beschlossen ist, in sie eintreten dürfen. Auf diese Weise erhalten nicht nur die Einzelnen die Chance zu einem je eigenen Leben, sondern die Gesellschaft wird reich.

      Emanzipation ernst genommen
    • Ich und der Andere

      Für einen Individualismus der Vielfalt

      Der herkömmliche Individualismus geht in die Irre. Denn bei aller Einzigartigkeit, die der Einzelne sich zuschreibt, ist er doch kein Produkt seiner selbst. Vielmehr braucht er die Anderen als bewunderndes Publikum und bedient sich der bekannten Vorstellungen seiner Welt. Mit der Siegermentalität, die ihm eigen ist, bringt er die Anderen zum Verschwinden. Erst aus der Begegnung der Individuen geht aber eine Welt hervor, die sich durch Vielfalt auszeichnet und reich an Inspiration ist. Freilich muss dazu jedes Individuum den Mut aufbringen, das ihm Eigene und Neue in die Welt einzubringen. In diesem Sinn plädiert Martin Mosimann in diesem Band für einen Individualismus der Vielfalt.

      Ich und der Andere