Brender, Gudgeon, Haslinger, Maass, Meier, Pöppelmann Shillcock und Ullberg - Fünf Maler und drei Bildhauer zeigen in diesem Buch - das auch der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung ist - mit ihren Werken, dass das Genre der Wildlife Art bis heute ein faszinierendes und offensichtlich zeitloses Kapitel der Kunstgeschichte ist.
So doppelsinnig der Titel des aktuellen TENDENZEN-Bands des Übersee-Museum Bremen klingt, so doppelsinnig ist auch seine Botschaft: In den Sammlungen verlangt das Unbestimmte seine Erforschung, aber die Forschung im Museum selbst ist unbestimmt und beschränkt sich nicht nur auf die Sammlungen. Das spiegeln auch die Beiträge des Buches wider: Von den Provenienzforschung als „Mutter aller Sammlungsforschung“, über neue Möglichkeiten mithilfe der Computertomografie Einblicke in Sammlungsgegenstände zu erhalten, bis zur Meeresforschung um Helgoland und Vogelforschung auf Samoa bietet der Band spannende Einblicke in aktuelle Forschung im Museum.
Laubenvögel heißen so, weil die Männchen von sechzehn Arten nur für die Balz laubenartige Bauten errichten, seien es Alleen, Maibäume oder Hütten. Die Weibchen beurteilen die Fitness der Männchen vor allem nach dem Zustand dieser Bauten sowie der Farbigkeit und Üppigkeit der dort ausgelegten Schmuckgegenstände. Und weil diese Bauten bei vielen Laubenvogel-Arten in einem gemeinsamen Areal liegen, präsentieren sich die Männchen den Weibchen wie auf einer Bühne. Es gibt zwanzig Laubenvogel-Arten und alle leben in Australien bzw. auf Neuguinea. Sie bilden eine eigenen Familie innerhalb der Singvögel, ebenso wie die Paradiesvögel, mit denen sie nicht verwandt sind, sich aber einige Lebensräume teilen. Laubenvögel sind Allesfresser: Früchte, Blüten und Blätter sind genau so beliebt wie Insekten, Würmer und Frösche.
Jeder kennt sie, jeder nutzt sie, jeder bewegt sich in ihnen: Die Rede ist von Netzen. Sie sind allgegenwärtig – manchmal auffällig, manchmal verborgen – und ihre Strukturen sind immer gleich. Linien verbinden sich zu Knoten und fächern sich wieder auf. Doch was diese Linien und Knoten miteinander verbinden und vernetzen, hängt davon ab, in welchem Bereich das Netz zu finden ist: Mal ist es real und greifbar, wie ein Fischernetz, mal spannt es sich unsichtbar, etwa zwischen Personen in sozialen Netzen. Reicht die Entstehung eines Netzes weit zurück, wie bei historisch gewachsenen Handelsnetzen, ist sie ein andermal vergleichsweise jung, wie beim Internet. Ihr Antrieb kann die Evolution sein, wie in Nahrungsnetzen, oder der Erfindungsreichtum des Menschen, wie beim Stromnetz. Auf den ersten Blick oft gar nicht spürbar, deutet sich an, dass wir tagtäglich mit Netzen in Verbindung stehen; ja in und mit ihnen leben. In ihrer Grundstruktur gleich, können sie in ihrer Komplexität und Dynamik jedoch erheblich voneinander abweichen. Und auch die Probleme und Gefahren, die Netze und Vernetzung mit sich bringen können, sind in ihrem Ausmaß und ihrem Einfluss auf unser Leben sehr verschieden. So zeigt sich deutlich: Netze bestimmen unser Leben und nicht immer profitieren wir von ihnen. Doch ein völliger Rückzug ist nicht möglich; denn wir können nicht ohne sie sein.
„Euer Garten ist die Welt“, unter diesem Motto feiern sieben Kulturinstitutionen in Oldenburg, Cloppenburg und Jever den 200. Geburtstag des Oldenburger Schlossgartens. Von herzog Peter Friedrich Ludwig zu Beginn des 19 Jahrhunderts als englischer Landschaftsgarten angelegt, ist der zentral gelegene Park heute sowohl Naherholungsgebiet als auch offiziell anerkanntes Gartendenkmal. Die Beiträge in diesem Band führen eine Vielfalt unterschiedlichster Perspektiven zusammen und stellen aus kulturgeschichtlichem, naturwissenschaftlichem und künstlerischem Blickwinkel die Bedeutung des Oldenburger Schlossgartens dar. Bislang teilweise unpublizierte Bilder aus Geschichte und Gegenwart des Schlossgartens und zur Gartenkultur in Nordwestdeutschland ermöglichen einzigartige Einblicke und stehen exemplarisch für die Entwicklung von 200 Jahren Gartenkultur weit über die Region hinaus.
Pferd und Mensch haben eine lange gemeinsame Tradition: Schon seit ca. 5 000 Jahren domestiziert, diente es ihm als Zugpferd, Reitpferd, Kutsch- und Grubenpferd; es war in Kriegen unersetzlich und ist heu-te als Sportpferd nicht mehr wegzudenken: Galopp- und Trabrennen, Spring- und Dressurturniere, Voltigierpferde; als Freizeitpferd unterhält es zudem eine ganze Erwerbsbranche. Zoologisch gesehen zählen zur Pferdefamilie auch alle Zebra- und Eselarten. Aber trotz der nahen Verwandtschaft sind die Unterschiede zwischen diesen drei Pferdegruppen mitunter beträchtlich: Zebras gel-ten grundsätzlich als unzähmbar und Esel wurden überwiegend als Last- und Reittiere domestiziert. Der vorliegende Katalog beginnt mit einem Einstieg in die Evolution der Pferde, die sich rund 55 Millionen Jahre zurückverfolgen lässt. Auf dem anschließenden Weg, den die Pferde weltweit genommen haben, zeigt sich, dass Nordamerika erst die vergangenen 8 000 Jahren kein ‚Pferdekontinent’ mehr war und die reitenden Indianer, die wir durch Karl May in unseren Köpfen haben, das Pferd erst durch die Weißen kennenlernen konnten. Die Kulturgeschichte erzählt darüber hinaus vom Pferd als archäologi-schem Fund bis zu seiner Rolle in der klassischen Malerei: Das Buch lässt die Besucher Pferde in all diesen Facetten erleben.
Das Thema „Fisch“ ist im Spannungsfeld von „Natur und Mensch“ sehr bedeutsam: Die Qualität der Flüsse und Meere, die Risiken der Überfischung und die Wiedereinbürgerung abgewanderter Arten hängen stark von uns Menschen ab. Und Fische haben ganz unterschiedliche Ansprüche an ihre Umwelt, es geht nicht nur um Süß- oder Salzwasser, es geht auch um Temperatur, Sauerstoffkonzentration, Versteckmöglichkeiten und vieles mehr. Wann ist ein Fisch überhaupt ein Fisch? Dieser Frage wird in diesem Katalog genauso Raum gegeben wie den wiederentdeckten Quastenflossern und den Umweltbedingungen, die die verschiedenen Fischarten brauchen. Im Mittelpunkt stehen auch all jene Bereiche, in denen sich Fisch und Mensch begegnen: am Teich, vorm Aquarium, beim Fischfang, in der Aqua- und Marikultur. Selbstverständlich wird auch die kulturhistorische Seite des Fischs betont. Hierzu zählen die historische Gewässernutzung seit 300 000 Jahren, Fische in der Mythologie und als rituelle Symbole, bis hin zum Fisch in der Forschung mit der heutigen Entdeckung des Fischs als Modellorganismus für Schwarmintelligenz und Musterentstehung.
Ausstellung und Katalog befassen sich mit den Ursprüngen außereuropäischer Riten, richten den Fokus auf kulturelle Formen der Auseinandersetzung mit sozialen und individuellen Krisensituationen und bieten zugleich Einblicke in die selten gesehenen Schätze ethnologischer Sammlungen in Niedersachsen. Grenzerfahrungen wie Geburt, Krankheit oder Tod gehen häufig einher mit Vorstellungen des Unbekannten, Unheimlichen und Unerklärlichen, die durch ritualisierte Handlungen gebändigt und verständlich gemacht werden sollen. In zahlreichen Kulturen haben Zeremonien und Rituale sowie die zugehörigen Objekte ihren Stellenwert bis in die Gegenwart behauptet. Von der Südsee reist der Leser nach West- und Zentralafrika, Brasilien, Sibirien, Alaska, Tibet und China. Dabei ensteht ein vielgestaltiges Bild der Kulte und Riten außerhalb Europas.