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Klaus Deterding

    1 janvier 1942
    Eine Handvoll Erde
    Paris, zwanzigster Juli
    Die letzte Preußin
    Der Feind
    Die Poetik der inneren und äusseren Welt bei E. T. A. Hoffmann
    E. T. A. Hoffmann
    • E. T. A. Hoffmann

      • 261pages
      • 10 heures de lecture
      4,0(3)Évaluer

      Dieses Buch ist der 2. Band der Einführung in Leben und Werk E. T. A. Hoffmanns, dargestellt von einem ausgewiesenen Hoffmann-Forscher. In Fortsetzung des 1. Bandes geht es hier um zwei zentrale Erzählungen sowie den großen Roman „Lebens-Ansichten des Katers Murr“. Wie bisher kaum in einem Werk der Sekundärliteratur, führt die Analyse und Interpretation des satirischen Märchens „Meister Floh“ in biographische Zusammenhänge, welche die Bedeutung Hoffmanns als Juristen und engagierten Liberalen aufzeigen. – Über die großen Erzählungen und Romane hinaus führt auch dieser Band wieder in Zusammenhänge des vielgestaltigen Hoffmannschen Gesamtwerks. Außerdem werden die „Aufzeichnungen der Freunde und Bekannten“ einbezogen, die gerade auch bezüglich der historischen und politischen Hintergründe z. T. höchst aufschlußreich sind.

      E. T. A. Hoffmann
    • Der Autor geht von der Grundthese aus, daß Hoffmanns Gesamtwerk - das literarische und das bildnerische Werk sowie die Schriften zur Musik - keine Entwicklung aufweist, sondern sich aus poetischen Kernbereichen entfaltet, die vom Beginn bis zum Ende der literarischen Laufbahn Hoffmanns identisch sind. Auf diesem Wege kommt er zu einer Theorie dessen, was er die Innere Form von Hoffmanns Werk nennt: einen Zusammenhang, der 'Entwicklung' ausschließt und 'Integration' bewirkt. Diese Phänomenologie des Poetischen legt der Autor dar, indem er einen regelrechten Gang durch Hoffmanns Gesamtwerk unternimmt: von den Anfängen bis zum Abschluß. Die Ergebnisse der Teilanalysen werden schließlich eingebracht in eine großangelegte Untersuchung des Märchens Prinzessin Brambilla und hier noch einmal vertieft. Die Grundannahme der Arbeit bestätigt sich.

      Die Poetik der inneren und äusseren Welt bei E. T. A. Hoffmann
    • Das unvollendet gebliebene Werk eines Dichters fortzusetzen und zu beenden, ist sicher mutig, beinahe tollkühn - es gültig zu beenden, aber etwas anderes. Dazu ist es erforderlich, sich völlig in den Dienst des Vorgängers zu stellen: des Autors und seines Werks. Genau das ist im vorliegenden Fall mit E. T. A. Hoffmanns Erzählfragment „Der Feind“ geschehen und gelungen. Das Ergebnis ist eine kongeniale Leistung: sprachlich von hoher Konzentration - und eine regelrecht spannende Lektüre. Der Autor hat diese Neuauflage des Bandes erweitert durch zwei Ergänzungen. Die eine stammt aus seinem Fachgebiet, der Literaturwissenschaft. Die andere Ergänzung ist eine höchst attraktive: Es sind Porträt-Skizzen des Berliner Künstlers Siegfried Kühl beigegeben, die den Text an ausgesuchten Positionen schöpferisch begleiten und interpretieren - in der anderen Sparte der Kunst, die Hoffmann selber ja ebenfalls vertrat und beherrschte.

      Der Feind
    • Eine preußische Adlige der Gegenwart setzt sich für die Ehrung einer historisch bezeugten Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus in ihrem brandenburgischen Ort ein. Dabei stößt sie ihrerseits auf den erbitterten Widerstand postkommunistischer Kleinbürger, weil die zu ehrende Frau angeblich eine Kapitalistin und „Nachkriegs-Gewinnlerin“ war. Die Gruppe versucht mit krimineller Energie, die Ehrung zu verhindern. Das gelingt zwar nicht, jedoch kommt Freya von Stegerwald dabei auf ähnlich tragische Weise ums Leben wie das historische Vorbild. - Der Täter richtet sich am Ende selbst, und zwar in einer seltsamen und ergreifenden Angleichung an jene preußische Tugend der Ehre, die er mit Freya von Stegerwald ausgelöscht zu haben glaubte.

      Die letzte Preußin
    • Der 20. Juli 1944 wird hier in einer neuen Sicht präsentiert; denn es geht endlich einmal nicht um Berlin oder Rastenburg, sondern um Paris, wo der Aufstand beinahe noch gelang. Auf der Grundlage der geschichtlichen Tatsachen erzählt der Autor den hochdramatischen Ablauf der Ereignisse und verbindet das u.a. mit der bewegenden Geschichte eines kleinen Mädchens, das dem führenden General begegnet und ihn wiedersehen will - zu spät. Eine echte Novelle entsteht, die zugleich der Historie eine höchst gelungene literarische Verarbeitung.

      Paris, zwanzigster Juli
    • Der Autor dieses Buches versucht eine Synthese, wie sie bisher in der deutschen Literaturwissenschaft noch nicht geleistet worden ist: eine Zusammenschau von Literatur und Ökologie in einer “horizontalen” Sicht. Die Dichtung der letzten drei Jahrhunderte, von der Gegenwart bis zu Goethe zurück, wird in ausgewählten Beispielen auf ihren “ökologischen” Gehalt befragt: auf ein dynamisches, ganzheitlich-organisches Denken und Empfinden, für das heute der allgemeine Begriff “systemisch” gilt. Es ergeben sich strukturelle Gemeinsamkeiten zwischen Ökologie und Literatur, die in Erstaunen setzen. Im selben Vollzug werden, von anderen Abschnitten des gemeinten Horizontes her, auch Philosophie und Naturwissenschaft auf den gleichen Gehalt hin befragt. Der Autor stellt eine Überlappung, ja in Teilen eine Identität der Weltsicht zwischen Dichtern, Philosophen und (modernen) Naturwissenschaftlern fest, die frappierend ist – und die uns sowie die kommenden Generationen in die Pflicht nimmt, daran weiterzuarbeiten und so den Ausweg aus der Krise doch noch zu finden.

      Eine Handvoll Erde
    • "Sie haben gelogen, Madame!"

      Unvergängliche Männergestalten in der europäischen Literatur

      • 226pages
      • 8 heures de lecture

      Gerechterweise läßt der Autor seinen vier Bänden über die „Frauengestalten“ in der europäischen Literatur nun noch einen Band über die Männer folgen. Das war denn doch nötig ... Dabei stellte sich zweierlei heraus: erstens, daß es aufschlußreich ist, gerade zu diesem Thema weit zurück in die Vergangenheit zu greifen, nämlich bis zum Nibelungenlied des hohen Mittelalters – aber natürlich nicht nur dorthin. Und zweitens, daß die deutschen Texte, die ursprünglichen wie die übersetzten, in der Fassung der traditionellen Rechtschreibung dem reformierten und Duden-sanktionierten, verwässerten Deutsch von heute überlegen sind, und zwar nicht nur orthographisch, sondern auch grammatisch, also sprachlich. Eine unbequeme Erkenntnis. Aber die Wahrheit hat sich noch nie darum gekümmert, ob sie denn auch bequem ist. Ein grandioser Beleg für diese ihrerseits unbequeme Wahrheit ist das Auftreten der „neuen Jeanne D’Arc“, wie der Autor sie nennt, Greta Thunberg, die uns gegenwärtig buchstäblich die Leviten liest.

      "Sie haben gelogen, Madame!"
    • Nach dem dritten Band der Unvergänglichen Frauengestalten in der Literatur folgt nun der vierte und letzte des Autors. Das Adjektiv im Titel, „läßlich“, spricht von einer Sünde, die gelassen, d. h. unterlassen wird: die „erläßlich“, gewissermaßen überflüssig ist. Es gibt aber noch einen zweiten Sinn des Wortes; der ist nicht ganz so harmlos. Hiernach ist eine Sünde tatsächlich begangen worden, doch, da geringfügig, verzeihlich ... Darum geht es immer wieder einmal: Frauen begehen eine „Sünde“, eine kleine oder auch eine größere, die dennoch verzeihlich ist – die ihnen aber nicht verziehen wird von den betroffenen Männern, weil diese die Kraft, man kann auch sagen den Charakter dazu nicht haben. Oder sie beweisen das zwar, jedoch zu spät, wie etwa im Roman „Der Fall Deruga“ von Ricarda Huch. Was dann bleibt, ist die bittere Erkenntnis eines entscheidenden Fehlers, den keineswegs sie, sondern den der Mann begangen hat. Über die Bitternis legt sich im gegebenen „Fall“ – und das mag nicht nur hier so sein – im nachhinein wehmütig, aber auch lindernd, wie ein kühles Tuch, die Erinnerung an eine wunderbare Frau. Und diese, die Erinnerung, und zwar an ein wunderbares Buch, die hat nach der Lektüre gewiß auch der Leser – für immer.

      Nur eine läßliche Sünde