Zacharias G. Mathioudakis Livres






Mathioudakis ist ein Dichter, der die heilenden Kräfte wachruft. Darin liegt seine zeitlose Aktualität. Wie sehr die Poesie der griechischen Sprache für ihn auch gerade Poesie der kretischen Volkskunst ist, dafür zeugen die liebevoll ins Deutsche übertragenen „Mandinades“ und die Beispiele kretischer Volksdichtung. In der Erzählung „Irene und Periander“ findet eine junge Frau, der der Krieg den Geliebten entriss, an der Seite eines altgewordenen reichen Witwers, der dreißig Jahre lang seine jung verstorbene Frau betrauerte, ein spätes Glück. Auf der Hochzeitsfeier singt ein Lyraspieler: „Heute leben wir,/morgen sterben wir“ und „Von dieser Erde,/die wir betreten,/werden wir alle gefressen.“ Der Berg Psiloritis, der Idaberg, der Berg des Gottes, der Berg der kretischen Heimat, ragt in die erzählerische und lyrische Welt des Autors hinein, der in der deutschen Sprache die Quellkraft der griechischen „Kastalia“ zum Sprudeln zu bringen versteht.
Nicht einmal meinen Namen kann ich mehr schreiben. Die Musik von meiner Lyra kommt aber immer noch aus meinem Kopf. Tag und Nacht lassen mich meine Melodien und meine Lieder keine Ruhe finden. Um leben und überleben zu können, habe ich viele Berufe ausgeübt. Ich war Feldhüter, Maurer, Hilfsarbeiter in einer Olivenölmühle, Bauer, Gärtner, Fischer, Metzger und Viehhändler – ich war also ein Berufsnomade. Das Lyraspiel begeistert mich seit der Kindheit. Und wenn es ein Leben nach dem Leben gibt, dann möchte ich immer und überall ein Lyraspieler sein. Michalis Rizikianakis aus Klima (Kreta), genannt Rizikianos, der Lyraspieler, erzählt seine Lebensgeschichte. Aufgeschrieben hat sie sein Neffe Zacharias G. Mathioudakis.
Gedichte, Fabeln und Erzählungen aus Kreta, aus dem Dorf Klima, literarische Schätze eines uralten Erbes. Darunter sind Unikate, grenzen- und zeitlos. Doch finden wir auch Motive aus dem Dichtgut der Kulturen anderer Kontinente und vieler Länder der Welt.