Ulrich Wüst Livres






Randlage
Die Gemeinde Nordwestuckermark
Wer von der „Toskana des Nordens“ oder den „Hamptons von Berlin“ spricht, kennt die Uckermark nicht. Die Einwohnerzahlen des Landkreises gehen seit den frühen 90er-Jahren kontinuierlich zurück und liegen nunmehr bei knapp 20 Einwohnern pro Quadratkilometer. (Zum Vergleich: in Monaco sind es 18.500.) Somit gilt die Uckermark nach einer UN-Erhebung als praktisch unbewohntes Gebiet. Das allerdings wissen immer mehr Menschen zu schätzen. Den ganz eigenen Reiz dieser Landschaft zeigen die Fotografien von Ulrich Wüst und erzielen ihre Wirkung auch jenseits des beliebten Klischees von blühenden Rapsfeldern unter weißblauem Himmel.
Ulrich Wüst ist ein Meister der Stadtfotografie. Mit dem Blick eines ausgebildeten Stadtplaners durchstreift er die urbanen Räume wie etwa Berlin und seine Heimatstadt Magdeburg. Eine Auftragsarbeit führt ihn schließlich ins Rheinland nach Köln, auf unbekanntes Terrain und in eine Stadt, die architektonisch nicht besonders glänzen mag. Ulrich Wüsts Sicht auf Köln ist unvoreingenommen. Er erkundet die Stadt, ihre architektonischen Gegensätze, entdeckt das Nebeneinander von Alt und Neu – Reminiszenzen längst vergangener Epochen, schnell geflickte Kriegswunden, Bausünden und opulente Bauten, Häuserfassaden, Architekturformen, Straßenfluchten. Sorgfältig komponiert, schwarz-weiß, menschenleer sind seine Bilder, allein die Architektur erinnert an die Bewohner der sonst so quirligen Rheinmetropole. Ein fotografischer Blick auf eine Stadt, die gemeinhin nicht unbedingt als „schön“ bezeichnet wird, aber einen hohen Wiedererkennungswert und eine seltsame Einzigartigkeit besitzt, denn selbst Wüst, „der Rostock und Paros, San Cristobal und Hiddensee in irrlichternde Vergleiche setzen kann, hat in Köln nichts anderes gefunden – als Köln.“ (Rolf Sachsse)
Dieses Buch erscheint anläßlich des Projektes „Altenburg: Provinz in Europa. Eine künstlerische und kulturtopographische Anthologie“ vom 23. September 2007 bis zum 20. Januar 2008 im Lindenau-Museum Altenburg.
Ausgangspunkt zu diesem Buch ist ein privates Arbeitsjournal mit 70 Fotografien mit Fundstücken verschiedener Reisen aus unterschiedlichen Jahren: Ein subjektiver Fotoessay von Entdeckungsfahrten nach der Aufhebung der Reisebeschränkungen in der ehemaligen DDR. In den Fotos konkurriert Wellblech mit Marmorsäulen, ein Braunkohlenloch steht in Wettbewerb mit der Idylle des Mittelmeers. Sämtliche Fotografien sind durchgehend in Duplex gedruckt. Prägung auf Deckel
Hauptstadt. Berlinbilder
- 96pages
- 4 heures de lecture
Zustände und ihre Veränderungen interessieren Ulrich Wüst auf eine sehr gründliche, tiefschürfende Art, das macht seine Bilder immer wieder anschauenswert, weil viel Platz für eigene Entdeckungen bleibt. (Gabriele Muschter, Alatheia) Die Spannung erhalten die Bilder über ihre ästhetische Zerrissenheit zwischen altem und neuem Berlin. (Berliner Morgenpost) Auf diesen Fotografien wirkt die Stadt zeitlos, kulissenhaft, verwunschen. (Süddeutsche Zeitung) Der kühle Blick des Architekten ist in jedem seiner Bilder spürbar. Wenn auch nicht ganz ohne Humor. (Neues Deutschland)
