Der Zusammenhang von Macht und Geschlecht ist ein spannendes Thema feministischer Theoriebildung. Frauen befinden sich in einer ambivalenten Situation: Sie müssen die diskriminierenden Machtstrukturen einer feministischen Kritik unterziehen und neue Konzepte entwickeln. Gleichzeitig gilt es, innerhalb des bestehenden Systems Machtpositionen zu besetzen. Die letzten 25 Jahre zeigen: Die Partizipation von Frauen bringt neue Erfahrungen und Konflikte in die Diskussion über Machtverständnis und das Verhältnis zur Macht. Die Autorinnen reflektieren die verschiedenen Aspekte. Die historische Entwicklung wird ebenso berücksichtigt wie aktuelle Beispiele wissenschaftlicher und politischer Praxis von Frauenmacht. Die Autorinnen liefern damit ein Grundlagenwerk für die feministische Diskussion über Machtverhältnisse und Geschlechterverhältnisse in allen Sozialwissenschaften. Herausgeberinnen: Virginia Penrose arbeitet als promovierte Politikwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin. Clarissa Rudolph ist promovierte Politikwissenschaftlerin und wissenschaftliche Referentin der Schader-Stiftung.
Virginia Penrose Livres


In diesem Buch werden die Unterschiede im Politikverständnis und Karriereverhalten ehemaliger Politikerinnen aus der DDR und BRD untersucht. Während Frauen in den unteren und mittleren Ebenen beider Staaten seit den 80er Jahren vertreten waren, nahm die Anzahl der Frauen in höheren Machthierarchien bis zur Vereinigung im Oktober 1990 deutlich ab. Nur selten schafften es ost- und westdeutsche Frauen in den inneren Kreis der politischen Elite. Frühere Studien haben die Auswirkungen divergierender politischer und gesellschaftlicher Strukturen auf das weibliche Karriereverhalten unzureichend behandelt und oft weibliche Eigenschaften und Verhaltensmuster verallgemeinert. Diese Arbeit bietet neue Perspektiven auf die gegenwärtigen Tendenzen, Unterschiede zwischen Ost und West zu nivellieren oder als Defizite zu definieren. Die Autorin verknüpft in ihrer Untersuchung sozialstrukturelle und psychologische Dimensionen mit der Geschlechterproblematik, um das Karrierestreben von Politikerinnen umfassend zu analysieren. Die Studie zeigt, dass die unterschiedlichen Orientierungsmuster im Ost-West-Vergleich aus verschiedenen parteipolitischen Rekrutierungsprozessen und frauenspezifischen Lebensrealitäten resultieren. Es wird deutlich, dass innerhalb der jeweiligen Gesellschaft größere Ähnlichkeiten in den Orientierungsmustern zwischen Männern und Frauen bestehen als zwischen den Politikerinnen beider Gesellschaften, wobei auch parteipolitis