Mit dem vorliegenden Buch gelangt erstmals eine umfassende zivilrechtliche Darstellung des liechtensteinischen Stiftungsrechts zur Veröffentlichung. Die Arbeit ist das Ergebnis eines vom Liechtenstein-Institut in Auftrag gegebenen rechtswissenschaftlichen Forschungsprojekts. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet ein Rechtsvergleich zwischen dem liechtensteinischen Stiftungsrecht und seinem ursprünglichen Rezeptionsvorbild, dem Stiftungsrecht des ZGB. Darauf aufbauend werden in kritischem Dialog mit der einschlägigen (auch unveröffentlichten) Rechtsprechung insbesondere die systematische Stellung der Stiftung im PGR, ihre Begriffsmerkmale, die einzelnen gesetzlichen Stiftungstypen, grundlegende Fragen der Stiftungserrichtung, -beendigung und -aufsicht sowie die Rechtsstellung der Begünstigten und des Stifters einer ausführlichen juristischen Analyse unterzogen. Liechtensteinische Besonderheiten wie namentlich die körperschaftliche Einflussnahme durch den Stifter oder die treuhänderische Stiftungserrichtung und Ausübung der Stifterrechte werden eingehend methodisch gewürdigt. Dank einer nachträglichen Miteinbeziehung des von der liechtensteinischen Regierung ausgegebenen Vernehmlassungsentwurfs einer Stiftungsrechtsreform ist die Arbeit auf aktuellstem Stand.
Harald Bosch Livres



Mit dieser Dissertation von Dr. Harald Bösch liegt Band 2 der Reihe „SCHRIFTEN ZUM LIECHTENSTEINISCHEN RECHT“ vor, der sich mit dem Treuhandrecht Liechtensteins befasst. Als einziges kontinentales Land hat Liechtenstein eine umfassende gesetzliche Regelung für das Treuhandrecht geschaffen, die in den Artikeln 897ff des Personen- und Gesellschaftsrechts (PGR) verankert ist. Diese „Treuhänderschaft“ orientiert sich am common law trust und hat über die Landesgrenzen hinaus Beachtung gefunden. Die Dissertation untersucht die Bindung des Treuhänders an die Weisungen des Treugebers und beleuchtet den Stellenwert der Treuhänderschaft im Kontext des trust. Die Arbeit bietet eine rechtsvergleichende Perspektive und zieht zahlreiche Verbindungen zum österreichischen, schweizerischen und deutschen Treuhandrecht. Es wird aufgezeigt, dass die liechtensteinische Treuhänderschaft auch durch Einflüsse der Treuhanddogmatik des deutschen Sprachraums geprägt ist, was zu wesentlichen Wertungsunterschieden führt. Der Autor identifiziert diese Unterschiede und bietet methodische Ansätze zur Lösung. Zudem behandelt er wichtige Aspekte des liechtensteinischen Gesellschaftsrechts, wie den fiduziarischen Verwaltungsrat und den Gläubiger- und Erbenschutz. Diese Untersuchung dient als wertvolles Nachschlagewerk für Praktiker im Bereich Treuhänderschaft und trust und richtet sich auch an Interessierte am liechtensteinischen Gesellschaftsrecht. Ein umfan