Although the principles of democracy are in abstract stable concepts, every generation must consider anew how best to apply them in society. What do the principles of freedom, equality and solidarity mean to today’s Germans, French and Poles? Twelve authors and interview partners from Germany, France and Poland, including Marianne Birthler, André Glucksmann and Adam Krzemiński, provide moving responses to important questions about a common European future.
Spannende Einblicke in die jüngste deutsche Geschichte Marianne Birthler schildert anschaulich und lebendig ihre Erfahrungen in zwei deutschen Staaten: Kindheit und Jugend in Ost-Berlin, erste Konflikte, als sie aus der FDJ austrat, frühe Ehe und Familienleben in der Provinz. Nach dem Scheitern der Ehe ging sie zurück nach Berlin, engagierte sich in der Jugend- und Friedensarbeit der evangelischen Kirche und wurde in der Opposition aktiv. Sie bietet Einblicke in die turbulenten Ereignisse vor und nach dem Mauerfall, erzählt von den Schwierigkeiten der politischen Arbeit nach dem Ende der DDR und berichtet offen von den Kämpfen, die sie als Beauftragte der Stasi-Unterlagen-Behörde auszufechten hatte.
Zentrale demokratische Grundbegriffe müssen von jeder Generation neu mit Inhalten gefüllt werden. Was bedeuten Freiheit, Gleichheit, Solidarität heute für Deutsche, Franzosen und Polen? Zur Erinnerung: Es ist mehr als zwei Jahrzehnte her, dass die Mauer fiel und man in Ost und West in ein neues europäisches Zeitalter aufbrach. Die Autoren geben in diesem Buch Definitionen für die Begriffe 'Freiheit', 'Gleichheit' und 'Solidarität'. Gibt es Schnittstellen für ein gemeinsames europäisches Verständnis? Wo führen unterschiedliche Vorstellungen und Traditionen zu Irritationen? Wie versteht man in den drei Ländern den europäischen Integrationsprozess? Zwölf Autoren und Interviewpartner aus Deutschland, Frankreich und Polen, u. a. Marianne Birthler, André Glucksmann und Adam Krzemiński, beantworten bewegende Fragen und ziehen ihre Schlüsse für die gemeinsame europäische Zukunft.
Über 40 Jahre waren die Deutschen östlich und westlich der Eibe voneinander getrennt. Mit zunehmend perfektionierter "Grenzsicherung" im Jargon der SED, "Mauer und Schießbefehl" in der sicherlich exakteren Charakterisierung im freien Teil Deutschlands, waren sie dann mehr oder weniger völlig voneinan der abgeschottet. Westliche Rundfunkanstalten, speziell westliches Fernsehen zu empfangen, war zunächst geflihrIich für die im Machtbereich Pankows und Moskaus lebenden Deutschen, ist im Laufe der Jahre dann nicht mehr zu ver hindern gewesen, wurde aber bis zuletzt offiziell verurteilt. Später sollte sich ge rade das Medium Fernsehen als ein zweischneidiges Instrument westlicher Auf weichung des kommunistisch-totalitären Herrschaftsgefüges erweisen - zwei schneidig, weil positiv gesehen die Stimmen und Stimmungen der Freiheit an die Substanz des Unterdrückungsregimes gehen mußten, negativ, weil viele un reflektiert Nachrichten konsumierende Deutsche in den heutigen neuen Bundes ländern sicherlich auch ein verzerrtes Bild vom uneingeschränkten Glück und Wohlstand in einer scheinbaren westlichen Überflußgesellschaft bewußt oder unbewußt in sich aufnahmen. Demgegenüber wurden Ost-Rundfunkanstalten, Ost-Fernsehen und Ost-Zeitungen von den Deutschen im Westen völlig zu Recht genauso wenig als seriöse Instrumente objektiver Aufklärung betrachtet, wie dies bei der Masse der Bevölkerung im Osten selber der Fall war.