KlappentextDieses Buch ist aus der kritischen Auseinandersetzung mit den bestehenden Wissenskonzepten der Wissenschaft entstanden, die die Welt in einzelne Teilgebiete zergliedert und dabei Lebensprozesse aus den Augen verliert. In ihrem Forschungsprojekt erkennen die Autorinnen auch alltägliche Erfahrungen als Wissen an und begreifen Wissenschaft als umfassende menschliche Praxis. Erfahrungswissen bildet die Basis des wissenschaftlichen Wissens, eine neue Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis wird geschaffen.
Dagmar Reichert Livres



Umwelt zur Sprache bringen
Über umweltverantwortliches Handeln, die Wahrnehmung der Waldsterbensdiskussion und den Umgang mit Unsicherheit
Es ist nach Mitternacht, der Schnee vom Regen fast weggeschmolzen, der Park menschenleer. An der Baustelle flattert ein Band, die breite Fassade wirkt grauer als sonst In zwei Fenstern brennt Licht. „Die Fußnoten im Teil 2?“ „Hast du die Tabellen?“ „Bei den Leadtexten paßt jetzt alles.“ "Schreibt man Maßstab mit zwei 's'?„ “Gut, daß du zurück bist, ich brauche dich noch für die Verweise.„ Markus sitzt am Boden und sortiert Texte. Christoph und Huib kontrollieren eine Grafik. “Das ist die letzte.„ “Wie schaut's mit deinem Vorwort aus?„ “Ich bin dabeil„ Wolfgang sitzt hinter mir am Computer. “Da stimmt noch etwas mit der Formulierung nicht.„ Nun sind wir mit unserem Buch bald fertig. Mit dem “Waldprojektbuch„. “Waldprojekt„, weil die Geschichte des Forschungsprojektes hinter diesem Buch auf eine Betroffenheit von den Waldsterbensmeldungen Anfang der Achtzigerjahre zurückgeht. Damals war es für Dieter Steiner, der den Antrag zu diesem Projekt gestellt hat, klar, daß man die soge nannten “Umwelt"-, und eigentlich Mensch-Umwelt-, oder Gesellschaft-Umwelt-Probleme auch von sozialwissenschaftlicher Seite her angehen müßte.