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Sigrun Bielfeldt

    Moskau
    Selbst oder Natur
    Dmitrij Tschižewskij und Ludolf Müller erinnernd: Abendland, Morgenland
    „Der schwere Schritt in die Wirklichkeit“
    Die Modernität der russischen Romantik
    Der schwere Schritt in die Wirklichkeit. Schelling und Bakunin
    • Der intellektuelle Werdegang Michail Bakunins zwischen 1835 und 1842 steht im Mittelpunkt dieser Studie. Zunächst unterstützt er in Moskau den Rechtshegelianismus, der politisch akzeptiert ist. Im Jahr 1842 wendet er sich in Berlin kurzzeitig dem Denken Schellings zu, bevor er sich schließlich von der Philosophie distanziert. Diese Entwicklungen beleuchten Bakunins Wandel und seine Suche nach neuen ideologischen Perspektiven.

      Der schwere Schritt in die Wirklichkeit. Schelling und Bakunin
    • „Seit dem Zeitpunkt, nachdem ich mich entschieden hatte, meine allererste wissenschaftliche Arbeit, alias meine Habilschrift von 1982, zu publizieren, ist ein ganzes Jahr vergangen. Der Entschluß, gefällt aus einer Alterslangweile heraus, schien zunächst leicht zu realisieren. Nach einer langen Zeit der Vernachlässigung, Vernichtung war mir dieser Text bei der jüngsten Lektüre wohlgelungen, bis zur Vertrautheit. Das mir zunächst befremdliche jugendliche Pathos erklärte ich mir durch die Anwesenheit der 1982 gerade erst vergangenen Zeit der Achtundsechziger. Schließlich, nach einigem Bedenken, hatte ich mich selbst überzeugt, daß es gerade das Pathos ist, welches das wohldurchdachte Ganze des Textes allererst realisiert. Sodann habe ich mich sogar entschieden, den Text in seiner authentischen – zugegeben technisch fragwürdigen Form – zu präsentieren. Es ist gerade dieser Text, der, als einer der letzten, auf meiner alten Schreibmaschine aus den Studentenzeiten geschrieben ist und so auch in dieser Gestalt 1982 an der Tübinger Universität als Habilschrift eingereicht – und auch untergegangen ist.“

      Die Modernität der russischen Romantik
    • In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts stand eine Gruppe russischer Europäer mitten im intellektuellen und politischen Geschehen um die europäische Moderne. Michail Bakunin gehörte zu denjenigen, die die Gleichung Heinrich Heines „Große französische Revolution = Philosophie des deutschen Idealismus“ bejahten und im eigenen Leben vollziehen wollten. Die „faule Beschaulichkeit“ des preußischen Hegel war erkannt, gerade von seinen Anhängern wie z. B. Arnold Ruge. Die Studie von Sigrun Bielfeldt verfolgt den intellektuellen Weg Michail Bakunins von 1835 bis 1842. In Moskau war er zunächst Verfechter des politisch genehmen Rechtshegelianismus. Schließlich wurde er 1842 in Berlin vorübergehend zum Anhänger Schellings, bevor er sich endgültig von der Philosophie abwandte. Seine existenziellen Revolutionen zeigen sich von der latent revolutionären Philosophie Schellings beeinflußt. Der Berliner Schelling und sein Hörer Michail Bakunin suchten beide den Weg ins Offene.

      „Der schwere Schritt in die Wirklichkeit“
    • Je ausschließlicher sich die deutsche Kultur in jüngster Zeit als eine westeurpäische begreift, desto größer die Bedeutung der slavischen Literaturen und Philologien. So ist es an der Zeit, sich zweier „Urväter“ der bundesrepublikanischen Slavistik zu erinnern. Dmitrij Tschižewskij, Ukrainer und Russe, mußte seine Heimat kurz nach der Revolution verlassen und hat die Welt der Gegenstände, die er lehrte, nicht mehr wiedergesehen. Der junge Ludolf Müller, im Halleschen Vorkriegsdeutschland einer der ersten Schüler des emigranten Tschižewskij, faßte eine unerschüttliche Zuneigung zu allem Russischen. Gerade als deutscher Soldat auf russischer Erde ist er dieser Liebe treu geblieben. Bundesrepublikanische Schüler beschritten einen kritischen Weg insofern, als sie nach dem Fall des eisernen Vorhangs mit Tschižewskijs stupendem Wissen durch die Kulturen des Westens und Ostens eilten, vielem begegneten, vieles auswählten oder auch verwarfen. Schließlich durfte man einfach nur schauen: Kiev zum Beispiel, die Wiege ostslavischen Christentums. Oder Poltava, einen Kulminationspunkt ukrainisch-russischer Geschichte. So vereint dieser Band oftmals sehr persönliche Dokumente des Schaffens zweier bedeutender Gelehrter mit Erinnerungen, Reflexionen und Beobachtungen der Autorin.

      Dmitrij Tschižewskij und Ludolf Müller erinnernd: Abendland, Morgenland
    • Selbst oder Natur

      • 459pages
      • 17 heures de lecture

      Anfänge haben ihren eigenen Zauber. Der Beginn russischer Auseinandersetzung mit der Philosophie Friedrich Wilhelm Joseph Schellings verdankt sich einem Unbekannten. Unter den Würzburger Schülern, die in den Jahren 1803 bis 1806 Schellings Vorlesungen zur Natur- und Identitätsphilosophie besuchen, findet sich unverhofft der russische Mediziner D. M. Vellanskij. Seine Vorgeschichte bleibt im Dunkel, seine Nachwirkung aber ist groß. Den schellingschen Grundgedanken einer Konformation von Mensch und der ihm zugeordneten gott- und seelendurchwirkten Welt nimmt Vellanskij mit nach Rußland. Der Rekonstruktion dieses singulären interkulturellen Verständniszusammenhangs ist der vorliegende Band gewidmet.

      Selbst oder Natur