Reiner Albert Livres






Vor zehn Jahren erschien das erste Jahrbuch der Alfred-Delp-Gesellschaft. Das diesjährige sollte ein Jubiläumsband werden. Tatsächlich ist es ein Buch der Trauer um den im November 2016 verstorbenen "geistigen Vater" der Alfred-Delp-Gesellschaft, Günther Saltin, und seiner ebenfalls verstorbenen Ehefrau, Ursula Saltin, geworden. Unter dem Untertitel "Zeugnis christlichen Glaubens in der Zeit" werden die Leistungen des Ehepaares für die Alfred-Delp-Gedenkkultur gewürdigt, nicht ohne das vom christlichen Glauben motivierte Zeugnis des Jesuitenpaters Delp in Form der für das Jahrbuch charakteristischen wissenschaftlichen Beiträge aus den Augen zu verlieren.
Aus der KZ-Hölle in den Einsatz für Christus und Menschenrechte. Ich war froh, im KZ zu sein - da gehörte ich hin!, sagt
Der Blick in Geschichte und Gegenwart von St. Josef in Mannheim-Lindenhof belegt das facettenreiche Engagement von Seelsorgern, Pastoralmitarbeitern und Ehrenamtlichen einer deutschen Großstadtpfarrei im 20. Jahrhundert. Es zeigt sich, dass die katholische Pfarrgemeinde alle politischen und kirchlichen Wechselbäder der letzten 100 Jahre durchleben musste. Dazu gehörten der unter den schwierigen Bedingungen der Industrialisierung erfolgte Aufbau von Kirche und Gemeinde zu Beginn des Jahrhunderts, aber auch die katastrophalen Lebensumstände und Verwüstungen durch die Fliegerangriffe im Zweiten Weltkrieg. Der Lindenhof zählte zu den meist zerstörten Stadtteilen Mannheims, was den Wiederaufbau massiv erschwerte. Aus der historischen Perspektive brachte die Lage des Lindenhofs direkt am Ufer des Rheins aber nicht nur Nachteile. Aus dem eher industriell geprägten Stadtteil entwickelte sich ein gehobenes Wohngebiet mit eigenen pastoralen Bedingungen.
Die Rolle der katholischen Kirche im 'Dritten Reich' gehört seit Jahrzehnten zu den umstrittensten Themen der Zeitgeschichte. Der vorliegende Sammelband beschäftigt sich bewußt weniger mit den kontrovers bewerteten Positionen der Kirchenleitung als mit den Verhaltensmustern einzelner Mannheimer Katholiken in ganz konkreten Fällen. Neben wissenschaftlichen Aufsätzen zu Personen und Umständen des Mannheimer Katholizismus nehmen im vorliegenden Band bislang unbekannte Erinnerungsbestände von Zeitzeugen breiteren Raum ein. Damit entsteht ein lebendiges Bild aus bislang der Öffentlichkeit unzugänglichen und nicht publizierten Dokumenten einerseits und persönlichen Erinnerungen andererseits.
In einer Kultur der gegenseitigen Akzeptanzbereitschaft geht vom allergrößten Teil der türkisch-sunnitischen Migranten keine Gefahr aus. Damit es dabei bleibt, müssten prinzipielle Integrationshemmnisse aus dem Weg geräumt werden. Insbesondere die von Demokratiedefiziten bestimmte Geschichte der türkischen Republik und das schwerfällige machttechnische Entgegenkommen Ankaras gegenüber dem Islam wirkten sich in den 1990er Jahren auch hierzulande aus. Neben der Ausarbeitung einer der Vielschichtigkeit der Problemstellung angemessenen Analysemethode stellt die wissenschaftlich-kritische Innenansicht der Mannheimer DITIB-Moschee ein Spezifikum des Buches dar.
Der Caritasverband Mannheim und seine Geschichte
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Der hundertste Geburtstag des Caritasverbands Mannheim e. V. im Jahr 2005 und das 400-jährige Stadtjubiläum 2007 gaben den Anstoß für ein an der Universität Mannheim angesiedeltes Forschungsprojekt zur Geschichte der Caritas in Mannheim. Dabei wurden neben der einschlägigen Literatur die Unterlagen in den örtlichen und diözesanen Kirchenarchiven sowie die Akten des Caritasverbands und des katholischen Stadtdekanats ausgewertet. Das Buch stellt die wichtigsten Ergebnisse des auf sorgfältiger Quellenrecherche basierenden Projekts vor. Es vermittelt für die Zeit- und Sozialgeschichte relevante Informationen zur vergangenen und aktuellen Caritasarbeit. Zahlreiche historische Abbildungen, Photographien und Faksimiles, führen vor Augen, was die Untersuchung beschreibt.