Gisela Diewald Kerkmann Livres




Inhaltsverzeichnis: Stefan Schieren: Einleitung. Florian Hartleb: Die Herausforderungen durch Populismus, Extremismus und Terrorismus in Europa. Themen umfassen die Konzepte in der Sozialwissenschaft, die Politik der Vorurteile, die Abgrenzung zwischen Populismus und Extremismus sowie Kleinzellterrorismus. Eckhard Jesse: Parteiförmiger Extremismus in Deutschland, mit einem historischen Überblick über Rechts- und Linksaußenparteien im vereinigten Deutschland und einem Vergleich zwischen der NPD und der Linken. Gisela Diewald-Kerkmann: Der Terrorismus der Roten Armee Fraktion, einschließlich der Gründung, Ziele, Aktionen und der Reaktionen der Gesellschaft sowie der Auflösung der RAF. Fabian Virchow: Der „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) und seine Radikalisierung in einem gewaltgeneigten Milieu, sowie die Rolle der Sicherheitsbehörden. Eva-Maria Heinke: Islamistischer Terrorismus in Deutschland, mit einem Überblick über 2000 Jahre terroristischer Innovationen, gegenwärtige Formen und Trends sowie die Radikalisierung als Bedrohung. Unterrichtspraxis: Michael Görtler: Musik als Einstiegsdroge? Grauzone Rechtsrock als Beispiel für den Unterricht. Buchbesprechungen aus Fachwissenschaft und Fachdidaktik. Forum: Karim Fereidooni: Antirassistische Kompetenzentwicklung für politische Bildner/innen. Johannes Varwick: Deutschland in der Welt – 40 Jahre Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen.
Frauen, Terrorismus und Justiz
Prozesse gegen weibliche Mitglieder der RAF und der Bewegung 2. Juni
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Wer Ermittlungs- und Strafverfahren gegen Mitglieder der Roten Armee Fraktion und der Bewegung 2. Juni betrachtet, wer sich mit Selbstzeugnissen von Beteiligten beschäftigt oder mit der öffentlichen Diskussion über die Bedrohung des Rechtsstaates durch „Terroristinnen“ und „Terroristen“ in den siebziger Jahren auseinandersetzt, kann der Frage nach der Beteiligung von Frauen nicht ausweichen. Die teilweise anzutreffenden individuell-biographischen und psychologischen Erklärungsmodelle werden allein der Komplexität des Themas nicht gerecht. Sie blenden nicht nur den zeithistorischen Kontext, den prozesshaften Charakter der Konflikte aus, sondern reduzieren die Teilnahme von Frauen an politisch motivierten Straftaten auf psychologische, pathologische und kriminelle Ursachen. Demgegenüber soll es in dieser geschichtswissenschaftlichen Arbeit darum gehen, die individuellen Kategorien mit gesellschaftlichen und historischen Faktoren zu verknüpfen. Es soll hinterfragt werden, wie die „Terroristinnen“ und „Terroristen“ von Politik, Justiz und Öffentlichkeit wahrgenommen und welche Zuschreibungen vorgenommen wurden.