Michael Schlott Livres



Wege der Aufklärung in Deutschland
- 842pages
- 30 heures de lecture
„Empfindsamkeit“ und „Jakobinismus“ gelten in der Forschungsgeschichte der Literaturwissenschaft als besonders signifikante Phasen der deutschen Aufklärung. Bei der Festlegung der epochenspezifischen Zuschreibungen erwiesen sich aber die von anderen Disziplinen ausgegangenen Impulse zu einer kultur- und sozialgeschichtlichen Fragestellung als forschungsbestimmend, weil diese ausdrücklich Hypothesen zur Formation und zu den Bedingungen einer Umwandlung der bürgerlichen Gesellschaft einschloß. Der vorliegende Band präsentiert 21 Interviews mit Literaturwissenschaftlern und Historikern, die aufgrund ihrer langjährigen Kenntnis des Wissenschaftsbetriebs über fundierte Hintergrundinformationen zur Forschungsgeschichte verfügen und/oder sich in den Bereichen „Jakobinismus“ und „Empfindsamkeit“ mit wegweisenden Beiträgen ausgewiesen haben. Durch die explorative Interview-Technik und die kommentierenden Erläuterungen wird wissenschaftsgeschichtliches Wissen für eine in sich abgeschlossene Periode der Wissenschaftsgeschichte in bereits strukturierter Weise gesichert, wie es durch die üblichen Auswertungen von Fachliteratur, Briefzeugnissen und autobiographischen Texten vermutlich gar nicht erst sichtbar werden würde.
Hermann Hettner
Idealistisches Bildungsprinzip versus Forschungsimperativ. Zur Karriere eines >undisziplinierten< Gelehrten im 19. Jahrhundert
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL) veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zu vornehmlich deutscher Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.