Die Autorin bietet einen systematischen Überblick über die Lesedidaktik und stellt verschiedene Fördermethoden und deren Einsatzbereiche vor. Insbesondere für Lehrkräfte der Klassenstufen 2 bis 10
Cornelia Rosebrock Livres






Lesedidaktik? Literaturdidaktik?
Ein Dutzend Antworten für Einsteiger
Teilhabe an der schriftsprachlich organisierten Wissensgesellschaft ermöglichen – das ist das zentrale Ziel des landessprachlichen Unterrichts. Die Lese- und Literaturdidaktik betrachtet die Vermittlung und Aneignung von Schriftsprachlichkeit wissenschaftlich: Sie stellt Kompetenzmodelle, Konzepte, diagnostische und Förderverfahren bereit, um die Lesefähigkeiten von Kindern und Jugendlichen und deren Teilnahme am literarischen Leben unterrichtlich zu fokussieren und gezielt zu entwickeln. Der vorliegende Band richtet sich an Einsteigerinnen und Einsteiger in die Lese- und Literaturdidaktik. In ihm werden grundlegende Anwendungsfelder und Modelle sowie aktuelle Diskussionen der Lese- und Literaturdidaktik zusammenfassen und praxisorientiert dargestellt. Thematisch umfasst er die Anforderungen der Kompetenzorientierung an den Lese- und Literaturunterricht, die Fragen nach Sozialisation, Motivation und Förderung des Lesens und literarischen Lernens und die Inhalte, Ziele und Verfahren des Literaturunterrichts sowohl für die Grundschule als auch für weiterführende Schulstufen. Lehramtsstudierenden, ReferendarInnen und QuereinsteigerInnen in den Beruf wird mit diesem Buch Basiswissen zur Lese- und Literaturdidaktik zu Verfügung gestellt. Zugleich bietet es eine Leitlinie für die fachdidaktische Orientierung des Lehramtsstudiums und die zweite Phase der Lehrerbildung.
Das historisch rasche Einnisten der elektronischen Medien in Alltag, Familie und Schule hat die pessimistischen Prognosen zur Zukunft des Lesens mittlerweile zum kulturkritischen Allgemeinplatz werden lassen. Andererseits hat die quantitative Verbreitung des Lesens keineswegs abgenommen. Buch und Zeitung stehen mit der Umwälzung der gesellschaftlichen Gebrauchsformen des Bildes plötzlich im Zentrum des Interesses. Verändert sich die Lesekultur selbst mit den neuen Medien? Welche Funktionen hat eine entwickelte Lesefähigkeit und -praxis in der Lebenswelt des einzelnen, welche hat die Lesekultur generell für die Gesellschaft? Die Beiträge dieses Bandes arbeiten heraus, daß Lesen im umfassenden Sinn eine Schlüsselkompetenz für die Orientierung in der Medienlandschaft und den mündigen Umgang mit einzelnen Medien darstellt. Doch Leserin und Leser wird man nicht naturwüchsig. Habituelles Lesen wird in einem komplexen Prozeß ausgebildet. Dieser Prozeß kann scheitern, aber es sind auch Bedingungen seines Gelingens zu benennen, und er kann gezielt unterstützt und gefördert werden. Der Inhalt: Cornelia Rosebrock: Literarische Sozialisation im Medienzeitalter. Ein Systematisierungsversuch zur Einleitung. Malte Dahrendorf: Lesesozialisation und Kinder- und Jugendliteratur. Petra Wieler: Vorlesegespräch mit Kindern im Vorschulalter. Beobachtungen zur Bilderbuch-Rezeption mit Vierjährigen in der Familie. Michael Charlton: Zum Umgang kleiner Kinder mit Medien. Kaspar H. Spinner: Die Entwicklung literarischer Kompetenz beim Kind. Werner Graf: Fiktionales Lesen und Lebensgeschichte. Lektürebiographien der Fernsehgeneration. Beate Ziegenhagen: Öffentliche Bibliotheken und Schulbibliotheken - ohne Einfluß auf die Mediensozialisation von Kindern und Jugendlichen? Erich Schön: 'Lesekultur' - Einige historische Klärungen. Norbert Groeben und Ursula Christmann: Lesen und Schreiben von Informationstexten. Textverständlichkeit als kulturelle Kompetenz. Cornelia Rosebrock: Phantasie und Schullektüre. Anmerkungen zu einem schwierigen Verhältnis. Gerhard Haas: Lesen für die Schule, gegen die Schule, in der Schule: Spannende Verhältnisse. Literatur; Die Autorinnen und Autoren.
Wo im Feld der Wissenschaften die Normierungen des Diskurses nicht mehr oder noch nicht disziplinär stabilisiert sind, entstehen Tumulte. Die traditionelle Position der Fachdidaktik Deutsch als Mittlerin zwischen den Bezugsdisziplinen Pädagogik und Philologie einerseits, zwischen sprachlich/literarischer Praxis und den Wissenschaften andererseits hat an Selbstverständlichkeit rapide verloren. Die disziplinäre Identität der Deutschdidaktik wird im vorliegenden Band anhand konkreter Arbeitsfelder der Sprach- und Literaturdidaktik (Leistungsbewertung, Fehlerinterpretation, Literaturgeschichte, Interkulturalität, Wertorientierung)diskutiert und in neue Horizonte gestellt. Die Vielstimmigkeit, mit der eine Identität der Fachdidaktik Deutsch konstruiert wird, erweist sich dabei als Chance: Der Tumult ist eben auch historisch und systematisch der Schauplatz des Paradigmenwechsels, also der Ausgangspunkt der Neukonstitution eines disziplinären Selbstverständnisses.
Der Band behandelt Lesekompetenz für literarische und Sachtexte in der Sekundarstufe und folgt einer strengen Systematik. Zunächst werden die Kompetenzen, die in den Bildungsstandards genannt werden, systematisch geordnet und für die beiden großen Textgruppen, Sachtexte und literarische Texte, differenziert. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Lese- und literarische Kompetenzen zwischen dem 10. und 16. Lebensjahr angeeignet und erfolgreich unterrichtet werden können. Die zuvor dargestellten Ebenen und Komponenten von Lese- und literarischer Kompetenz werden unter diachroner Perspektive in Teilfähigkeiten aufgegliedert. Für jede Teilfähigkeit wird das aktuelle gesicherte Wissen aus der didaktischen Forschung sowie der Status in den Bildungsstandards dargestellt. Beispielhafte Aufgaben zeigen, wie diese Fähigkeiten im Unterricht gezielt gefördert werden können. Zudem enthält der Band eine didaktisch orientierte Skizze zum Thema Textschwierigkeit, die Kategorien zur Einschätzung der Zugänglichkeit von literarischen und Sachtexten in der schulischen Praxis vorstellt. Der Band richtet sich an Deutschlehrer, Lehramtsstudierende sowie Referendare und bietet Lehrkräften Anleitungen, um die Bildungskarriere der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen im Bereich Lesen und literarisches Verstehen zu unterstützen.
Literalität wird von verschiedenen Disziplinen erforscht: Ethnographie, Lesesozialisationsforschung, Psychologie und empirische Bildungsforschung erfassen individuelle literale Entwicklungen und den sozial und kulturell geprägten Gebrauch von Schrift. Der Band dokumentiert den auf methodische Fragen fokussierten interdisziplinären Austausch der aktuellen Literalitätsforschung.
Flüssiges Lesen ist eine von mehreren Komponenten der Lesekompetenz, aber eine besonders wichtige. Nicht bei allen Kindern entwickelt sich die Leseflüssigkeit ohne zusätzliche Hilfen. Dieses Buch gibt Aufschluss darüber, warum das so ist und was man im (Deutsch-)Unterricht dagegen tun kann. Neben einer Darstellung der lesetheoretischen und -didaktischen Grundlagen von Lautleseverfahren werden wirksame und unterrichtserprobte Methoden (mit Schwerpunkt „Lautlesetandems“) zur Diagnostik und Förderung der Leseflüssigkeit vorgestellt. Im Anhang finden Sie zahlreiche Materialien, die unmittelbar zur Diagnose und zur Förderung eingesetzt werden können: Lückentexte zur Erfassung der Lesegeschwindigkeit Vorlesetexte zur Anfertigung von Lautleseprotokollen und verschiedene Vorlagen, mit denen sich individuelle Lesestatistiken erstellen lassen. Alle Materialien befinden sich auch zum Ausdrucken im Downloadmaterial. Profitieren Sie außerdem von drei Lehrfilmen, die einen Einblick in die Förderpraxis eröffnen und den konkreten Ablauf der „Lautlesetandems“ im Unterricht veranschaulichen.