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Werner Greiling

    1 janvier 1954
    Der Neustädter Kreis und seine Geschichte
    Verlagsstrategien zur Schulverbesserung und Volksbildung im 19. Jahrhundert
    Die Neustädter Kalender
    "Intelligenzblätter" und gesellschaftlicher Wandel in Thüringen
    Neustadt an der Orla. Vom Ursprung und Werden einer Stadt
    Publicitätsvehikel und Sittenspiegel
    • Die Anmerkung behandelt drei Themen: Matthias Werners Untersuchung über Neustadt, Orlagau und Thüringen im 12./13. Jahrhundert, Joachim Bauers Analyse von Martin Luther und der Reformation in Ostthüringen sowie Werner Greilings Betrachtung der Rolle des "Neustädter Kreis-Boten" in der deutschen Pressegeschichte.

      Neustadt an der Orla. Vom Ursprung und Werden einer Stadt
    • Eine elementare Volksbildung und die Verbesserung des Schulwesens sowie der Lehrerausbildung waren im 19. Jahrhundert zentrale Anliegen von Pädagogen und Politikern. Dabei kann über einen engen Zusammenhang dieser Bestrebungen mit dem Buchdruck und dem literarischen Markt kein Zweifel bestehen. So gab es um und nach 1800 intensive publizistische Debatten über die Kriterien einer modernen Pädagogik, während gleichzeitig in beträchtlichem Umfang Schul- und Lehrbücher benötigt wurden. Einer der bekanntesten und produktivsten Autoren dieser Branche war Gustav Friedrich Dinter (1760-1831). Wie kein zweiter namhafter Pädagoge seiner Zeit verfügte er als Pfarrer und Schulmann, Lehrerbildner sowie Konsistorial- und Schulrat über vielfältige Praxiserfahrungen und reüssierte sowohl in Sachsen als auch in Preußen. Dinters enorme Ausstrahlung begünstigte zudem, dass sein Verleger Johann Karl Gottfried Wagner (1763-1831) verstand, eine ebenso facettenreiche wie wirksame Publikationsstrategie zu verfolgen. Nicht an einem Medienzentrum, sondern von einem peripheren Standort aus - der kursächsischen und seit 1815 großherzoglich-sächsischen Kreisstadt Neustadt an der Orla - setzte sich Wagner auf einem zunehmend umkämpften Spezialmarkt durch. Wie dieser enorme buchhändlerische Erfolg zustande kam, der beiden Protagonisten einen beträchtlichen wirtschaftlichen Ertrag bescherte, ist neben der Annäherung an Leben und Werk Dinters das zentrale Thema dieses Buches.

      Verlagsstrategien zur Schulverbesserung und Volksbildung im 19. Jahrhundert
    • Luther auf der Wartburg 1521/22

      Bibelübersetzung – Bibeldruck – Wirkungsgeschichte

      In seinem Exil auf der Wartburg 1521/22 ubertrug Martin Luther binnen elf Wochen das Neue Testament ins Deutsche. Anlasslich des 500. Jubilaums dieser wirkungsmachtigen geistigen Tat fand 2021 in Eisenach eine interdisziplinare Tagung statt, die der Band dokumentiert. Er widmet sich den komplexen Konstellationen und Begleitumstanden der Ubersetzung sowie ihrer sprachgeschichtlichen Dimension, wirft aber auch Fragen der Rezeption auf. Neue Forschungsergebnisse und weiterfuhrende Aspekte betreffen etwa Verdolmetschungen und kritische Editionen der Bibel vor 1517 und den Entstehungs- und Arbeitsprozess vom "Septembertestament" (1522) zur Vollbibel (1534). Im Mittelpunkt stehen neue Erkenntnisse zur Ubersetzung selbst, zu Luthers Leben und Wirken auf der Wartburg sowie zum Druck und zur bildlichen Ausstattung der Bibel. Dabei ruckt auch Luthers umfangreiches Netzwerk in den Fokus, zu dem nicht zuletzt Lucas Cranach d. A. gehorte. Cranach steuerte Portrats und Illustrationen bei und machte Luthers Bibelubersetzung damit auch zu einem kunstlerischen Ereignis.

      Luther auf der Wartburg 1521/22
    • Am 31. Oktober 2017 wurde deutschlandweit der 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers feierlich begangen. Dem vorausgegangen war eine von Politik und Kirche ins Leben gerufene Reformationsdekade, die das Jubiläum durch vielfältige kulturelle, kirchliche, museale, denkmalpflegerische sowie wissenschaftliche Projekte und Veranstaltungen vorbereiten und begleiten sollte. Der Band dokumentiert die Aktivitäten und die wichtigsten öffentlichen Veranstaltungen diese Projekts, zieht eine Bilanz seiner wissenschaftlichen Arbeit, benennt bestehende Desiderata und zeigt zugleich die Perspektiven künftiger Forschungen auf.

      Thüringen im Jahrhundert der Reformation
    • Der Bauernkrieg ist untrennbar mit der Reformation verbunden. Der vom Südwesten des Reiches ausgehende Aufstand breitete sich wie ein Flächenbrand aus und erreichte in Thüringen mit der Schlacht bei Frankenhausen im Mai 1525 seinen Höhepunkt. Die Ursachen der Revolte sind regional und ständespezifisch sehr unterschiedlich. Unzweifelhaft ist jedoch, dass die mittels Flugschriften kursierenden Vorstellungen von einer „besseren Welt“ immer stärkeren Anklang in den ländlichen und städtischen Milieus fanden. Vielfältig waren die öffentlich geführten Kontroversen zu Fragen von sozialer Gerechtigkeit, religiöser Erneuerung und autonomer Selbstbestimmung. Diese Aspekte werden im vorliegenden Band thematisiert. Zugleich problematisiert er die sozialen, ökonomischen und politischen Verhältnisse im thüringisch-mitteldeutschen Raum zur Zeit des Bauernkrieges.

      Reformation und Bauernkrieg
    • Zwischen 1750 und 1850 versuchte die Volksaufklärung religiöse, moralische, kulturelle und politische Vorstellungen zu vermitteln, die das „Volk“ erziehen und bilden sowie gemeinen Nutzen stiften sollten. Zahlreiche protestantisch geprägte Volksaufklärer waren dabei der Überzeugung, dass die Reformation im 16. Jahrhundert den Grundstein für das Zeitalter der Aufklärung gelegt habe. Spätestens mit dem Jubiläum von 1817 fanden in ihren Schriften die Reformation und die „Lichtgestalt“ Martin Luther eine außerordentlich positive Zuschreibung. Der Band widmet sich verschiedenen Facetten dieser besonderen Reformations- und Lutherrezeption, fragt nach den Rückwirkungen auf die gemischtkonfessionelle Gesellschaft in Deutschland und bezieht auch übergreifende Fragen zur Jubiläums- und Erinnerungskultur ein.

      Luther als Vorkämpfer?