Manuel Eisner Livres






Seit der zweiten Hälfte der 80er Jahre ist in der Schweiz Gewalt zu einem zentralen öffentlichen Thema geworden. Einige der hierbei gestellten Fragen lauten: Hat Gewalt zugenommen? Warum sind Jugendliche gewalttätig? Welche Art von Gewaltprävention ist sinnvoll? Wie soll mit gefährlichen Gewalttätern im Strafvollzug umgegangen werden? Im Umfeld solcher Fragen ist hierzulande erstmals ein kleines, disziplinenübergreifendes Forschungsfeld um die Gewaltproblematik entstanden. Entsprechend stand am Anfang dieses Sammelbandes das Ziel, vor allem jüngere Autorinnen und Autoren zusammenzubringen, die interessante, aber öffentlich kaum zugängliche Forschungen zu einzelnen Fragen in Zusammenhang mit Gewalt in der schweizerischen Gesellschaft durchgeführt haben. Im Verlauf von zwei Arbeitstagungen wurden diese Untersuchungen diskutiert und der ursprüngliche Entwurf um weitere Beiträge ergänzt. Dieser Band vereinigt eine Reihe von neuen, vorwiegend empirischen Studien zur aktuellen Problematik von Gewaltdelinquenz in der schweizerischen Gesellschaft. Die angesprochenen Themen reichen von der zeitlichen Entwicklung von Gewaltphänomenen über empirische Analysen von Jugendgewalt bis hin zu Forschungen über verschiedene Ebenen der staatlichen Reaktion auf Gewaltdelinquenz. Damit will dieser Sammelband gleichermassen einen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung wie auch zur aktuellen öffentlichen Diskussion leisten. (Editore).
Die öffentliche Besorgnis über Gewalt bei Kindern und Jugendlichen wächst seit Jahren, was die Wissenschaft dazu anregt, in Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen zur Prävention beizutragen. Daher starteten Stadt und Universität Zürich im Jahr 2000 ein Projekt, um die Wirkung von Frühpräventionsprogrammen in Schulen und Familien zu untersuchen. Diese Feldstudie ist die umfangreichste ihrer Art im deutschsprachigen Raum und verwendet ein experimentelles Design. An der Studie nahmen 109 Schulklassen und über 1300 Primarschulkinder aus Zürich teil, wobei mehr als die Hälfte der Eltern einen Migrationshintergrund hat, was die kulturelle Vielfalt der heutigen Familien widerspiegelt. Die zentralen praxisrelevanten Erkenntnisse des Zürcher Interventions- und Präventionsprojekts an Schulen, zipps, werden in diesem Buch vorgestellt. Im Fokus stehen die Befunde zur Umsetzung und Wirksamkeit der Präventionsprogramme Triple P und PFAD sowie Einblicke in die theoretischen und methodischen Hintergründe der Studie. Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über eine effektivere entwicklungsorientierte Präventionspolitik. Die Autoren sind Experten auf ihrem Gebiet, darunter Manuel Eisner, Denis Ribeaud, Ursula Meidert und Rahel Jünger, die alle an der Untersuchung und Umsetzung der Programme beteiligt waren.
Risikodiskurse
Die Dynamik öffentlicher Debatten über Umwelt- und Risikoprobleme in der Schweiz
Umwelt- und Risikoprobleme entstehen nicht von sich aus – sie sind gemacht. Ihre gesellschaftliche Aktualität und Dringlichkeit hängt von der Bildung eines öffentlichen Problembewusstseins ab. Dahinter stehen ebenso wie hinter dem Verschwinden eines Problems aus der Agenda von Politik und Medien komplexe gesellschaftliche Prozesse und Interessen. Diese Zusammenhänge werden auf der Grundlage einer Datenbank mit mehr als 20'000 Zeitungsartikeln untersucht. Vier Fallstudien liefern dabei vertiefte Einsichten in das Funktionieren von Umwelt- und Risikodiskursen während des vergangenen halben Jahrhunderts: die Gewässerschutzdebatte, die Auseinandersetzung um die Atomenergie, den Aufstieg und Niedergang des Themas 'Waldsterben' sowie die Konflikte um die Reproduktions- und Gentechnologie.
Das Ende der zivilisierten Stadt?
Die Auswirkungen von Modernisierung und urbaner Krise auf Gewaltdelinquenz