Der bildungspolitische Diskurs hat in den letzten Jahrzehnten einen radikalen Paradigmenwechsel erfahren: 'Wettbewerb der Bildungsstandorte', 'Effizienzsteigerung', 'Arbeitsmarktfähigkeit ', so lauten die zentralen Schlagworte.Unverändert gilt dagegen, dass Bildungssysteme zur Reproduktion sozialer Ungleichheiten beitragen. Das liberale Versprechen der Chancengleichheit durch Bildung ist längst ersetzt durch ein neues: Eigenverantwortliches, lebenslanges Lernen sichere die Arbeitsmarktfähigkeit. Leistungsmoral und Konkurrenz, aber auch die Angst vor sozialem Abstieg liefern den Nährboden für neue Lern- und Laufbahnbedürfnisse bis hin zum Selbstmarketing.Die Finanzkrise heizt die Dynamik an. Spareinschnitte und Wirtschaftlichkeitsvorgaben setzen auch das öffentliche Bildungswesen dem Markt aus. Dieser entscheidet zunehmend, welche Bildung stattfindet und welche Kompetenzziele verfolgt werden.
Peter Dehnbostel Livres






Kompetenzentwicklung in der digitalen Arbeitswelt
Zukünftige Anforderungen und berufliche Lernchancen
Betriebliche Bildungsarbeit
Kompetenzbasierte Berufs- und Weiterbildung in digitalen Zeiten
„Betriebliches Lernen und betriebliche Qualifizierung werden zunehmend mit betrieblicher Bildungsarbeit gleichgeSetzt. In einem ersten Zugriff sind unter betrieblicher Bildungsarbeit alle Qualifizierungs- und Bildungsprozesse zu verstehen, die im Unternehmen stattfinden oder von diesem veranlasst werden. Der vorliegende Band 9 der Studientexte Basiscurriculum Berufs- und Wirtschaftspädagogik konkretisiert und systematisiert dieses Verständnis, indem er - den betrieblichen Wandel erläutert, betriebliche Bildungsarbeit definiert und mit dem Leitziel der beruflichen Handlungskompetenz verbindet, - erntheoretische Ansätze und neue Lernformen im Betrieb erörtert und in den Kontext einer lernförderlichen Arbeitsgestaltung stellt, - Begleitung und Beratung beim Lernen in und bei der Arbeit sowie Kompetenzanalysen thematisiert, - den Zusammenhang zum Bildungsmanagement und zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) herstellt. Die einzelnen Kapitel schließen mit Aufgaben ab; Namen- und Sachwortverzeichnis erleichtern die Handhabung. Der Studientext wendet sich vor allem an Studierende der Berufsbildung und an das betriebliche Bildungspersonal; darüber hinaus an alle, die sich mit Grundfragen der betrieblichen Bildungsarbeit und des betrieblichen Bildungsmanagements auseinanderSetzen möchten.“
Berufliche Weiterbildung
- 200pages
- 7 heures de lecture
In der öffentlichen Bildungsdebatte richtet sich die Aufmerksamkeit vielfach auf die Schule, zuweilen auf die Hochschule – dabei wird oft übersehen, dass der größte und bedeutendste Bildungsbereich mittlerweile die berufliche Weiterbildung ist. Bei der Förderung von Beschäftigungsfähigkeit und Chancengleichheit nimmt sie inzwischen eine Schlüsselrolle ein. Das heißt zugleich, dass mit den Zugangsmöglichkeiten zu qualitativ hochwertiger beruflicher Weiterbildung die soziale Frage in völlig neuer Weise gestellt wird. Um so mehr ist es geboten, die sozialen, gesetzlichen, finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen sowie die Qualität bestehender Weiterbildungsmaßnahmen und -konzepte kritisch zu untersuchen. Dieses Buch reflektiert die berufliche Weiterbildung aus arbeitnehmerorientierter Perspektive. In einem umfassenden, systematischen Zugriff widmet sich der Autor sowohl Prozessen der Kompetenzentwicklung und Vernetzung als auch Konzepten der betrieblichen Bildungsarbeit, der Begleitung und Beratung sowie der Personalentwicklung, dem beruflichen Bildungsweg und der rechtlichen, qualitätsbezogenen und finanziellen Absicherung. Grundzüge des Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmens runden das Bild ab.
Kompetenzerwerb in der Arbeit
- 294pages
- 11 heures de lecture
Der Kompetenzerwerb in der Arbeit ist eine elementare Form betrieblichen Lernens und stellt eine zentrale Herausforderung für die zukünftige Gestaltung arbeitnehmerorientierter Weiterbildung dar. Die Erarbeitung von Konzepten hierfür und deren theoretische und empirische Fundierung wurde über viele Jahre hinweg im Rahmen der Projektreihe »Kompetenzentwicklung in vernetzten Lernstrukturen« (KomNetz) geleistet, die von den Gewerkschaften IGBCE, IG Metall und ver. di verantwortet wurde. In diesem Buch werden nun die zentralen Ergebnisse und Erkenntnisse der Projektarbeiten zusammengeführt, diskutiert und durch theoretische und politische Perspektiven erweitert. Die Schaffung und Gestaltung lern- und kompetenzförderlicher Arbeit, die Begleitung und Beratung beruflicher Entwicklungen, Netzwerke der Kompetenzentwicklung sowie die Skizzierung zukünftiger Herausforderungen arbeitnehmerorientierter Weiterbildung bilden die vier Schwerpunkte des Bandes. Indem auch über das Projekt hinausweisende Perspektiven und Themen einbezogen werden, leistet das Buch eine breit angelegte, weiterführende Diskussion gewerkschafts- und arbeitnehmerorientierter Positionen zur Weiterbildung.
Informelles Lernen - eine Herausforderung für die berufliche Aus- und Weiterbildung
- 104pages
- 4 heures de lecture
Thema dieser Veröffentlichung sind die unterschiedlichen Facetten des informellen Lernens. Neben der historisch-begrifflichen Dimension werden internationale, berufspädagogische, bildungspolitische und sozialwissenschaftliche Zugänge in Diskursen und Branchen dargestellt. Es folgt die Darstellung zu John Deweys Erfahrungslernen („informal education“) und zum Forschungsstand im angelsächsischen Raum. Auch supranationale Organisationen beteiligen sich am Diskurs um informelles Lernen und beeinflussen die internationale Bildungspolitik. In der IT-Branche, im Handwerk und bei der Neugestaltung von Meisterprüfungen, spielt das Konzept des informellen Lernens eine bedeutende Rolle. Die starke Gewichtung formalisierter Strukturen im deutschen dualen System ist ein Grund dafür, dass informellen Lernen bisher nur beschränkt Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Daher besteht im Hinblick auf Identifizierung, Anerkennung und Zertifizierung des informellen Lernens Forschungsbedarf.