Die Berichte deutscher Reisender, die seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert vermehrt die irische Insel aufsuchten, sind ein ganz wesentlicher Bestandteil deutscher Irlandkunde und deutsch-irischer Kulturbeziehungen. Ziel dieser Studie ist es, den Ursprüngen und den Voraussetzungen für die Ausbildung eines deutschen Irlandbildes nachzugehen. Dabei wird anhand deutscher Reiseberichte aus dem 18. und 19. Jahrhundert untersucht, welche subjektiven Eindrücke deutsche Reisende in Irland selbst gewannen und von welchen Einflußfaktoren jeweils das erworbene Bild mitbestimmt wurde. Besondere Schwerpunkte bilden neben der besonderen Aktualität der «Irischen Frage» im 19. Jahrhundert die Rezeption anglo-irischer Literatur in Deutschland sowie der Einfluß der zeitgenössischen Landschaftsmalerei auf die spezielle Sicht und Interpretation der irischen Landschaft. Ein eigener Teil wird dem Bild des Iren in der deutschen Reiseliteratur gewidmet und umfaßt hier die Summe der vorliegenden Einzelurteile, die man im 18. und 19. Jahrhundert gemeiniglich mit dem Begriff des «Nationalcharakters» umschrieb.
Andreas Oehlke Livres



Eine detaillierte Beschreibung des in Rheine geborenen Industriepioniers Franz Anton Egells 1788-1854. Seine frühen Jahre und sein Schaffenswerk innerhalb der frühen Industriekultur.
Fahrten zur Smaragdinsel
Irland in deutschen Reiseberichten des 19. Jahrhunderts
»Kommt nach Irland, ihr Alle, die ihr ein gesundes Herz habt, das von den Schlägen des Geschickes wund wurde, kommt her, hier könnt ihr es pflegen und heilen ...« So schrieb im Jahre 1844 Jacob Venedey, einer der ersten Deutschen, die die beschwerliche Reise zur Insel am äußersten Rande Europas unternahmen. Bei der heutigen Beliebtheit dieses Urlaubslandes ist kaum jemandem bewußt, daß Irland erst mit dem Ende des 18. Jahrhunderts als Reiseziel entdeckt wurde. In dieser Sammlung sind Berichte von zehn Autoren zusammengestellt, deren Namen heute weitgehend vergessen sind. Sie umfassen den Zeitraum von etwa 40 Jahren um die Mitte des 19. Jahrhunderts, in denen nicht nur Irland von erheblichen politischen Unruhen geprägt war. Den Unabhängigkeitskampf der Iren verfolgten die deutschen Besucher daher mit besonderer Anteilnahme. Gleichzeitig suchten sie nach der alten keltischen Kultur, die in vielfältiger Hinsicht weiterhin lebendig schien. Sie genossen daneben den »Reichtum« an malerischen Ruinen, der in zahlreichen früheren Kriegen und Auseinandersetzungen entstanden war und zum romantisch verklärten Bild der Insel wesentlich beitrug. Die Texte dieses Buches führen den Leser in einer Rundreise über die »Smaragdinsel« und beschreiben das Land und seine Bewohner so vielseitig, daß sie das Klischee von der realitätsentrückten, nebelverhangenen Insel im Atlantik relativieren.