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Lucas Cejpek

    Ludwig
    Diebsgut
    Frisches Blut. 25 Minidramen
    Du siehst Gespenster und nichts in der Minibar
    In geparkten Autos
    Wo ist Elisabeth?
    • Lucas Cejpeks neues Buch verbindet persönliche Erlebnisse während der Pandemie mit einem öffentlichen Tagebuch. Es thematisiert die Rolle von Gespenstern in der Kunst und Literatur und verknüpft verschiedene kulturelle Referenzen. Der Essay zeigt, wie wir mit Erinnerungen und Erlebnissen umgehen können, und präsentiert eine Vielfalt an Formen und Perspektiven.

      Du siehst Gespenster und nichts in der Minibar
    • Umkreisung

      • 189pages
      • 7 heures de lecture
      Umkreisung
    • »Der Schwedenplatz ist nichts, ein Niemandsland, eine Grenze und Leerstelle. Auf der einen Seite der Donaukanal, der seine Leichen und Gespenster anschwemmt und ab und zu auch das Glück, auf der anderen Seite die Innenstadt mit ihren Gebäuden, die sich selbst darstellen.« So beginnt Thomas Stangl seinen Beitrag für die von Lucas Cejpek und Margret Kreidl iniziierte und arrangierte Schwedenplatz-Erschreibung und -Umkreisung. Insgesamt sind diesem Band Texte von 106 österreichischen bzw. in Wien lebenden Autorinnen und Autoren versammelt. Das Anliegen war, ein Stück Stadt zu entziffern, die eigene Wahrnehmung und den Blick zu schärfen. Die Straßen, die Schilder, die Menschen, das Wetter beschreiben. Durchaus im Sinne von Georges Perecs Versuch, einen Platz in Paris zu erfassen (in welchem er durch sein Schreiben der »Spur eines dreifachen Alterns: dem der Orte, dem meiner Erinnerungen und dem meiner Ausdrucksform« folgt) soll die mosaikartige Komposition der vorliegenden Texte zum Schwedenplatz die Neugier wecken, diesen Platz künftig mit anderen Augen zu sehen. Hier wird abseits der Reiseführerrhetorik versucht, das zu erschreiben, was im Allgemeinen nicht zur Kenntnis genommen wird, was verschwindet, unbemerkt bleibt oder unsichtbar ist – in Form von Prosa oder Lyrik, jeweils auf eine Seite begrenzt. Der Untertitel hält, was er verspricht: Polyphonie. In dieser Mehrstimmigkeit entstehen Dissonanzen und Parallelen zwischen den einzelnen Textstimmen, Stimmen, die ein Gespräch bilden, das, wie Michail Bachtin in den 1920er Jahren anmerkte, erst die Wahrheit entstehen lässt.

      Wien, Schwedenplatz
    • Ein weißes Feld

      Selbstversuch

      Ein weißes Feld besteht aus vielen, meist kürzeren Passagen, denen jeweils ein Hauptwort vorangestellt ist: »Serviette«, »Milch«, »Auflauf« usw. Lucas Cejpeks neues Buch folgt somit einem lexikalischen Prinzip, doch die Begriffe sind nicht alphabetisch geordnet, sie sind auch nicht chronologisch entstanden, sondern folgen einer sich im Schreibprozess entwickelnden und sich selbst fortspinnenden Dramaturgie – so durchziehen den Gesamttext zahlreiche Fäden, die unterschiedliche Dinge miteinander quer durch die Zeit verbinden. Zwei Worten, »weiß« und »ich«, kommt eine besondere Bedeutung zu, sie mäandern wie ein Fluß durch alle Einzelfelder. Weiß ist für Cejpek eine neutrale Farbe, die das ungewisse Ergebnis einer Selbsterkundung symbolisiert – das Ich als unbeschriebenes und unbeschreibbares Blatt: »Indem man aus sich heraustritt, wird einem die eigene Identität fragwürdig. Das mystische Erlebnis ist ein paradoxer Zustand: Man wird gerade dann identisch mit sich, wenn diese Identität immer weniger greifbar wird.« Lucas Cejpek gibt sich keinen Illusionen hin, er weiß, »Ich« kann jeder sagen. Im Weißen Feld jedenfalls gibt es viele für ihn wichtige und von ihm zitierte Künstler, Schriftsteller, Weggefährten, die über sich und ihre Arbeit sprechen. Das eigene Autoren-Ich beginnt sich so aufzulösen: »Während des Schreibens an meinem Weißen Feld habe ich bemerkt, wie stark sich die Toten zu Wort melden; wie stark die zeitliche Dimension in diesem Tagebuch ist, das ich als Regieanweisung für Ich-Performances begonnen habe.«

      Ein weißes Feld