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Gundula Wolter

    Die Verpackung des männlichen Geschlechts
    Teufelshörner und Lustäpfel
    Hosen, weiblich
    Reclams Mode- und Kostümlexikon
    • Reclams Mode- und Kostümlexikon

      • 649pages
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      Das seit über 20 Jahren eingeführte Standardwerk erscheint in 6. Auflage erweitert und aktualisiert. Nach dem Tod der international angesehenen Mode- und Kostümforscherin Ingrid Loschek hat die Mode- und Kulturhistorikerin Gundula Wolter den Band grundlegend durchgesehen und fortgeschrieben. Im ersten Teil des Bandes, der einen kompakten Überblick über die Kleidungs- und Modegeschichte von den Anfangen bis ins 21. Jahrhundert gibt, sind in allen Teilen neue Forschungsergebnisse eingearbeitet, die Abschnitte über das 20. und 21. Jahrhundert sind neu verfasst. Im zweiten Teil mit den Sachwörtern von Abendkleid bis Zylinderhut sind ebenfalls aktuelle Forschungsergebnisse berücksichtigt und neue Begriffe, wie Basics, Hüfthose, Label und Sprang, aufgenommen. Der dritte Teil über die Modedesigner und Modelabels ist neu geschrieben und entspricht in seiner Darstellung der heutigen Sicht der Entwicklung der Modegeschichte. Er bietet Lebensläufe mit Werkentwicklung und nennt daran im Anschluss Stil und Kreationen, Parfüm und Ausstellungen.

      Reclams Mode- und Kostümlexikon
    • Die schrittweise Etablierung des weiblichen Beinkleides als Mode-, Sport- und Berufskleidung hat viele Diskussionen provoziert, deren Inhalte ein erstaunliches und vergnügliches Bild der Kultur-, Kleidungs- und nicht zuletzt auch Emanzipationsgeschichte widerspiegeln.

      Hosen, weiblich
    • Aufwändige Kleider wurden seit frühchristlicher Zeit in unserem Kulturkreis als Zeichen der Hoffart und als Blendwerk des Teufels betrachtet. Mit den körperexponierenden Moden des 14. Jahrhunderts nahm die Modekritik zu: Warnungen und Drohungen wurden lauter, und die Argumentation vielfältiger. „Geschwänzte Röcke“ wirbelten Staub in den Kirchen auf und wurden als Tanzplatz des Teufels verurteilt. Moralprediger sahen in modischen Hörnerhauben und weiten Flügelärmeln den Teufel am Werk. In den Dichtungen des 15. und 16. Jahrhunderts wurde luxuriöse Kleidung als Ausdruck menschlicher Torheit gedeutet, die den Zustand einer aus den Fugen geratenen Welt demonstrierte. Sebastian Brants „Narrenschiff“ (1494) zeigt einen eitlen Jüngling als Prototyp des Modenarren, der einen „schändlich kurz“ geschnittenen Rock trägt. Zeitgleich schufen Künstler Bilderwelten, die die Moralprediger illustrierten und als anstößig empfundene Moden entlarvten oder satirisch verspotteten. Holzschnitte, Radierungen und Kupferstiche, veröffentlicht als Buchbeigaben, Einblattdrucke und illustrierte Flugblätter, sind lebendige Dokumente dieser von Teufeln und Dämonen geprägten Zeit. Die Autorin rekonstruiert die Kleiderkritik von 1150 bis 1620 und bietet ein aufschlussreiches Bild der Wert- und Moralvorstellungen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, ergänzt durch zahlreiche Anmerkungen zur Kleider-, Mode- und Sittengeschichte dieser Epoche.

      Teufelshörner und Lustäpfel