Hilde Ziegler Livres






'Ich wusste, wohin die Reise geht' erzählt die Geschichte einer Schauspielerin mittleren Alters, die mit gemischten Gefühlen nach Berlin fährt. Einerseits freut sie sich auf ihre Arbeit am deutschen Theater, anderseits fürchtet sie die räumliche Trennung vom Partner. Während sie versucht, ihr Leben in der fremden Stadt zu meistern, schleichen sich nach und nach Zweifel an der Liebe ihres Mannes ein. Der täglich kontrollierte Briefkasten bleibt leer, ihre Briefe bleiben unbeantwortet. In kurzen Episoden und mit einem messerscharfen Blick für Details schildert die Frau ihre Umwelt und den Alltag in Berlin. Die dabei entstehenden Bilder gleichen Schnappschüssen, treffen aber – genau wie die Kommentare zum Geschehen – gezielt den Kern. Der Hang zur Selbstironie und die spielerische Leichtigkeit stehen jedoch im scharfen Kontrast zu ihrem eigentlichen Befinden. Der oftmals lapidar-lakonische Ton scheint wie eine Selbstbeschwörung, um den psychischen Zusammenbruch abzuwenden.
Während der Verlobung wirft einer einen Hering an die Decke
198 Erinnerungen eines Kindes
- 115pages
- 5 heures de lecture
Mit ihrem ersten Buch 'Während der Verlobung wirft einer einen Hering an die Decke' machte sich die Schauspielerin Hilde Ziegler (1939–1999) auch als Autorin einen Namen. Sie kehrt darin in die Zeit und in das Dorf ihrer Kindheit zurück, nach Weil am Rhein – 700 Meter von der Schweizer Grenze, drei Kilometer von der französischen Grenze entfernt. Die Erinnerungen des Mädchens setzen sich zu einem eindrücklichen Bild zusammen, welches das Leben in einem Grenzort – 'je nachdem, wie der Wind weht, hört man die Glocken von Basel oder die Schüsse im Elsass' – in einer schwierigen Zeit darstellt. Entstanden ist eine eigenwillige Chronik der Kriegs- und Nachkriegsjahre.
Knapp, präzis und entlarvend sind die 'Beobachtungen aus der Dreiländerecke', in denen die 'Wanderin zwischen den Grenzen' (Frankfurter Allgmeine Zeitung) von kleinen Reisen in die nähere Umgebung erzählt, wo die Spuren aus der Nazizeit nicht zu übersehen sind. Politik, Vorurteile, Fremdenhass, Wohlstandssymptome, Fortschrittsgläubigkeit sind ihre Themen – und immer wieder auch: die Sprache und die Poesie des Alltags.
Knapp, präzis und entlarvend sind die 'Beobachtungen aus der Dreiländerecke', in denen die 'Wanderin zwischen den Grenzen' (Frankfurter Allgmeine Zeitung) von kleinen Reisen in die nähere Umgebung erzählt, wo die Spuren aus der Nazizeit nicht zu übersehen sind. Politik, Vorurteile, Fremdenhass, Wohlstandssymptome, Fortschrittsgläubigkeit sind ihre Themen – und immer wieder auch: die Sprache und die Poesie des Alltags.