Graubünden als traditionelles Transit- und Passland hat früh schon Literaten und Künstler angezogen – und jene, die etwas länger blieben, in Bann gezogen. Auf ihrer Italienreise haben viele die Bündner Ost-West- und Nord-Süd-Pässe traversiert. So kommen Viamala- und Rofflaschlucht, der Splügenpass, die 'Maloja–Chiavenna-Drift' in zahlreichen Reiseschilderungen zu Ehren. Mit der Fremdenindustrie finden weitere Orte und Talschaften ihren Niederschlag im Schaffen der Dichter und Denker. Zu diesen gehören berühmte Namen wie Friedrich Nietzsche und Conrad Ferdinand Meyer. Später schafften es die Lungenkurorte Arosa und Davos in die Weltliteratur. Am bekanntesten ist hier sicher Thomas Manns Zauberberg. Doch nicht nur Durchreisende, Gäste und Patienten, sondern auch einheimische Autorinnen und Autoren haben im dreisprachigen Kanton eine eindrückliche Anzahl Werke hervorgebracht. Dieser reiche Fundus deutschsprachiger, rätoromanischer und italienischer Literatur aus und über Graubünden bildet den Ausgangspunkt für 30 literarische Wanderungen im 'Land der 150 Täler'. Die literarische Spurenlese regt einerseits an, bekannte und unbekannte literarische Werke wieder zu lesen oder zu entdecken, und anderseits wandernd Einblicke in Kultur und Landschaft des heutigen Graubünden zu gewinnen.
Andreas Bellasi Livres






Thomas Mann, Wolfgang Hildesheimer, C. F. Meyer, Johanna Spiry, Hans Boesch, Cla Biert, Leo Tuor, Silvia Andrea, John Knittel, Thomas Bernhard, Remo Fasani, Reto Hänny, Niklaus Meienberg. . und viele andere haben Graubünden zu einer literarischen Landschaft gemacht. Das Buch folgt den Spuren ihrer Werke vom Bücherschrank in die Landschaft: Von der Bündner Herrschaft durchs Prättigau nach Davos, vom Churer Rheintal übers Domleschg auf die Lenzerheide und ins Oberhalbstein, in die Surselva und viele ihrer Nebentäler, durchs Engadin über Maloja hinab ins Bergell und über den Bernina-Pass ins Puschlav - durch die Täler, über Pässe, Höhen, Zauberberge.
Borromini
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Francesco Borromini, geboren 1599 in Bissone, war ein bedeutender italienischer Baumeister, der 1667 in Rom starb. Er stellte einen starken Kontrast zu Gian Lorenzo Bernini dar und entwickelte einen revolutionären Baustil, der durch nahezu ecklose Formen und rhythmisch gekurvte Grundrisse gekennzeichnet ist. Borrominis Architektur integrierte Licht und natürliche, pflanzliche Geometrie und leitete die Geburt des Barock ein, der im deutschen Spätbarock einen Höhepunkt fand. Doch die Faszination für Borromini geht über seinen Baustil hinaus. Sein Leben war geprägt von einer harten Jugend in Norditalien und den Herausforderungen der aufbrechenden Zeit in Rom nach der Renaissance. Er kämpfte mit seiner Umwelt, seinen Mitmenschen, Konkurrenten und der Abhängigkeit vom Papst als Auftraggeber. Sein Schicksal als Steinmetzlehrling, der durch seine zeichnerische Begabung auffiel, wird von Andreas Bellasi in einem packenden Roman lebendig gemacht. Der Leser erhält Einblicke in Borrominis innere Kämpfe, seine Beziehungen und die komplexe, vielschichtige Gesellschaft Roms, die ihn umgab. Die Geschichte bleibt bis zum Ende fesselnd und offenbart die leidenschaftliche Hingabe des Baumeisters an seine Kunst und Vision.
Wie ein deutscher Architekt im Fürstentum Liechtenstein sein Auskommen findet und sich Feinde macht, weil er die Nazis ablehnt. Wie er die deutsche Staatsbürgerschaft verliert und mit den Schweizer Behörden Probleme bekommt. Eine exemplarische Lebensgeschichte.
