Die beiden Begriffe "Bildung" und "Bewegung" umreissen zentrale Problemfelder der Sportpädagogik, die in mehrfacher Hinsicht miteinander verknüpft sind. Nicht zuletzt aufgrund des verstärkten Legitimationsdrucks auf den Sportunterricht erhofft man sich von einer erneuerten Bildungsdiskussion eine pädagogische Orientierung. "Bildung" erscheint jedoch selbst als eine offene, mehrdeutige Leitkategorie pädagogischen Handelns, die ihrerseits der Klärung bedarf. "Bewegung" (als Sich-Bewegen) hat sich gegenüber dem "Sport" zunehmend als zentraler Gegenstand der Sportpädagogik erwiesen. Handlungsweisen wie Lehren/Lernen, Üben usw. von Bewegungen, in denen sich Bildungspotentiale erst realisieren, werden jedoch vorrangig von nicht-pädagogischen sportwissenschaftlichen Disziplinen bearbeitet. Es stellt sich deshalb die Frage nach Bezugstheorien, die geeignet sind, die vielfältigen Problembereiche des Sich-Bewegens pädagogisch zu reflektieren und didaktisch fruchtbar zu gestalten.
Robert Prohl Livres






Wenngleich keine Festschrift im eigentlichen Sinn vorliegt, so ist dieses Buch doch Professor Dr. Peter Röthig gewidmet. Der Titel, den die AutorInnen dieser Schrift gegeben haben, ist dem Anlass durchaus angemessen. Der grosse, systematische Entwurf "einer" Pädagogik des Sports bzw. der Bewegungserziehung ist das Anliegen Peter Röthigs nie gewesen. Vielmehr ging und geht es ihm um die umfassende anthropologische Bearbeitung einzelner "Facetten", die im alltäglichen Betrieb des Sports nur allzu leicht übersehen und von den Sportwissenschaften (zu) wenig reflektiert werden: Aesthetik, Gestaltung, Rhythmus, in den letzten Jahren auch ein pädagogisch gewendetes Verständnis von "Gesundheit."
Dieses Buch ist eine Einführung in die Theorie der Sportpädagogik. Als Lehrbuch richtet es sich an alle Studierenden der Fächer Sportwissenschaft und Pädagogik. Aber auch Trainer und Übungsleiter finden hier Orientierungen und Anregungen für ihre pädagogische Arbeit. Auf der Basis einer im 18. Jahrhundert beginnenden historischen Betrachtung und Herleitung der Sportpädagogik in Deutschland geht der Autor vor allem auf die aktuelle bildungstheoretische sowie die erziehungswissenschaftliche Betrachtungsweise der Sportpädagogik ein. Das abschließende umfassende Literaturverzeichnis spiegelt die Entwicklung und den derzeitigen Stand der deutschsprachigen sportpädagogischen Forschung wieder. Hervorhebungen, Zusammenfassungen und Fragen zur Lernkontrolle dienen der didaktischen Aufbereitung und Durchdringung des Stoffes.
Der vorliegende Überblicksband stellt den Versuch dar, einen Dialog zwischen der Sportpädagogik und den mit Problemen des Leistungssports befassten wissenschaftlichen Disziplinen einzuleiten. Ein solcher Dialog ist über eine lange Zeit vernachlässigt bzw. versäumt worden, weil zwischen dem pädagogischen Interesse der Persönlichkeitsbildung und dem nicht nur trainingswissenschaftlichen, sondern auch soziologischen bzw. psychologischen Erkenntnisinteresse der sportlichen Leistungsoptimierung auf den ersten Blick unvereinbare Gegensätze zu bestehen scheinen. Dieses ebenso schwierige wie fruchtbare Spannungsfeld zwischen Sportpädagogik und Leistungssport zu kultivieren ist die Herausforderung, der sich die Autoren dieses Überblicksbandes gestellt haben. Dabei wird das eingangs konstatierte Neben- oder gar Gegeneinander insofern aufgehoben, als in jedem der Beiträge der Versuch unternommen wird, Training und Wettkampf im Leistungssport hinsichtlich möglicher Bildungspotenziale zu untersuchen bzw. Möglichkeiten (und Grenzen) pädagogischen Handelns aufzuzeigen. Dementsprechend ist der Band in zwei Teile untergliedert, in denen einerseits wesentliche Grundlagen und andererseits wichtige Facetten einer Trainings- und Wettkampfpädagogik des Leistungssports erörtert werden.
... und heute ist das nicht mehr so
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Die vorliegende Sammlung von Beiträgen versteht sich als Prolegomena zu einer qualitativen Bewegungslehre. Es geht ihr nicht darum, erneut ontologische Gräben aufzureissen und überkommene Erklären-Verstehen-Kontroversen zu reaktivieren. Vielmehr wird Bewegung neu oder anders zu sehen versucht. Aus dem Inhalt: - Konstitutionsversuche einer verstehenden Bewegungslehre - Bewegung verstehen im Lernen und Lehren - "Gestörtes Verstehen" von Bewegungen.