Die DDR war ja ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten – bespitzelt, verurteilt und eingesperrt zu werden. Den Autor, Gilbert Furian, trifft es 1985: Nachdem er zwanzig Jahre lang in der Operativen Personenkontrolle (OPK) 'nur' beobachtet worden ist, wird er nun verhaftet. Statt auf seine Großmutter zu hören ('Lieber Gott, mach mich stumm, dass ich nicht nach Bautzen kumm') hatte er Punks interviewt und die Texte an Freunde und Verwandte weitergegeben; er wird verurteilt zu zwei Jahren und zwei Monaten Gefängnis. Ab 1989 sammelt er Berichte von Menschen, die in der DDR aus politischen Gründen inhaftiert waren. Und er befragt Exponenten des Staates, die zuvor Jagd auf Andersdenkende gemacht hatten: darunter Richter, Staatsanwälte und MfS-Ermittler. Dieser Blick hinter die Kulissen einer Barrikade, die sich durch die DDR zog, liefert zugleich aufschlussreiche Einzelheiten über das Leben in einer untergegangenen Gesellschaft: geistige Entmündigung und politische Heuchelei, aber auch immer wieder die Courage, sich damit nicht abzufinden.
Gilbert Furian Livres




Mehl aus Mielkes Mühlen
Politische Häftlinge und ihre Verfolger
4e de couv.: In diesen Briefumschlägen befand sich jeweis ein Heft in Format A 4 mit dem Titel: "Erinnerungen an eine Jugendbewegung - Punk". Bei sicherheitspolitischer Bewertung des Materials kann eingeschätzt werden, dass diese Unterlagen in Summe einen Angriff gegen die politischen Grundlagen der DDR darstellen. Dabei werden die führende Rolle der Arbeiterklasse, die politische Macht der Werktätigen und die Rolle der Staatsorgane angegriffen und damit wesentliche Elemente der gesellschaftlichen Verhältnisse in Frage gestellt. Entsprechend der gegenwärtigen Lage in der internationalen Klassenkampfauseinandersetzung wäre dieses Material geeignet, zur Hetze gegen die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR verwandt zu werden und gleichzeitig könnte der Gegner eine zielgerichtete Kontaktpolitik und Kotithkttätigkeit unter feindlich-negativen Gruppierungen in der DDR betreiben