Im Jahr der Industriekultur in Sachsen wird am Beispiel der Tabakhauptstadt Dresden der Massenkonsum dieses Genussmittels im Industriezeitalter in den Blick genommen. Hier entstanden 1862 die erste deutsche Zigarettenfabrik und mit der ?Yenidze? 1909 der berühmteste Reklamebau Europas. Dresden war Sitz von Industriellenverbänden und des Instituts für Tabakforschung, Verlagsort für Fachblätter und Zentrum des Orienttabakhandels in Mitteleuropa. Als Innovationen sind die Strangmaschine, der Zigarettenfilter und die Werbekunst der Moderne zu erwähnen. Eine vergleichbare Bedeutung hatte Dresden unter dem Einfluss der Lebensreformbewegung bei der Zurückdrängung des Tabakkonsums. Der Gründung des Bundes deutscher Tabakgegner 1912 in Dresden (Wohnsiedlung in Leubnitz) folgten in den zwanziger Jahren die Erkenntnisse des Mediziners Fritz Lickint zu den Risiken des Tabakrauchens, worauf wiederum die Gesundheitskampagnen des Deutschen Hygiene-Museums fußten. Damit begann ein gesellschaftlicher Kulturwandel in der Akzeptanz des Tabakkonsums, der bis in die Gegenwart führt. 0Unter Beteiligung von Experten und Fachwissenschaftlern aus Deutschland, Europa, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kanada greift der reich illustrierte Band die kultur-, medien- und mentalitätsgeschichtliche Themenvielfalt um den Massenkonsumartikel Tabak in Aufsätzen, Essays und Bildserien gut lesbar und anschaulich auf.00Exhibition: Stadtmuseum Dresden/Sächsisches Industrie Museum Chemnitz, Germany (28.11.2020 - 28.03.2021)
Holger Starke Livres





Keine Gewalt!
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Zwanzig Jahre nach den Ereignissen im Herbst 1989 widmet sich das vorliegende Buch dem Heranreifen und dem Verlauf der Friedlichen Revolution in Dresden. Dabei wird der demokratische Umbruch in den Gesamtzusammenhang des gesellschaftlichen Wandels in den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gestellt und das Werden einer neuen Dresdner Stadtgesellschaft beleuchtet. Hierbei wird erkennbar, dass die Bedeutung Dresdens für den Gesamtprozess des Gesellschaftswandels im Osten Deutschlands bislang weitgehend unterschätzt worden ist. Neben den Fachbeiträgen verleihen authentische Erfahrungsberichte aus dem letzten Jahrzehnt der DDR sowie Erinnerungen von Protagonisten und Beteiligten der Friedlichen Revolution in Dresden dem reich illustrierten Band Lebendigkeit und Anschaulichkeit.
Das Spektrum der Themen umfasst die politische Geschichte ebenso wie die Sozial-, Kirchen- und Kulturgeschichte. Die Bände schildern die einzelnen Bereiche städtischen Lebens in ihren wechselseitigen Zusammenhängen und stellen so die prägenden Kräfte der Stadthistorie auf besonders anschauliche Weise dar. Dabei wurde großer Wert auf leichte Lesbarkeit für ein breites, historisch interessiertes Publikum gelegt. Zahlreiches Bildmaterial, Karten, Grafiken und Tabellen erläutern die Darstellung.
In den letzten Jahren erlebt die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geschichte der Ernährungsindustrie einen merklichen Aufschwung, wobei der Braugeschichte eine besondere Rolle zukommt, da sich diese Branche wie kaum ein anderer Industriezweig auch zur Erforschung und Beschreibung des Industrialisierungsprozesses eignet. Mit dieser Studie liegt nun eine umfassende Darstellung des sächsischen Brauwesens im 19. und 20. Jahrhundert vor. Erstmals wird die vor allem auf Bayern und Preußen verengte Sicht aufgebrochen und die außerordentlich bedeutsame Entwicklung in Sachsen vorgestellt. Dabei finden alle wesentlichen Aspekte rund um die Bierbrauerei sowie Brauereien aller Größenordnungen Berücksichtigung. Einleitend werden die Grundzüge der sächsischen Braugeschichte seit dem Mittelalter dargelegt. Ein Ausblick bis in die 1930er Jahre komplettiert den Band. Zahlreiche biografische Angaben und erläuterte historische Begriffe aus dem Brauwesen verleihen dem Buch zudem einen hohen lexikalischen Wert.