Plus d’un million de livres à portée de main !
Bookbot

Dorothee Römhild

    Die Ehre der Frau ist unantastbar
    Die Zoologie der Träume
    "Belly'chen ist Trumpf"
    • „Alles Wissen, die Gesamtheit aller Fragen und aller Antworten ist in den Hunden enthalten“ (Kafka) – zu derartigen Lobeshymnen auf das älteste und engste Gefährtentier des Menschen neigen bis heute nicht nur die Denker und Dichter. Spätestens seitdem der Bürger des 19. Jahrhunderts ‚auf den Hund gekommen‘ ist, haben rührselige Geschichten von treuen, starken und aufrichtigen Vierbeinern, die von einem ‚richtigen Leben im Falschen‘ erzählen, Hochkonjunktur. Kurz: „Belly’chen ist Trumpf“ – im Alltag wie in der Literatur. Diesem Phänomen geht Römhilds durch zahlreiche Textanalysen reich dokumentierte, kulturwissenschaftlich angelegte literarhistorische Studie bis ins kleinste Detail nach. Sie präsentiert die kynozentrische Bildertopik der Literatur der Bürgerzeit auf der Folie von Alltags- und Mentalitätsgeschichte sowie im Zusammenhang naturwissenschaftlicher, geistesgeschichtlicher und poetologischer Debatten. Durch Konzentration auf die Epochen der Romantik und des Realismus wird die Kontinuität des Motivzusammenhangs in seinem poetologischen Wandel transparent gemacht. Ein perspektivischer Ausblick auf die Fortsetzung dieser beiden kyno-poetischen Traditionslinien des 19. Jahrhunderts in Literatur, Photographie und Film der Gegenwart rundet das Bild ab.

      "Belly'chen ist Trumpf"
    • Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Forschungsdisziplinen, wie Kunst- und Kulturwissenschaft, Volkskunde, Theologie, Soziologie, Psychologie und Naturwissenschaften, ist von wachsender Bedeutung. Angesichts von Umweltzerstörung und existenziellen Krisen wird das fragile, tierische Wesen des menschlichen Selbst wieder bewusst, das in der fortschreitenden Zivilisation und dem sozialen Wandel verloren gegangen ist. Günter Grass' kritische Analyse der Aufklärung reflektiert diese Thematik, indem er in den 1980er Jahren den Fortschrittsglauben in Frage stellt und die Rückbesinnung auf Natur und Kreatur thematisiert. In seinen Essays, politischen Reden und dem apokalyptischen Werk „Die Rättin“ äußert er eindringlich die Notwendigkeit, die schwindende Zukunftsgewissheit der Menschheit zu thematisieren. Grass betont, dass es die Aufgabe der Schriftsteller sei, auf diese Unsicherheit zu reagieren. Er erkennt, dass künftige Werke nicht mehr so tun können, als sei die Zukunft gesichert. Der Abschied von beschädigten Dingen und verletzter Kreatur muss in die Literatur einfließen, um die Realität des menschlichen Daseins und das Ende aller Dinge zu reflektieren.

      Die Zoologie der Träume