La guerre d'Algérie et la République Démocratique Allemande
- 301pages
- 11 heures de lecture
Ab Januar 2013 ist der Titel über die Südost Verlags Service GmbH erhältlich. Anlässlich des 60. Jahrestages des Münchner Abkommens fand vom 25. bis 27. September 1998 ein internationales Kolloquium in Paris statt, dessen Ergebnisse in diesem Sammelband zusammengefasst sind. Der Münchner Vertrag von 1938 gilt als eines der Schlüsselerlebnisse des 20. Jahrhunderts. Angesichts seiner Bedeutung und der schrittweisen Rücknahme in der internationalen Diplomatie sind die Vorgeschichte, Entstehung und Folgen gut erforscht. Die Wirkungsgeschichte von „München“ wurde jedoch bisher wenig thematisiert. Nach dem Umbruch von 1989 konnten die unterschiedlichen Positionen, Interpretationen und Missverständnisse zur Erinnerung an die Ereignisse von 1938 im europäischen Kontext diskutiert werden. Der Band beleuchtet, wie in Ländern wie Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland, Polen und der Tschechoslowakei Mythen entstanden, die mit „München“ verbunden sind. Diese Chiffre beeinflusste die politische und historiographische Entwicklung und bleibt bis heute relevant. Der Inhalt umfasst Beiträge zu Themen wie Wirtschaftsinteressen, die Rolle der Tschechoslowakei, die sowjetische Gefahr, den Einfluss Italiens und die Wahrnehmung des Münchner Mythos in verschiedenen Ländern.
Anhand der französischen Linkspresse untersucht der Autor die Reaktion der französischen Kommunisten, Sozialisten, Linksliberalen und auch der linksextremen ausserparlamentarischen Gruppen auf das nationalsozialistische Deutschland. Neben Analysen der wirtschaftlichen und sozialen Lage im NS-Regime und von auch in der französischen Linken vorhandenen Stereotypen behandelt der Autor v. a. die Entwürfe einer Strategie zur Überwindung des faschistischen Regimes; er zeigt, wie diese Strategien zu einer Spaltung der französischen Linken in «Pazifisten» und «Bellizisten» führten, die in der kontroversen Beurteilung des Münchner Abkommens kulminierte. So wird in der historischen Rückschau deutlich, dass präzise und gut fundierte Analysen nicht zwangsläufig zu politisch «richtigem» Handeln führen.