We analyze the labor supply and income effects of a needs-based minimum benefit system ("Bedarfsorientierte Mindestsicherung") to be introduced in Austria by the end of this/beginning of next year. The aim of this reform is to reduce poverty as well as increasing employment rates of recipients of social assistance. On the basis of a behavioral microsimulation model we show that this new system will slightly increase incomes for the poorest households and slightly reduce labor supply due to the generous allowances for marginal employment under the current and the planned regulations of unemployment assistance. As an alternative, we analyze a reform proposal which reduces financial incentives for marginal employment not covered by social security, and rewards working longer hours by a wage subsidy. Although this alternative reform would yield modest positive labor supply effects, a relatively large number of households would suffer income losses. -- work incentives ; labor supply ; social safety system ; microsimulation
Viktor Steiner Livres






Mismatch am Arbeitsmarkt, das war in Deutschland bis Ende des Jahres 1999 nur am Rande ein Thema für Arbeitsmarktforscher und kaum für die Politik. Hier stritt man um die Vor- und Nachteile der aktiven Arbeitsmarktpolitik, die Wirksamkeit ihrer Instrumente und das Für und Wider von Lohnsubventionen. Mit den Vorschlägen der Bundesregierung zur Einführung einer Greencard für Computerfachleute änderte sich dies. Plötzlich beobachtete man auch in anderen Bereichen, dass hohe Arbeitslosigkeit durchaus mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften einhergehen und sogar zu Wachstumseinbußen führen kann. Die Gesellschaft für Programmforschung griff dieses wissenschaftlich wie politisch brisante Thema mit der anschließenden Frage „Was leistet die Arbeitsmarktpolitik?“ in einem Workshop im Februar 2000 auf. Die Beiträge und Diskussionen zwischen führenden Wissenschaftlern und politischen Praktikern machten schnell die Vielschichtigkeit der heutigen Situation am Arbeitsmarkt, aber auch die Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten der Politik in einem sich ändernden Umfeld deutlich. Mit Beiträgen von Horst Entorf, Hans-Peter Klös, Günther Schmid, Viktor Steiner, Friedrich Buttler, Jürgen Schupp, Peter Rosenberg und Wolfgang Schwarz
Im Zuge des Transformationsprozesses in den neuen Bundesländern haben auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt gravierende strukturelle Änderungen stattgefunden. In dieser Studie wird die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den neuen Bundesländern seit der Wende analysiert, wobei die Interdependenzen zwischen der unternehmensspezifischen Beschäftigungsentwicklung, der Mobilität sowie der Qualifikations- und Lohnstruktur berücksichtigt werden. Ebenso wie in Westdeutschland steigt die Weiterbildungsaktivität mit dem Niveau der beruflichen Erstausbildung und sinkt im Alter deutlich ab. Der Erfolg von Qualifizierungsmaßnahmen wurde auf Grundlage bereits vorliegender mikroökonometrischer Studien evaluiert; eindeutig positive Effekte konnten nicht festgestellt werden. Die Analyse von Lohn- und Tarifstruktur zeigt, daß untertarifliche Entlohnung zwar weit verbreitet ist, die Tarifverträge aber trotz massiver Verbandsflucht bei der Entlohnung von relativ großer Bedeutung sind. Außerdem gleicht sich die ostdeutsche Lohnstruktur großteils an jene in Westdeutschland an. Die Verfasser arbeiten am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung.
Staatliche Instrumente zur Einkommenssicherung im Niedriglohnbereich, insbesondere durch "Kombilohn-Modelle", sind in Deutschland seit längerem etabliert und wurden durch jüngste Arbeitsmarktreformen ausgeweitet. Aktuelle Reformvorschläge zielen sowohl auf die Reform des Niedriglohnsektors als auch auf dessen Rückführung durch einen gesetzlichen Mindestlohn. In diesem Kontext werden die Einführung eines Mindestlohns, sowohl ohne als auch mit einer Lohnsubvention für Arbeitgeber, sowie ein "Beschäftigungsbonus" für Vollzeitbeschäftigte mit niedrigen Stundenlöhnen als Alternativen zur Einkommenssicherung betrachtet. Die Verteilungswirkungen dieser Alternativen werden durch ein empirisches Mikrosimulationsmodell evaluiert, wobei potenzielle Arbeitsmarkteffekte und der Budgetausgleich berücksichtigt werden. Die Simulationsergebnisse deuten darauf hin, dass der Beschäftigungsbonus die Einkommenssituation im Niedriglohnbereich im Vergleich zum Status quo verbessern und die Einkommensungleichheit sowie Armut leicht reduzieren könnte. Diese Reformalternative zeigt in dieser Hinsicht bessere Ergebnisse als die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 7,50 € pro Stunde, die mit geringen Beschäftigungsverlusten und sinkenden Realeinkommen für viele Haushalte aufgrund höherer Güterpreise verbunden wäre, selbst bei fiskalischer Rückverteilung durch eine Subventionierung der Arbeitskosten.
Die Konsolidierung der Staatsfinanzen nach der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise wird ein zentrales wirtschaftspolitisches Thema der kommenden Jahre sein. Die Regelungen zur "Schuldenbremse" sehen für den Bundeshaushalt bis 2016 einen nahezu ausgeglichenen Haushalt vor, während auch die Länderhaushalte bis 2020 weitgehend konsolidiert werden sollen. Dies führt zu einem erheblichen Konsolidierungsbedarf der öffentlichen Haushalte, der bei realistischen Annahmen über das strukturelle Defizit im Jahr 2010 und die langfristige gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate bis 2016 auf knapp 80 Mrd. Euro geschätzt wird. Bei einer Tarifanpassung zur Bekämpfung der kalten Progression würde der Konsolidierungsbedarf bis 2016 auf über 100 Mrd. Euro ansteigen, was zu einer Staatsverschuldung von über 80% des BIP führen könnte. Selbst bei erfolgreicher Konsolidierung würde die Staatsverschuldung 2016 noch ca. 75% des BIP betragen. Angesichts der demografischen Entwicklung, die langfristig zu steigenden Staatsausgaben führen wird, ist eine Konsolidierung der Staatsfinanzen notwendig. Diese sollte vor allem über die Ausgabenseite erfolgen, wobei jedoch auch Steuer- und Abgabenerhöhungen erforderlich sein könnten. Erhöhungen von indirekten und vermögensbezogenen Steuern sind ökonomisch weniger schädlich als direkte Steuern und Sozialabgaben. Die Spielräume für Steuerentlastungen sind begrenzt; der Ausgleich der kalten Progression bei der Einkomm