Der Blick zurück reicht vier Generationen tief in die Vergangenheit: Paris, Wien, Chicago, Berlin. Er ist gerichtet auf Bauernhäuser, Wiesen, einsame Wälder. Er schaut den Glanz französischer Diplomatenkreise, er sieht die Slums, die Armenviertel amerikanischer Metropolen, und er blickt immer und immer wieder vor allem auf eins: auf den weiblichen Körper. Mutter oder Frau. Bäuerin oder Künstlerin. Grand Maman der Versailler Kinderstuben oder dreckverschmiertes Görengesicht bäuerlicher Nöte im Alpenland der Vorkriegszeit. „Wir sind die Früchte des Zorns“ zeichnet Zeile für Zeile eine Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts - aus der Perspektive der Mütter, die überlebt und Leben weitergegeben haben: voller Schmerz, voller Hoffnung, bis hinein in unsere Gegenwart. Am Ende steht eine Vision von Freiheit, die noch zu gebären ist.
Sabine Scholl Livres






Der Roman "Transit Lissabon" erzählt von einer Gruppe von Freunden auf der Flucht: Ava, die Schauspielerin, und die Männer Billy und Conrad, die beide in sie verliebt sind. In Paris bewegen sie sich in Künstlerkreisen, bis sie gefährliche Wege nach Lissabon suchen, um eine Passage nach Übersee zu finden.
So vielfältig wie ihre Erscheinungen, von Ellis Island bis in die Bronx, sind auch die Bedeutungen, die man ihr zuschreibt. Die tatsächliche Stadt ist daher von der fiktionalen nicht mehr zu trennen. Diese These verfolgt Sabine Scholl auf den Spuren von Poe, Melville und Whitman, Wharton, Parker und Morrison, den Beats, Baldwin, Auster u.v.a. Sie besucht ihre Arbeits- und Wohnorte, Treffpunkte, Bars und Bibliotheken und entwirft ein lebendiges Bild der Literaturstadt New York. In eigenen Kapiteln werden die zahlreichen Exilanten und Gäste, die junge Literaturszene von heute, die ersten literarischen Reaktionen auf den 11. September 2001 behandelt. Spannung und Faszination vermittelt die Darstellung der jüdischen Einwandererkreise, des Latino NY in Spanish Harlem, der Getto-Kultur und weiterer Orte und Szenen.§New York bewahrt ganze Welten und ist doch eine Stadt ohne Gedächtnis. Das Erlebnis ihrer Literatur ist ein überwältigendes Abenteuer der unaufhörlichen Wandlung.
Die im Schatten die im Licht : Roman
- 350pages
- 13 heures de lecture
Der Roman nach wahren Vorbildern und aus weiblicher Perspektive verbindet neun Frauenschicksale miteinander und bietet ein Panorama des Zweiten Weltkriegs in Österreich und der Welt. Mitreißend und präzise recherchiert erzählt Scholl von Frauen zwischen Anpassung und Widerstand und rückt auf diese Weise die von männlichen Erzählungen bestimmte Geschichtsschreibung zurecht. »Sabine Scholl schreibt von den Rändern und den Tiefen, um die Welt zu weiten.« Annika Reich
Giftige Kleider. Roman
- 267pages
- 10 heures de lecture
Gina Sonnenfels, Ex-Model und Modejournalistin, hilft der Berliner Polizei bei einem brisanten Fall: Eine Mitarbeiterin der Österreichischen Botschaft wird tot in ihrem Dirndlkleid aufgefunden. Während Gina die Verdächtigen untersucht, gerät sie selbst ins Visier des Mörders. Spannender Auftakt der Krimi-Serie "Fashion Victims".
In ihrem neuen Roman O. greift Sabine Scholl auf Homers Odyssee zurück und liefert eine neue Version des alten Epos aus moderner weiblicher Sicht. Die Heldin des Romans, kurz O. genannt, ist Musikerin und Komponistin; gemeinsam mit ihren Gefährtinnen, einem Chor geflüchteter Frauen, bereist sie die Weltmeere. In unterschiedliche Gegenden verschlagen, treffen sie auf Bruchstücke und Metamorphosen des homerischen Epos, der griechischen Mythologie und der Realität der gegenwärtigen Welt – immer auf der Suche nach einem Ziel, einem Hafen, einer Hoffnung auf ein anderes, ein gutes Leben. Wo Einwanderungs- und Migrationsgegner eine Apokalypse sehen wollen, nimmt Sabine Scholl den Beginn von etwas Neuem wahr. Ihre Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Migration greift die gegebenen Realitäten auf und verbindet die Schicksale moderner Frauengestalten mit den Elementen einer jahrtausendealten europäischen Tradition. Eine utopische Imagination entsteht, die sich dem Leser als anthropologisches Maß unserer Tage erweist.
Historische Zusammenhänge werden in Texten fiktional hergestellt. Autor*innen sollten sich sowohl der emotionalen Effekte, die ihre Arbeit auslöst, bewusst sein - wie auch der Emotionen, die beim Schreiben selbst entstehen und wirksam sind. Erzählen bedeutet in diesem Sinne, Dokumente und Berichte zusammenzutragen und nachzuerzählen, gleichzeitig aber die Lückenhaftigkeit und Fiktionalität des Erzählverfahrens zu reflektieren.Sabine Scholls Essay basiert auf Gesprächen, die mit den Autor*innen der behandelten Beispiele geführt wurden. -- back cover
Über Elfriede Gerstl
- 95pages
- 4 heures de lecture