Début 2016, pour la première fois depuis la fin de la Seconde Guerre mondiale, Mein Kampf ressort en Allemagne dans une édition scientifique. Dans le même temps, l'éditeur historique de la traduction française annonce son intention de republier l'ouvrage dûment accompagné d'un appareil critique. Comment expliquer la postérité de ce pensum dont les divagations racistes et complotistes apparaissaient déjà comme telles à l'époque ? La réponse à la question ne serait-elle pas à chercher dans la forme plutôt que dans le fond de cet ouvrage ? En plus d'être le manifeste du national-socialisme, Mein Kampf ne serait-il pas en effet l'archétype d'un genre littéraire bien particulier, celui adopté par des leaders amenés à devenir autocrates, et mêlant propagande, manipulation et autobiographie ? En s'immergeant dans le livre, Albrecht Koschorke fait ressortir les procédés visant à rendre irréfutables les propos avancés, attire l'attention sur la construction de l'ouvrage, les transitions des expériences personnelles aux stigmatisations globalisantes, les changements de registres d'écriture, désintrique les niveaux de lecture et éclaire les divers publics visés. Une approche originale qui, dans la perspective de la prise du pouvoir, s'intéresse moins à la "doctrine" postulée de Mein Kampf qu'à sa "poétique" conjuguant autoritarisme et inconsistance intellectuelle.
Albrecht Koschorke Livres






The holy family and its legacy
- 216pages
- 8 heures de lecture
Ranging over two millennia of history and culture, Koschorke considers such thinkers as Freud, Weber, Rousseau, and Kleist in an exploration that illuminates issues of historical, religious, artistic, psychological, and cultural importance.
On Hitler's Mein Kampf
- 88pages
- 4 heures de lecture
"By examining the text [Mein Kampf] and the signals that it sends...we can discover for whom Hitler strikes his propagandistic poses and who is excluded. Koschorke parses the borrowings from the right-wing press, the autobiographical details concocted to make political points, the attack on the Social Democrats that bleeds into an anti-Semitic conspiracy theory, the contempt for science, and the conscious attempt to trigger outrage. A close reading of National Socialism's definitive text, Koschorke concludes, can shed light on the dynamics of fanaticism. This lesson of Mein Kampf still needs to be learned."-- Provided by publisher
How can we develop a cultural theory starting with the basic insight that human beings are „storytelling animals“? Within literary studies, narratology is a highly developed field. However, literary historians have not paid much attention to the large and small stories abounding in everyday discourse, guiding all kinds of social activity, and providing common ground for whole societies—but also fueling controversies and hostilities. Moreover, „narrative“ is not only a scholarly category but has come into use in many fields of social activity as a tool for cultural self-fashioning. This book is based on the assumption that to a large extent, social dynamics is modeled in an aesthetic manner via narratives. It explores the narrative organization of cultural spaces and time-frames, the mythological shaping of communities and adversaries, and the co-production of narratives and institutions aimed at stabilizing social life. In this framework, the epistemological problem looms large of how an instrument as unreliable as narrative can participate in the creation of a social consensus regarding truth. This problem endows the general topics explored in this book with a particularly contemporary dimension.
Adolf Hitlers Mein Kampf
Zur Poetik des Nationalsozialismus
Anfang 2016 wird Adolf Hitlers Mein Kampf im Rahmen einer wissenschaftlich kommentierten Edition zum ersten Mal seit Kriegsende wieder in Deutschland zu kaufen sein. Die Veröffentlichung bietet Anlass, aufs Neue den furchtbaren Erfolg der ›Bibel der Nazis‹ zu ergründen. Es ist nämlich keinesfalls klar, warum das politisch wirre, peinlich geifernde und eigentlich nicht ernstzunehmende Machwerk eine solche Wirkung erzielen konnte. Angesichts offensichtlicher inhaltlicher Absurditäten, die auch schon zu Zeiten der Originalveröffentlichung bemerkt wurden, nähert sich Albrecht Koschorke dem Buch mit literaturwissenschaftlichem Instrumentarium. Welche Erzählstrategien hat Hitler benutzt, welche Lesepraxis hat er angeregt? Und was hat es damit auf sich, dass das Buch trotz enormer Verbreitung, kaum gelesen wurde? Der literaturwissenschaftliche Blick enthüllt, dass es Hitler entgegen allem Anschein nicht in erster Linie um die fanatische Verbreitung einer Wahrheit ging, sondern darum, Anhänger wie Gegner zu einer Reaktion zu zwingen.
Der fiktive Staat
Konstruktionen des politischen Körpers in der Geschichte Europas
- 414pages
- 15 heures de lecture
Über Kraft und Macht des Erzählens Überall wird von der prägenden Kraft der Erzählung gesprochen: in der Geschichtsschreibung, in Recht, Politik und Ökonomie. Erzählerisch werden Konfliktzonen vermessen, gesellschaftliche Institutionen begründet, Vergangenheiten und Zukünfte imaginiert. Insofern stellen kollektive Erzählungen ein wichtiges Medium der Selbststeuerung von Gesellschaften dar. Noch immer fehlt es aber an einer Erzähltheorie, die systematisch über ihren klassischen Geltungsbereich, die Literatur, hinausgeht. Das hier vorgelegte Buch zeigt Wege auf, um diese Lücke zu schließen. Es stellt den dichterischen Fiktionen nicht nur die Vielfalt unmittelbar mit der sozialen Praxis verflochtener Erzählweisen gegenüber, sondern fragt allgemeiner nach den kulturellen Transformationsregeln zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Ein wichtiges Buch zu einem der Schlüsselbegriffe der Kulturwissenschaft.
Despoten dichten
- 364pages
- 13 heures de lecture
Widerstände der Systemtheorie
- 222pages
- 8 heures de lecture
Wie kaum eine andere soziologische Theorie der vergangenen Jahrzehnte bietet die Systemtheorie Niklas Luhmanns kulturwissenschaftliche Anschlussmöglichkeiten. Wer sich allerdings mehr vornimmt, als Luhmannsche Ansätze bloß ‚anzuwenden’, muss die Architektur der Theorie mitsamt ihren Vorentscheidungen, Ausblendungen und inhärenten Zwängen überprüfen. Das führt unmittelbar zu der Schlüsselfrage nach dem Verhältnis zwischen ‚System’ und ‚Kultur’. Gibt es ein ‚System der Kultur’? Und gibt es umgekehrt eine ‚Kultur des Systems’, eine kulturelle Codierung systematischer Vorgänge, die für deren Funktionsweise unentbehrlich ist, ohne von der Systemtheorie bisher hinlänglich beschrieben worden zu sein? Die Beiträge dieses Bandes gehen den Widerständen und der Widerständigkeit einer Theorie nach, die mit dem Anspruch auftritt, ein fugenloses Gesamtwerk zu präsentieren. Sie arbeiten Stil und Metaphorik heraus, wie sie der Systemtheorie eigen sind; sie erinnern an die darin versenkten Denktraditionen und binden die soziologische Theorie an ihre Herkunft aus Biologie und Kybernetik zurück.
