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Sabine Seelbach

    Soziokulturelle Kontexte der Sprach- und Literaturentwicklung
    Ars und scientia
    Labiler Wegweiser
    Zentrale Gedächtnislehren des Spätmittelalters
    Begriff und Wertschätzung der menschlichen Arbeit bei Sebastian Brant und Thomas Murner
    • Labiler Wegweiser

      • 212pages
      • 8 heures de lecture

      Die Absolutheit, mit welcher in den Neuphilologien, der Philosophie und Soziologie die Frage nach dem Verhältnis von Providenz und Kontingenz zur historisch zäsurbildenden Problematik der beginnenden Moderne erklärt wurde, verstellt bis heute den Blick auf die Geschichte des Problems. In der Tat gehen Überlegungen zur Veränderbarkeit der Geschichte durch menschliches Handeln bis auf Solon (640-560 v. Chr.) zurück. Sie finden ihre vielleicht prominenteste Fortsetzung in der Diskussion menschlichen Handlungswissens bei Aristoteles, der Stoa und in der römischen Moralphilosophie stoischer Tradition. Sie führen im 12./13. Jahrhundert nicht nur in den Bereichen der Wissenschaft, sondern gerade auch in der weltlichen Literatur zu einer ausgesprochen vielstimmigen Debatte. Die Autorin geht der komplexen Arbeit an der Kontingenzsemantik für die erzählende Literatur des Hochmittelalters genauer nach.

      Labiler Wegweiser
    • Auf der Grundlage einer umfassenden und systematischen Quellendokumentation von rund 85 Texten und 260 Handschriften werden Untersuchungen zur Überlieferung der mnemotechnischen Traktate, ihren Nutzungskontexten und den Konzeptualisierungen der Gedächtniskunst im Spätmittelalter durchgeführt. Seit ihrer Entstehung im 5. Jahrhundert v. Chr. und der intensiven Rezeption in der hellenistischen Zeit erlangt die Ars memorativa nun, zum dritten Mal, formale und sachliche Eigenständigkeit. Sie verlässt ihre Rolle als untergeordneter Bestandteil der Rhetorik, produziert eine Vielzahl neuer Texte und zeigt ein modifiziertes theoretisches Selbstverständnis sowie ein erweitertes praktisches Instrumentarium im Vergleich zu klassischen Rhetoriken. Die Arbeit untersucht, inwiefern das gesteigerte Interesse an dieser Disziplin zu Beginn des 15. Jahrhunderts zu ihrer Anpassung für verschiedene Anwendungsbereiche führte. Im Rahmen der gebrauchsgeschichtlichen Perspektive werden deutsche Übersetzungen, die zusammen mit ihren lateinischen Vorlagen ediert sind, herangezogen, um das Verhältnis von Latein und Volkssprache sowie die Problematik des gebrauchsfunktionalen Paradigmawechsels beim Eintritt eines Texts in ein neues sprachliches Umfeld zu diskutieren.

      Ars und scientia