Germaine de Staël und Luise von Preußen sind die bekanntesten Gegnerinnen Napoleons. In diesem Band wird gezeigt, wie sie und viele andere Frauen die rücksichtslose Besatzungspolitik und die Feldzüge in Briefen und Tagebüchern, Artikeln und Romanen kritisierten. Der Band bietet damit neue literarische und historische Einblicke in diese wichtige Epoche.
Angelika Kauffmann war schon zu ihrer Zeit eine in ganz Europa gefeierte Malerin. Zu den Auftraggebern der weltgewandten und selbstbewussten Künstlerin zählten gekrönte Häupter wie Kaiser Joseph II. und Zarin Katharina II., Geistesgrößen, unter ihnen Winckelmann und Goethe, Diplomaten und Gelehrte. Viele ihrer Werke, ob bewunderte Porträts oder Gemälde mit literarischen, mythologischen und religiösen Themen, fanden als Kupferstiche eine bis dahin unbekannt große Verbreitung.
Die Bildergeschichte “Leben Strunks des Emporkömmlings” von Johann Heinrich Ramberg
Die Bilder zeigen den Aufstieg des armen Bauernjungen Strunk, der mit Hilfe der Finessen seines jüdischen Freundes Moses Israel zu Reichtum kommt und einen exzessiven Lebensstil übernimmt: Er bringt es zum Grafen, ändert seinen Namen zum nobleren „Strahlenstrunk“ und geht „noblen Passionen“ wie der Sauferei unter Männern, Kartenspiel, Jagd, Tierhetze, Tanz- und Reitvergnügen nach. Auch wenn dieser Lebensstil zunehmend Spuren an Strunk hinterlässt, macht er doch weiterhin Geschäfte mit den Schwächen seiner Zeitgenossen und tritt zuletzt sogar als Prediger auf. Ramberg nimmt die Lebensweise der Parvenues aufs Korn, wobei nicht klar ist, ob der Erfolg der beiden der Bauernschläue, körperlichen Kraft und Potenz sowie dem rücksichtslosen Vorgehen Strunks zu verdanken ist oder ob Israel als Ideenlieferant der Hauptgrund ihres Aufstiegs ist. Zwar folgt Ramberg den Stereotypen des jüdischen Aussehens, religiöse Bräuche und Glaubensunterschiede werden aber nicht thematisiert. Die satirischen Bilder laden zum Betrachten und Entdecken ein.
Auch nach über 350 Jahren ist der Dreißigjährige Krieg noch fest im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert. Unser Bild ist dabei in erster Linie durch tragische Gestalten wie Wallenstein oder durch plündernde Söldnertruppen geprägt. Die Rolle der Frau hingegen wird in der Erinnerungskultur weitgehend ausgeblendet oder auf die der namenlos leidenden Mütter und Ehefrauen oder der Soldatenliebchen und Huren reduziert. Worauf ist dies zurückzuführen? Die Autorin geht in ihrem Buch am Beispiel des Dreißigjährigen Krieges der Frage nach, ob die traditionell einander zugeordneten Begriffspaare Männer/Krieg, Frauen/Frieden in zeitgenössischen und späteren Erzähltexten, vor allem in historischen Romanen, aufgebrochen und unterwandert oder vielmehr begünstigt und verfestigt wurden. Denn in der Tat zeigt die Literatur von Grimmelshausen über Friedrich Schiller, Annette von Droste-Hülshoff, Ricarda Huch und Alfred Döblin bis Günter Grass zwar zahlreiche weibliche Einzelschicksale, selten jedoch Frauen als ruhmreiche Heldinnen und Kämpferinnen. Vielmehr werden diese vor allem als Opfer des Krieges und auffällig oft im Zusammenhang mit den Hexenverfolgungen während der Kriegsjahrzehnte dargestellt.