Klaus Dieter Kossow Livres

Im Frühjahr 1992 zeigt sich die Bundesrepublik Deutschland in einem Zustand erheblicher Veränderung. Das Wahlergebnis in Baden-Württemberg spiegelt eine wachsende Staatsverdrossenheit und Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien wider, während die CDU an Stammwählern verliert. Im Sommer folgt eine Abkehr der Ärzte von CDU/CSU und ED. P, dokumentiert durch Meinungsumfragen und Protestaktionen, als Reaktion auf den Referentenentwurf zum Gesundheitsstrukturgesetz des Bundesgesundheitsministers Seehofer. In meiner Rolle als Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und Vorstandsmitglied mehrerer Ärzteverbände habe ich an Diskussionen mit Abgeordneten und Journalisten teilgenommen. Dabei wurde mir bewusst, wie wenig diese Personen über den Arbeitsalltag von Hausärzten und deren Patienten informiert sind. Diese Unkenntnis führt zu Fehlinformationen in den Medien und zu Fehlentscheidungen der Abgeordneten. Aus diesem Grund schreibe ich für diejenigen, die in der Mediengesellschaft und im politischen Alltag nach fundierten Informationen suchen, um die Sichtweise des Hausarztes und Ärztevertreters darzulegen. Kritiker mögen dies als ein Beispiel für Lobbyismus abtun, doch ich lade sie ein, weiterzulesen.

InhaltsverzeichnisCredo.Der Auftrag des Patienten.Die Patient-Arzt-Beziehung.Die Ethik der Patient-Arzt-Beziehung.Medizinische Wissenschaft.Patient und Arzt in Markt- und Planwirtschaft.Der Anspruch der Ökonomie an Patient und Arzt.Praxismarketing.Patient und Arzt von Paragraphen umstellt.Die Patient-Arzt-Beziehung in der kassenärztlichen Versorgung.Risiken der Negativ- und Positivlisten.Die kassenärztliche Wirtschaftlichkeitskontrolle.Im Namen des Volkes.Die Ärzteschwemme.Die Auswirkungen der Ärzteschwemme.Patient und Arzt — Wunsch, Wirklichkeit, Ethik und Ökonomie.Patient und Arzt — Marionetten der Staatsgewalt ?.Handlungsaufträge.Pragmatik — Ein Problemlösungsansatz für den Arzt.Politische Medizin oder Politik für Patient und Arzt?.Schlußbemerkungen.