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Hellmut Ammerlahn

    Aufbau und Krise der Sinn-Gestalt: Tasso und die Prinzessin im Kontext der Goetheschen Werke
    Imagination und Wahrheit
    Imagination & Meisterschaft / Mastery
    • Mit den Geheimnissen seiner faszinierendsten Gestalten zu spielen, ist Teil von Goethes Genialität. Der aktive Titelheld, der als Goethes Ebenbild gilt und Shakespeares Vornamen trägt, verhüllt und offenbart sich in seinen größten Geheimnissen. Der Erzähler lässt Wilhelms Sehnsüchte und tragischen Figuren, Mignon und den Harfner, durch seine schöpferische Einbildungskraft und sein liebeskrankes Herz entstehen. Der Weg des Künstlers von einer destruktiven Phantasie zu einer geregelten Imagination wird an Wilhelms Bildungsweg, seinen Überlegungen und Theaterproduktionen deutlich. Als er schließlich seinen Sohn Felix und die Integration seiner Fähigkeiten im Turm findet, erleben die Sängerfiguren durch seine Heilung ihre letzte Verwandlung. Mignons Kunstwerdung, Wilhelms Wiederentdeckung seines Erbes und die Verbindung mit Natalie als der erkannten Gestalt bekräftigen das erreichte Glück. Eine textnahe Analyse offenbart die tiefsinnige Symbolik und Symmetrie der Strukturen des Romans und stützt sich auf Goethes Epistemologie, Ästhetik und Lebenszeugnisse. Der Bildungsroman konstituiert in Goethes dichterischem Selbstverständnis die Mittelachse zwischen den Künstlerdramen Torquato Tasso und dem zweiten Faust (Akt 1-3).

      Imagination und Wahrheit
    • Zum 200. Jahr der Erstausgabe von Goethes Torquato Tasso erscheint diese Neuinterpretation, die das Künstlerdrama als Erkenntnisdrama des Dichters versteht und Tasso in nächste Nähe zu Goethes beiden anderen Leidens- und Erkenntnishelden, Faust und Wilhelm Meister, rückt. Die in Tassos schöpferischer Einbildungskraft sich wandelnde Gestalt der Prinzessin spielt für sein Welt- und Selbstverständnis eine ähnliche Rolle wie gewisse Frauenfiguren in den Lehrjahren für Wilhelm und die erste Helena für Faust. Im Blick auf geschichtliche und übergeschichtliche Dimensionen der Menschengestaltung in Goethes Symbolik erschliessen sich sowohl die Passivität wie die paralysierende Kraft der Prinzessin, der schönen Gräfin, Lilies und Helenas. Die scheinbaren Widersprüche dieser Gestalten zu analysieren, ihren ontologisch-epistemologischen Charakter und Standort im Zusammenhang mit Goethes kulturkritischen und naturwissenschaftlichen Überlegungen aufzuzeigen, ist Ziel dieser Monographie.

      Aufbau und Krise der Sinn-Gestalt: Tasso und die Prinzessin im Kontext der Goetheschen Werke