Reveals and analyzes the current strong emphasis in German literature on the role of houses and homes in our constructions of selfhood and belonging.
Monika Shafi Livres




Die jüdisch-deutsche Dichterin Gertrud Kolmar (1894-1943), eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der deutschen Literatur, hat in den letzten Jahren durch verschiedene Würdigungen und eine biographisch orientierte Gedächtnisausstellung in Marbach an Bekanntheit gewonnen. Ein umfassender Überblick über ihr Gesamtwerk war jedoch überfällig. Monika Shafis Studie schließt diese Lücke, indem sie das lyrische, dramatische und erzählerische Werk der Dichterin analysiert. Sie beleuchtet zentrale Themen, Probleme, Motive und Bilder und beschreibt Kolmars Entwicklung als Dichterin. Shafis Analyse dient als kritische Einführung, die die wesentlichen inhaltlichen und formalen Merkmale der einzelnen Werkkomplexe sowie Kolmars Ästhetik und weltanschauliche Position herausarbeitet. Alle Gedichtzyklen, einschließlich des weniger bekannten Frühwerks, sowie Prosaarbeiten wie „Das Bildnis Robespierres“, „Eine jüdische Mutter“ und „Susanna“ werden erläutert und interpretiert. Auch der „Briefwechsel mit der Schwester Hilde 1938-1943“ und unveröffentlichte dramatische Texte finden Berücksichtigung. Der methodische Ansatz berücksichtigt die autobiographischen Dimensionen von Kolmars Werk und ihre weiblich-jüdische Identität, ohne es auf biographische Aspekte zu reduzieren. Shafis Einführung bietet wertvolle Unterstützung für alle, die sich mit Kolmars faszinierendem literarischen Schaffen auseinandersetzen möchten.
Frauen scheint das utopische Wünschen und Phantasieren schwer zu fallen, da sie in Leben und (Utopie-) Literatur vor allem durch männliche Zuweisungen geprägt werden. Zeitgenössische Autorinnen versuchen daher eine andere, von weiblichen Lebenszusammenhängen beeinflußte Utopiepraxis zu entwickeln. Diese 'Utopie des Alltags' wird im literaturgeschichtlichen Kontext interpretiert und als innovativer weiblicher Utopieentwurf begriffen.