Astrid von Friesen Livres






Von Aggression bis Zärtlichkeit
- 270pages
- 10 heures de lecture
Der lange Abschied
Psychische Spätfolgen für die 2. Generation deutscher Vertriebener
In sieben Interviews reflektieren Angehörige der 2. Generation nach dem Krieg selbstkritisch die emotionale Bürde des Heimatverlustes für ihre Eltern und sich selbst. Schmerzliche Themen wie die Folgen von Hunger und (Vater-)Entbehrungen in der Kindheit, familiäre Wiederholungsmuster und jahrzehntelange Verdrängungen werden behandelt. Auch die Bedeutung von Schuld und Scham, der Außenseiterposition sowie verlorenem Besitz und sehnsuchtsvoller Erzähltradition kommen zur Sprache. Die Autorin erläutert in ihren Kommentaren die psychischen Aspekte dieser Kindheitsmuster, darunter die Affinität zu charismatischen Führern, das festgehaltene Flüchtlingsniveau, die Parentifizierung vieler Kinder und die Auswirkungen der faschistischen Erziehung bei den Eltern. Der Verlust von Gerechtigkeit, Rollenklarheit und stabilen Identitäten innerhalb der Familien sowie das Verleugnen der Trauer und die anhaltende Narkotisierung der Gefühle sind weitere zentrale Themen. Einige Interviewte finden erst nach dem Fall der Mauer in ihrem mittleren Alter den Mut, sich der Vergangenheit zu stellen und diese schmerzhaften Themen zu integrieren. Die Autorin beleuchtet die Spätfolgen dieser psychischen Entwurzelung, da die Schuld der Väter bis ins vierte Glied wirkt. Zudem thematisiert sie die spezielle psychische Problematik adliger Familien aus dem Osten, die einer spezifischen Verfolgung ausgesetzt waren, die im Nachkriegsdeutschland verdrängt und tabui
Schuld sind immer die anderen!
Die Nachwehen des Feminismus: frustrierte Frauen und schweigende Männer
Was ist bloß los mit Männern und Frauen? Devot, schweigend und unlustig die einen, unzufrieden und nörgelnd die anderen. Der Feminismus der 1970er Jahre hat den Frauen viel gebracht, doch die Mann-Frau-Beziehungen werden immer komplizierter, auch aggressiver. Astrid v. Friesen, Therapeutin und Publizistin, beschreibt witzig und selbstironisch ihren eigenen Werdegang als aufmüpfige, feministisch engagierte junge Frau. Sie reflektiert jedoch kritisch die negativen Folgen der Emanzipation, wenn Frauen die Meinungs- und Gefühlshoheit im emotionalen Bereich, auch in Bezug auf das Glück und das Leben ihrer Kinder haben. Sie fordert eine Emanzipationsbewegung der Männer und eine neue Rollendiskussion, um zu einer kreativen und friedfertigen „Geschlechterdemokratie“ zu gelangen. Es ist ein provokantes Buch, das die Diskussionen um ein neues Rollenverständnis von Männern und Frauen voranbringen will. Es ist letztlich ein Plädoyer zugunsten von mehr „Mitmenschlichkeit“ und mehr „familiärem Frieden“ für die Kinder und die Eltern.
SCHLAGWÖRTERS: DürerS. BrueghelS. KesselS. CrespiS. DelacroixS. DegasS. RivièreS. RousseauS. MackeS. MarcS. MiroS. PicassoS. RauschenbergS. MagritteS. AillaudS
Wie sollen wir uns verhalten gegenüber der "Schlaraffisierung" der Kindheit, wenn jeder Kinderwunsch prinzipiell erfüllt werden kann und etliche Erwachsene darum wetteifern, dem oder der Kleinen "wenigstens materiell" etwas zu bieten?...

