Das Buch thematisiert die unterschiedlichen Aspekte, die für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen heute eine wichtige Rolle spielen und liefert ein differenziertes und realistisches Bild von den Problemen, aber auch Chancen angesichts eines beschleunigten kulturellen Wandels. In einzelnen Kapiteln, die auf unterschiedliche Problemfacetten des aktuellen Kindheits- und Jugenddiskurses bezogen sind, will das Buch dazu beitragen, jene Prozesse, die sich heute angesichts der veränderten Bedingungen des Aufwachsens zwischen Eltern und Kindern, zwischen Lehrern und Schülern und zwischen den Kindern und Jugendlichen untereinander abspielen, besser zu verstehen. Zentral ist dabei die Frage, was alle diese Veränderungen für die pädagogischen Beziehungsstrukturen und für die sich darin ausbildenden Persönlichkeitsstrukturen der Kinder und Jugendlichen bedeuten.
Rolf Göppel Livres






Aufwachsen zwischen Pandemie und Klimakrise
Pädagogische Arbeit in Zeiten großer Verunsicherung. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 29
Die aktuellen Krisen, insbesondere Klimakrise und Pandemie, berühren das Leben von Kindern, Jugendlichen und Familien in vielfacher Weise. Welche familiären Probleme entstehen durch die Krisen? Welche Folgen haben diese für Kinder und Jugendliche? Wie verändern sie das Lebensgefühl und das Generationenverhältnis? Die Autor*innen untersuchen die mit den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung verbundenen Ängste und Nöte der Covid-Kids, die Bewältigungsstrategien der Adoleszenten und die spezifischen Pandemieerfahrungen von Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen. Zudem zeigen sie, wie Kinder und Jugendliche emotional auf die besorgniserregenden Prognosen der Klimaveränderung reagieren. Aufgrund des Zusammenhangs aktueller Krisen mit unbewussten Fantasien, Ängsten und Schuldzuschreibungen plädieren die Autor*innen für eine psychoanalytisch-pädagogische Betrachtungsweise im Umgang mit den krisenbedingten Problemen von Kindern und Jugendlichen. Mit Beiträgen von Thomas Auchter, Günther Bittner, Margret Dörr, Rolf Göppel, Andreas Gruber, Delaram Habibi-Kohlen, Simon Jenke, Jürgen Körner, Agnieszka Luka, Christin Reisenhofer, Matthias Richter, Martin Schürz, Lara Spiegler, Thomas Vogel und Achim Würker
Resilienz aus der Sicht der betroffenen Subjekte
Die autobiografische Perspektive
Resilienz, also das Phänomen überraschend positiver Entwicklung und gelingender Lebensbewältigung trotz widriger Entwicklungsumstände, wird hier erstmals auf der Basis autobiografischer Dokumente und damit aus der Perspektive der Betroffenen analysiert. Resilienz, also das Phänomen überraschend positiver Entwicklung und gelingender Lebensbewältigung trotz widriger Entwicklungsumstände, steht seit einigen Jahren im Zentrum des psychologisch-pädagogischen Interesses. In diesem Band wird auf der Basis autobiografischer Berichte von Betroffenen der Frage nachgegangen, welche Schutzfaktoren und Bewältigungsprozesse hierbei von besonderer Bedeutung sind. Dabei kommt die lebensgeschichtliche Auseinandersetzung mit so unterschiedlichen Belastungsfaktoren wie Armut, familiärer Gewalt, sexuellem Missbrauch, psychischer Erkrankung eines Elternteils, Behinderung, Heimunterbringung, Flucht und Konzentrationslagererfahrung in den Blick.
Inklusion
Idealistische Forderung Individuelle Förderung Institutionelle Herausforderung
Die Forderung nach einer „Schule für alle“, zu der Kinder unabhängig von ihren Entwicklungshintergründen und Bildungsvoraussetzungen sowie ihren Behinderungen Zugang haben, wird inzwischen als Einlösung eines Menschenrechts mit Nachdruck erhoben. In den Schulen herrschen derzeit sowohl Aufbruchsstimmung als auch Verunsicherung und Überforderung. Das Buch beuchtet aus der Sicht der Psychoanalytischen Pädagogik und mit ihrem spezifischen Blick auf Subjekte, Gruppendynamiken und Organisationsstrukturen kritisch die Inklusions- und Exklusionsthematik. In den Mittelpunkt gerückt werden dabei die „wunden Punkte“ der Inklusionsdebatte. Dabei finden die Idealisierungen, die Ängste und Ambivalenzen, die Widerstände und die Identifikationen der Beteiligten im Hinblick auf das inklusive Bildungssystem besondere Beachtung.
Die Gehirnforschung gilt heute vielen als Speerspitze des wissenschaftlichen Fortschritts. Gehirnforscher haben sich mit pädagogischen Publikationen erfolgreich zu Wort gemeldet, und sie sind aktuell als Experten für die Themen Kindheit, Entwicklung, Erziehung, Lernen und Bildung in den Medien stark gefragt. Weitreichende Thesen und verlockende Versprechungen wecken hohe Erwartungen im Hinblick auf ein sehr viel angenehmeres, wirksameres und nachhaltigeres Lehren und Lernen, welches durch das Wissen über die Funktionsprinzipien des menschlichen Gehirns ermöglicht werden könnte. Das Buch setzt sich kritisch mit den Anregungen und Argumenten sowie mit den Vorwürfen und Forderungen auseinander, die von Seiten der Gehirnforschung in den pädagogischen Diskurs eingebracht wurden. Es beleuchtet auch die Rückseite der neurodidaktischen Optimierungsphantasien und benennt die Themen, die dabei zunehmend ausgeblendet werden. Zudem zeigt es auf, wie gegensätzlich bei genauerer Betrachtung viele der pädagogischen Folgerungen und didaktischen Forderungen sind, die mit Rekurs auf „hirnorganische Befunde“ von den maßgeblichen Protagonisten vorgetragen werden.
"Wie schön wäre es, wenn auf der ganzen Welt die Menschen solche Liebe und Güte zueinander hätten ..."
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Im Rahmen einer exemplarischen Einzelfallstudie werden in diesem Buch auf der Basis von Feldpostbriefen die Gedanken und Gefühle eines jungen Mannes, der als 17-Jähriger Rekrut eingezogen wurde und als 19-Jähriger in russischer Kriegsgefangenschaft ums Leben kam, nachgezeichnet, kommentiert und mit anderen historischen Dokumenten zur Mentalitätsgeschichte junger deutscher Wehrmachtssoldaten in Beziehung gesetzt. Im Rahmen einer exemplarischen Einzelfallstudie werden in diesem Buch auf der Basis von erhaltenen Feldpostbriefen aus den Jahren 1942-44 die Beobachtungen und Zweifel, die Sorgen und Sehnsüchte eines jungen Mannes, der als 17-Jähriger Rekrut eingezogen wurde und als 19-Jähriger schließlich in russischer Kriegsgefangenschaft ums Leben kam, nachgezeichnet und kommentiert. Indem diese individuelle Gedanken- und Gefühlswelt mit anderen historischen Dokumenten zur Mentalitätsgeschichte junger deutscher Wehrmachtssoldaten in Beziehung gesetzt wird, wird einerseits ein Stück »Kriegsgeschichte von innen« (U. Herrmann), zugleich aber auch ein Beitrag zur historischen Jugendforschung geleistet.
Ziel der diesem Buch zugrunde liegenden Ringvorlesung war es, sich mit der Fragestellung „Erziehung in der Schule“ kritisch auseinander zu setzen. Durch verschiedene Annäherungsweisen an das Thema wurden Anhaltspunkte für die sich verändernden Gesellschaftsstrukturen herausgestellt und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Schule sowie auf die Lehreraus- und -weiterbildung diskutiert. Muss die Schule erziehen - weil die Eltern mit dieser Aufgabe zunehmend „überfordert“ sind und die Schule die einzige Institution ist, die alle Kinder erreicht? Aber auch, weil in Schulgesetzen vom Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule die Rede ist? Kann die Schule überhaupt erziehen - hat sie die dafür notwendigen Ressourcen und Einflussmöglichkeiten auf die Schülerinnen und Schüler oder ist das nur ein frommer Wunsch, der in Präambeln und Leitbildern steht, der aber keiner Realität entspricht? Darf die Schule sich überhaupt anmaßen, die Kinder zu erziehen oder dringt sie damit in das angestammte Hoheitsgebiet der Eltern ein? Verstößt sie mit diesem Anspruch eventuell gar gegen Artikel 6, Abs. 2 des Grundgesetzes?