In seiner Festrede zum 75. Geburtstag von Arno Borst beschäftigt sich Volkhard Huth mit dem Zeitverständnis des frühen Mittelalters. Augustinus verstand Zeit theologisch als menschliches Gegenstück zu Gottes Ewigkeit. Der Autor beschreibt, wie die Zeit der Astronomen und Astrologen auf dem ptolomäischen, antiken und arabischen Wissen aufbaute und wie die Jahreseinteilung vom julianischen Kalender über die karolingische und gregorianische Kalenderreform verändert wurde. Mönche teilten die Tage und maßen für die vorgeschriebenen Stundengebete die Tageszeit mit Uhren und Gebetslängen. Sie führten Glocken ein und etablierten die lange vorherrschende, akustisch vermittelte, objektive Zeit.
Volkhard Huth Livres






Fort von hain und haus
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Geheime Eliten?
Bensheimer Gespräche 2010/11. Veranstaltet vom Institut für Personengeschichte (Bensheim) in Verbindung mit der Ranke-Gesellschaft (Köln)
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Der Band versammelt die Beiträge zweier Tagungen aus den Jahren 2010 und 2011, die sich im Rahmen der „Bensheimer Gespräche“ mit dem Thema „Geheime Eliten?“ befassten. „Geheime Eliten“ stellen wie „offene“ bzw. „inszenierte Geheimnisse“ eine Aporie dar. Die Geheimhaltung dient als Legitimationsanspruch gegenüber der Öffentlichkeit. Es bleibt aber zu fragen, ob das Geheimnis nicht konstitutives Element jeder Herrschaft ist, ihr zentrales Symbol, stets von einer Sphäre des Verschwörerischen umgeben. Die Beiträge behandeln das Thema in kulturübergreifender Perspektive und in einer zeitlichen Erstreckung vom Mittelalter bis ins 19./20. Jahrhundert.
Die Baar als Königslandschaft
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- 14 heures de lecture
Den alten, geheimnisvollen Namen Baar trägt eine Landschaft zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb, die schon zwei der wichtigsten römischen Verkehrswege Südwestdeutschlands kreuzten. Infrastruktur und Besiedelung lassen für die Spätantike markante Eigenheiten erkennen, und für die Zeit des alamannischen Herrschaftsaufbau im frühen Mittelalter gelangte die Archäologie zu aufsehenerregenden Funden und Befunden. Überregionale Bedeutung erfuhr das Land um die Quellen von Donau und Neckar auch im 9. Jahrhundert, als der letzte Herrscher, der noch einmal das Gesamtreich Karls des Großen regierte, hier selbst Grafschaftsrechte ausübte: Karl III., der 888 in Neudingen zu Tode kam. Das Ende dieses Kaisers leitete dann einen Prozess ein, den man als die Entstehung Deutschlands umschreiben kann. Welche historischen Kräfte gestalteten die Baar, welche weltlichen und geistlichen Mächte rangen hier seit römischer Zeit um Macht und Einfluss, ehe sich seit dem 13. Jahrhundert die Grafen von Fürstenberg in der Region durchsetzten? Schließlich: Was unterscheidet die Baar strukturell von ihren historischen Nachbarlandschaften? Diese Fragen werden aus der Perspektive unterschiedlicher (Fach-)Disziplinen eingehend beleuchtet.
In wissenssoziologischem Zugriff wird ermittelt, weshalb Hauptwerke stauferzeitlicher Historiographie in exklusiven Fassungen aus dem Elsass erhalten oder zu erschliessen sind. Beleuchtet werden die Rolle der Kaiserpfalz Hagenau und das Netzwerk des Augustinerchorherrenstiftes Marbach (bei Colmar). Als Bindeglied der geistigen Zentren erweist sich Hugo von Honau, Marbacher Kanoniker und kaiserlicher Pfalzdiakon. In ihm bündeln sich politisches Wirken wie intellektuelle Anliegen der Frühscholastik. Die Spuren dieser Wechselwirkung eröffnen zwei grundlegende Einsichten: In keiner nordalpinen Region des Reiches hat sich die 'Modernität' des 12. Jahrhunderts so früh manifestiert wie im Elsass.
sehr gut, ganz leicht berieben, sauberes ordentliches Ex.