TABLE OF CONTENTS ARTICLES MELISSA FRAZIER The Science of Sensation: Dostoevsky, Wilkie Collins and the Detective Novel EMMA LIEBER Smerdyakov and Parricide RICHARD J. ROSENTHAL Why Dostoevsky Quit Gambling ULRICH SCHMID Dostoevsky and Regicide: The Hidden Topographical Meaning of Crime and Punishment KATALIN KROÓ Pechorin's Stavrogin - A reincarnation of Lermontov's poetics in Dostoyevsky's novel „The Possessed“. (On Stavrogin's letter to Dasha) HORST-JÜRGEN GERIGK Dostojewskij-Forschung im deutschen Sprachraum zwischen 1971 und 2011 BIBLIOGRAPHY BOOK REVIEWS OBITUARIES NEWS OF THE PROFESSION
In Gegenüberstellung mit Turgenjew, Flaubert, Gerhart Hauptmann, James Joyce, Faulkner, Jerome D. Salinger und Sylvia Plath, aber auch mit Schiller, E. T. A. Hoffmann und Heidegger eröffnet das Buch verschiedene Zugänge zu Dostojewskijs literarischem Schaffen. Anregend und präzise gehen diese frei schwebenden Essays den Beziehungsfeldern nach, aus denen Dostojewskijs Erzählkunst ihre überraschenden Profile gewinnt. Der Blick auf die Gründe für die Wirkung Dostojewskijs gibt Rätsel auf und führt zu der Frage: Ist dieser Meister aus Russland der Machiavelli des Romans?
Ein Klassiker der Weltliteratur oder Ideologe des neuen Rußland? Das ist heute die Frage, wenn es um Dostojewskij geht. Seine Romane haben es zu einer weltweiten Präsenz im kulturellen Bewußtsein unserer Zeit gebracht. In Tokio und Berlin, in Paris und New York, in Oslo und Rom halten Buchhandlungen den Meister aus Rußland parat. Von Moskau und Petersburg ganz zu schweigen. Zahllos sind seine Leser. Dostojewskij, der geniale Erzähler, wird jedoch von Dostojewskij, dem Propheten und Missionar der russischen Orthodoxie, wie von einem Schatten begleitet. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat sich der russische Staat unter Putin wieder der russisch-orthodoxen Kirche zugewandt, und Dostojewskij, der Chefideologe des russischen Nationalismus, gewinnt neues Ansehen. Nicht nur dieser überraschende Vorgang erhält mit „Dostojewskij im Kreuzverhör“ die notwendige Analyse. Voraus geht die Beantwortung der Frage „Warum ist Dostojewskij ein Klassiker?“.
InhaltsverzeichnisFrontmatter -- VORBEMERKUNG -- INHALTSVERZEICHNIS -- ERSTER TEIL. ENTWURF EINER THEORIE DES LITERARISCHEN GEBILDES -- ERSTER ABSCHNITT. DIE EIGENART DES GEBILDES -- ZWEITER ABSCHNITT. GEBILDE UND VERSTEHEN -- ZWEITER TEIL. GEDANKEN ZU EINER TYPOLOGIE DES INNERFIKTIONALEN BEDEUTUNGSZUSAMMENHANGS -- ERSTER ABSCHNITT DIE ZWEIFACHE FUNKTION DER EINZELHEITEN -- ZWEITER ABSCHNITT. DIE GRUNDTYPEN DES INNERFIKTIONALEN BEDEUTUNGSZUSAMMENHANGS -- DRITTER TEIL. WERKANALYSEN -- A. Puskins „Dubrovskij -- B. Edgar Allan Poes „Bericht des Arthur Gordon Pym„ -- C. Lev Tolstojs „Krieg und Frieden“ -- VIERTER TEIL. ZWEI EXKURSE -- A. Auf der Suche nach dem verlorenen Kontext: Randbemerkungen zu Hans Robert Jauß -- B. Von der Kommentarunbedürftigkeit des Kunstwerks: Überlegungen mit Rücksicht auf Puskins „Hauptmannstochter" -- REGISTER
Wie Deutschland nach 1945 die Kultur der USA integriert hat: Literatur, Musik und Film. Anhand von Beispielen aus den genannten Gebieten wird die Rezeption im Nachkriegsdeutschland beschrieben.
Russland ist für uns Deutsche ein Mythos, in dessen Zentrum sich die Russische Literatur befindet. Es fällt auf, dass trotz der furchtbaren Realitäten zweier Weltkriege das Interesse Deutschlands an der russischen Kultur niemals erloschen ist, so wie auch das Interesse Russlands an der deutschen Kultur seit Peter dem Großen alle politischen Krisen überstanden hat. Der kulturelle Referenzrahmen ist offensichtlich auf beiden Seiten mit dem politischen Referenzrahmen nicht identisch. Die hier präsentierten „Lesetipps zur russischen Literatur“ verstehen sich als Direktkommunikation mit der Aura des „Mythos Russland“; denn es kommt darauf an, gegenüber dieser Aura die für unsere Zeit adäquaten Antennen zu entwickeln und aufzustellen. Dass dabei sinnstiftende politische Implikationen mitschwingen werden, steht außer Frage. „Was mit der Feder geschrieben wurde, kann auch das Beil nicht auslöschen“, lautet ein russisches Sprichwort, und der politische Bezug liegt auf der Hand. Rein formal gesehen, bedeuten „Lesetipps zur russischen Literatur“, dass hier keine „Geschichte“ der „Russischen Literatur“ geliefert wird, sondern ein stets überraschender Zugriff mitten ins Zentrum der literarisch gestalteten Sachverhalte. Kurzum: Diese Lesetipps sind nichts anderes als das Tischlein-deck-dich für Wissenshungrige im Wunderland der russischen Literatur.