( Beltz u. Gelberg Biographie). Mit Fotos. 122 S.
Heiner Feldhoff Livres






Nietzsches Freund
- 281pages
- 10 heures de lecture
Paul Deussen (1845-1919), lebenslanger Freund Nietzsches seit der Schulzeit, war Philosoph, Indologe und Gründer der Schopenhauer-Gesellschaft. Seine bahnbrechenden Übersetzungen und Erläuterungen altindischer Schriften, vor allem der Upanishaden, gelten weltweit als Standardwerke. Anschaulich beschreibt Feldhoff den turbulenten Lebensweg Deussens vom Westerwälder Pastorensohn zum Professor für Philosophie in Kiel, vom Hauslehrer in russischen Diensten zum sanskritbegeisterten Indien-Reisenden. Das Bild Nietzsches, des kontroversen und genialen Freundes, wird um bisher nicht bekannte Nuancen ergänzt. Neben Nietzsche prägen weitere Kulturgrößen der Jahrhundertwende die Vita Deussens, so der indische Heilige Vivekananda oder die römische Kunstmäzenin Henriette Hertz. Deussens Werk, zu dem die vielgelesenen „Elemente der Metaphysik“ und eine sechsbändige Geschichte der Philosophie gehören, diente u. a. Hermann Hesse, Thomas Mann, Max Beckmann oder Erwin Schrödinger als Quelle und Anregung. Im gegenwärtigen Diskurs über die „Rückkehr der Religion“ und eine globale Ethik verdient der interkulturelle Beitrag Deussens neue, verstärkte Beachtung.
Lesebuch Heiner Feldhoff
- 132pages
- 5 heures de lecture
Heiner Feldhoffs »Becketts Hose« versammelt 150 kurze und kürzere Geschichten. So fragmentarisch sie auch daherkommen – sie belegen, dass in einem gelungenen Gedankensplitter die ganze Welt enthalten sein kann. Und jede womöglich aufkommende Größenphantasie dieser kleinen Prosa dementiert und unterläuft schon ihr ironischromantischer, ihr »altmodisch-unspektakulärer« Ton. Das von Heiner Feldhoff festgehaltene Wirklichkeitsbild birgt eine reflexive Energie, die den Leser gerade nicht an den Inhalt fesselt, sondern zum Weiterdenken verführt. Doch nicht das Gedachte, und noch weniger das Ausgedachte, steht dabei im Vordergrund, sondern das lebhaft Gewünschte und Verspürte, das Wahrgenommene.
Die Sonntage von Duisburg-Beeck
Eine Jugend
Der Ich-Erzähler, geboren 1945, just in den ersten Friedenstagen, schildert seine Jugend in einem Geschäftshaushalt, in der Mehrgenerationen-Familie von streng religiösen Textilkaufleuten. Zur Sprache kommen auch die Lebensumstände der Eltern in der Nazi-Zeit mit dem Kriegsende in der zerbombten Heimatstadt. Der Wiederaufbau des Unternehmens geschieht unter der Kontrolle des frommen Großvaters, des Patriarchen der Familie, für den ein privater Hausbibelkreis, die »Stunde«, die verbindliche Existenzmitte ist. Sein Sohn, der Vater des Erzählers, geht daran in jungen Jahren – als sogenannter Hilfsprediger – zugrunde, die starke Mutter wird uralt. Ihr Lebensweg bis in die Gegenwart ist dann auch der Erzählfaden. Als Kontrast fungieren die Porträts von künstlerischen Außenseitern der Großfamilie: eines Bildhauers, eines Theatermachers. Dabei bleibt die stille Sympathie des Erzählers für eine unzeitgemäße, sich dem »Weltlichen« verweigernde Lebensweise spürbar. Eine besondere Anhänglichkeit hat er an seine Großmutter Elisabeth, eine einfache Bauerntochter vom Lande. Konkrete Gedächtnisorte sind neben Beeck und anderen Stadtteilen im Duisburger Norden die Herkunftsdörfer am Niederrhein. Inhaltlich und atmosphärisch einbezogen: das Arbeiter-Milieu mit den stillgelegten Zechen und der Stahlindustrie im Hintergrund, der radikale Wandel an Rhein und Ruhr.
Paul Deussen und ich
Nachträge aus Oberdreis
„Der erste wirkliche Kenner der indischen Philosophie in Europa: mein Freund Paul Deussen“ (Friedrich Nietzsche) In der offenen Form des Aphorismus, des erzählerischen Fragments, der subjektiven Reflexion umkreist Heiner Feldhoff Leben und Werk des Philosophen Paul Deussen (1845-1919), der als Denker in der Nachfolge Schopenhauers, als Indologe und Übersetzer vedischer Schriften und nicht zuletzt als Freund Nietzsches bemerkenswerte Spuren in der Geistesgeschichte hinterlassen hat. Feldhoffs pointierte „Nachträge aus Oberdreis“, dem Westerwälder Geburtsort Deussens, versammeln eine Vielzahl von erlesenen und erlebten Beispielen dafür, wie befreiend es ist, sich aus dem „Existenzkerker“ herauszudenken …