Peter Jost Livres






Wer denkt, mit Melodie, Harmonie, Rhythmus und Satztechnik sei beim Komponieren alles getan, täuscht sich. Musik wirkt ebenso stark über Klangfarben, Instrumentenabstimmung und das Spiel von Licht und Schatten – kurz: über die Instrumentation. Brahms hatte damit Schwierigkeiten und ließ unabsichtlich Themeneinsätze akustisch „untergehen“. Berlioz und Richard Strauss hingegen setzten die Farben verschiedenster Instrumente raffiniert ein. Auch Verdi erreichte durch spezielle Klangmischungen in seinen Opern eindringliche Momente. Instrumentation ist ein eigenes Fach an Musikhochschulen und unerlässlich für die Interpretation musikalischer Werke. Peter Jost erschließt dieses Thema umfassend: Er erläutert die Grundbegriffe der Instrumentation, historische Entwicklungen und systematische Aspekte wie Koloristik, Symbolik, Verfremdung, Raumwirkungen und soziologische Zuordnungen. Der Band enthält Aufgaben zur vertiefenden Übung, was ihn zu einem handlichen Lehrbuch für den Unterricht, die Hochschule oder das Selbststudium macht. Die Themen umfassen Grundbegriffe, Werturteile, Instrumentarium, Wandel der Klangstile, Funktionen, Traditionen sowie Klangraum und Raumklang. Peter Jost ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Richard Wagner-Gesamtausgabe an der Hochschule für Musik und Theater in München und hat zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen und französischen Musik des 19. und 20. Jahrhunderts verfasst.
Die Musik Cesar Francks findet zunehmend wissenschaftliches Interesse. Allerdings werden zumeist lediglich seine spaten Instrumentalwerke analysiert. Dieser Band bietet nun eine umfassende Auseinandersetzung mit dem facettenreichen iuevre und der komplexen Rezeption von Cesar Franck. Neben Analysen bekannterer Kompositionen vom Klavierquintett bis zu den Trois Chorals enthalt der Band auch Untersuchungen zu eher unbekannteren Gattungen und Werken wie der Musik fur Harmonium, der vokalen Kirchenmusik oder der Oper Hulda. Mit Beitragen von: J.-M. Fauquet, B. A. Kraus, S. Gut, D. Ehrhardt, G. Schubert, W. Rathert, H.-J. Hinrichsen, S. Keym, J.-C. Teboul, Ph. Reynal, J. Verdin, K. Lueders, M. Zywietz, A. Jacobshagen, Ch. Bettels, J.-J. Velly, K. Strobel, K. Eich, M. Stegemann und Ch. Strucken-Paland.
Mit dem Namen Brahms verbindet man in erster Linie dessen große Chor-, Orchester- und Kammermusikwerke. Das knapp 300 Einzelwerke umfassende Liedschaffen ist demgegenüber in großen Teilen nahezu unbekannt geblieben und bisher lediglich punktuell untersucht und analysiert worden. Dieses Defizit versucht der Sammelband anhand ausgewählter thematischer, dichterbezogener und struktureller Aspekte abzubauen. Die durchgehende Leitlinie der Beiträge bildet die Frage, wie sich die ästhetischen und semantischen Dimensionen des vorgegebenen Gedichts durch die Vertonung verändert haben, wie also die Brahms'sche Interpretation des Textes in der neuen Form als Lied einzuschätzen und zu bewerten sei.